Die Säure-Basen-Diät im Check | EAT SMARTER

Übersäuerung?

Die Säure-Basen-Diät im Check

Von EAT SMARTER

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Im Mittelpunkt der Säure-Basen-Diät steht die Annahme, dass eine Übersäuerung des Körpers durch Lebensmittel den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringt. Dies soll nicht nur zu einer Vielzahl an chronischen Erkrankungen führen, sondern auch Ursache für Übergewicht sein. Doch was steckt hinter der Theorie der Übersäuerung des Körpers? EAT SMARTER erklärt Ihnen das wichtigste zur Säure-Basen-Diät.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was macht die Säure-Basen-Diät aus?
  2. Was ist dran an der Übersäuerungs-Theorie?
  3. Kann die Säure-Basen-Diät dennoch sinnvoll sein?

Verschiedene alternative Ernährungslehren setzen auf die Wirkung der Säure-Basen-Diät. Durch den Abbau eines vermeintlichen Säureüberschusses sollen die Pfunde purzeln, aber auch Krankheiten wie Gicht, Arthrose, Rheuma oder Neurodermitis positiv beeinflusst werden.

Was macht die Säure-Basen-Diät aus?

Um der Übersäuerung entgegen zu wirken, werden Lebensmittel in zwei Gruppen eingeteilt: Basische Lebensmittel, zu denen viele Gemüsesorten, Obst, Kräuter, Nüsse, Samen und Trockenobst gehören, sowie säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Fisch. Bei Milch und Milchprodukten gehen die Meinungen auseinander. Bei einigen Formen der Säure-Basen-Diät gelten sie als neutral und dürfen reichlich verzehrt werden. Bei anderen ist auch ihr Konsum beschränkt.

Genussmittel wie Alkohol und Kaffee gehören eindeutig zu den Lebensmitteln die den Säure-Basen-Haushalt des Körpers aus dem Gleichgewicht bringen sollen und sind verboten. Ein Verhältnis von 70-80 Prozent basischer und 20-30 Prozent säurebildender Lebensmittel soll eingehalten werden, um den Stoffwechsel auszubalancieren.

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Was ist dran an der Übersäuerungs-Theorie?

Ein funktionierender Säure-Basen-Haushalt ist tatsächlich essentiell für die Funktion der Zellen und den physiologischen Ablauf der Stoffwechselprozesse in unserem Körper. Auch Lebensmittel haben bedingt Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt.

Im Normalfall aber sorgt das körpereigene Säure-Basen-Puffersystem dafür, dass es zu keiner Übersäuerung durch die Lebensmittelaufnahme kommt. Nur bei gewissen Krankheiten oder bei schweren Funktionsstörungen des Puffersystems, kann es zur sogenannten Azidose, also zur Übersäuerung des Blutes, kommen. Ein solcher Zustand ist zum Beispiel das diabetische Koma. In diesem Fall ist eine rasche ärztliche Behandlung jedoch unabdingbar.

Die Vorstellung von einem übersäuerten Organismus, der den Stoffwechsel beeinflusst, entspricht damit nicht den modernen medizinischen Erkenntnissen über den Säure-Basen-Haushalt.

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Kann die Säure-Basen-Diät dennoch sinnvoll sein?

Die Säure-Basen-Diät kommt allen Abnehmwilligen, die ungern Kalorien zählen, sehr entgegen. Denn das lästige Zählen fällt hier weg. Nicht die Kalorien sind bei dieser Ernährungsform entscheidend, sondern die Einteilung in basische und säurebildende Lebensmittel. Da die basischen Lebensmittel in der Regel auch die kalorienärmeren sind, kann durch die Säure-Basen-Diät tatsachlich eine Gewichtsabnahme erreicht werden.

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Auf Dauer jedoch kann das Verbot von bestimmten Lebensmitteln oder Lebensmittelgruppen zu Gelüsten führen und man wird schnell rückfällig. Außerdem werden gewisse Nährstoffe wie zum Beispiel Eisen und Kalzium, die vor allem in den säurebildenden Lebensmitteln zu finden sind, bei dieser Diät möglicherweise zu wenig aufgenommen. Falls Sie die Säure-Basen-Diät ausprobieren wollen, raten wir Ihnen, dies vorab mit ihrem Hausarzt zu besprechen.