Tolle Figur: Was Männer und Frauen unterscheidet

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018

Schlanke Taille, fester Bauch: Warum Mädchen in der Pubertät moppelig werden, wovon Männer abnehmen, und wie man Schwangerschaftspfunde leichter zum Verschwinden bringt.

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Die Natur ist ungerecht. Wenn es um die richtige, die schöne Figur geht, haben Männer weniger Probleme als Frauen. Das beginnt bereits bei der Einschätzung des eigenen Aussehens. Frauen sind kritischer mit sich selbst als ihre Partner. Sie sehen beim Blick in den Spiegel sofort, wenn Hüften, Po und Schenkel nicht mehr der aktuellen Idealvorstellung entsprechen. Männer sind viel häufiger mit sich zufrieden, auch wenn ihr Bauch schon über dem Gürtel hängt. Genetisch bedingt? Darüber streiten die Psychoforscher noch. Auf jeden Fall sind Gene schuld, wenn Mädchen in der Pubertät mehr Fettzellen entwickeln. Ein wohlgerundeter Busen und der gut gepolsterte Po sollen ja die Männer reizen. Außerdem werden mit dem Fett Energiereserven für eine spätere Schwangerschaft angelegt. Bei Jungens schlug die Evolution einen anderen Weg zur Erwachsenenfigur ein: Das "Männerhormon" Testosteron sorgt nicht nur für Stimmbruch und Bartwuchs, es lässt Muskeln wachsen statt der Fettdepots und liefert den Männern damit einen weiteren Vorteil im Kampf um eine gesund-schlanke Linie: Muskeln verbrennen mehr Kalorien als Fettgewebe. Die meisten Adipositas-Forscher sind deshalb überzeugt: Wenn Frauen überflüssige Pfunde zwischen Oberarm und Schenkel loswerden wollen, Männer gegen den Fettbauch kämpfen, der bei ihnen als typisch maskulines Energiedepot dient, reichen Diäten nicht. Dazu machen uns Autos, Fahrstühle und TV-Unterhaltung das Leben zu leicht. Je bewegungsfauler wir werden, desto schneller verwandelt sich Essen in Körperfett. Dagegen hilft nur freiwillige Anstrengung: Je stärker die vernachlässigten Muskeln werden, umso schneller schwinden lästige Polster. Zigtausend Menschen, die abnehmen wollen, haben es schon feststellen müssen: Selbst wenn sie ihre Energiezufuhr brav vermindern, was bisher als das wichtigste Mittel zum Abnehmen gepriesen wurde, sehr viel schlanker macht sie das nicht. Der Körper holt sich die nicht mehr durch Nahrung gelieferte Energie aus den Muskeln. Sie schrumpfen und das Fett bleibt. Besonders am Bauch. Er steht heute im Mittelpunkt der Forschung. Grund Nr. 1: Bauchfett produziert, im Gegensatz zu Fettzellen in anderen Depots, Botenstoffe, die Entzündungen im ganzen Körper fördern und die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes II verstärken. Grund Nr. 2: Männer tragen weit häufiger als Frauen einen mächtigen Bauch vor sich her, den man früher "stattlich" nannte, der aber heute weder bei Mädels noch bei Medizinern beliebt ist. Neben ihrer größeren Lässigkeit im Umgang mit der eigenen Schönheit und dem Mehr an energieverzehrenden Muskeln haben Männer beim Abnehmen einen dritten Vorteil gegenüber Frauen: Wenn es drauf ankommt, sind sie disziplinierter beim Essen und können leichter auf Lieblingsspeisen verzichten. Die Ursache dafür ist noch ungeklärt, aber fest steht: Um Fettzellen schrumpfen zu lassen gibt es sowohl für Männer als auch für Frauen zur Zeit nur ein wirklich wirksames Rezept - das Training der Muskeln. Unfairerweise haben es Männer auch hier leichter, denn ihre Muskeln arbeiten effektiver als weibliche. Sie nehmen also schneller ab. Frauen haben ein zusätzliches Problem mit hormonbedingten Pubertätspfunden und Schwangerschaftspolstern. Die Angst davor ist oft überflüssig. Ist die Energiebilanz einigermaßen ausgeglichen, reguliert sich das Gewicht von selbst. Wer mehr Fett loswerden will, muss auf den Sportplatz oder ins Fitnessstudio. Nur wenn der Energieoutput größer ist als der Input, schrumpfen Kleidergröße und Gewicht. Heute sollen zwei Drittel aller deutschen Männer und über die Hälfte der Frauen übergewichtig sein und deshalb besonders anfällig für Herz-Kreiskauf-Erkrankungen und Diabetes II. Der Trost der Mediziner: Der Verlust von nur fünf bis sechs Kilo durch regelmäßiges Muskeltraining - plus eine vernünftige Sparsamkeit bei der Kalorienzufuhr - reichen, um das Risiko erheblich zu senken. Bei Frauen wie bei Männern.
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