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Spender werden ist nicht schwer

Knochenmarkspende: Jeder kann sie benötigen

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 06. Mär. 2023
Knochenmarkspende

Täglich erkranken Menschen in Deutschland und weltweit an Blutkrebs, Lymphdrüsenkrebs oder anderen Krebsarten. Chemotherapien können das Knochenmark der Patienten stark schädigen. Oft ist eine Knochenmarktransplantation notwendig um das geschädigte Mark durch gesundes zu ersetzen. Dabei sind die meisten Erkrankten auf Spenden von Fremden angewiesen.

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Denn nur 1/3 der Patienten finden laut DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) innerhalb der Familie einen geeigneten Spender. Der Großteil benötigt deshalb einen passenden Spender, der nicht verwandt ist. Doch die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender zu finden ist leider trotzdem vergleichsweise gering. Sie liegt bei 1: 20 000 bis 1: mehreren Millionen. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich so viele Menschen wie möglich als potentielle Spender registrieren lassen.

Wer kann Knochenmarkspender werden?

Generell kann sich jeder, der in Deutschland lebt und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, registrieren. Die potentiellen Spender sollten gesund sein. Die folgenden Kriterien dürfen nicht zutreffen:

  • Körpergewicht unter 50 kg
  • Starkes Übergewicht (BMI über 40)
  • Schwere neurologische oder psychische Erkrankung
  • Systemische Autoimmunerkrankungen oder andere schwere chronische Erkrankungen wie z. B. Diabetes oder Rheuma
  • Krebserkrankungen (auch ausgeheilte)
  • Alkohol-, Drogen-, Medikamentensucht
  • Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Schwere Lungen- oder Nierenerkrankungen
  • Schwere Stoffwechselstörung
  • Schwere tropische Infektionskrankheiten, wie z. B. Malaria
  • Infektion mit HIV, Hepatitis B oder C, HTLV, Syphilis
  • Bluterkrankungen oder Erkrankungen des Immunsystems

Bei folgenden Erkrankungen ist eine Aufnahme in die Spenderdatei trotzdem möglich, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind.

  • Bluthochdruck (gut eingestellt und stabil)
  • Heuschnupfen, leichtes Asthma (ohne Anfälle)
  • Nahrungsmittelallergien
  • Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis (stabil und beschwerdefrei auch unter der Einnahme von Schilddrüsenhormonen oder Jodid)
  • Unipolare Depressionen, die im Alltag nicht einschränken
  • Eisenmangelanämie (mit Eisentabletten gut behandelbar)
  • Basaliome und Gebärmutterhalskrebs in situ (nach vollständiger Entfernung)

Registrieren können sich potentielle Knochenmarkspender bei diversen Typisierungsaktionen oder online. Auf der Seite der DKMS können Sie das Typisierungsset ganz einfach online anfordern. Dieses bekommen Sie dann per Post zugeschickt. Nach ein paar Wochen bekommen Sie dann die DKMS-Spendercard.

Wie geht es danach weiter?

Wenn Sie von der DKMS eine Nachricht bekommen, dass Ihre Gewebemerkmale mit denen eines Patienten übereinstimmen, folgen noch weitere Schritte bis letztendlich eine Stammzellspende möglich ist. Der mögliche Spender bekommt einen ausführlichen Gesundheitsfragebogen, damit aktuelle Ausschlusskriterien für eine Spende rechtzeitig und frühzeitig erkannt werden können. Außerdem erfolgt eine Bestätigungstypisierung, bei der die Gewebemerkmale mithilfe einer weiteren Blutprobe nochmals analysiert werden. Das Blut wird auch auf bestimmte Infektionserreger wie HIV und Hepatitis untersucht. Liegen die Ergebnisse vor, wird entschieden ob der Spender wirklich 100 Prozent der richtige Spender für den Patienten ist. Wenn der potentielle Spender wirklich als Spender für den Patienten ausgewählt wird, muss er sich entscheiden, ob er für den Erkrankten zur Verfügung steht. Es folgt noch eine abschließende gesundheitliche Untersuchung und die Aufklärung durch einen Arzt und dann sollte die Einverständniserklärung zur Spende geleistet werden. Ob die Spende in Form einer Blutspende oder Knochenmarkspende erfolgt, hängt von den Belangen des Patienten ab. Es wird aber versucht auf die Wünsche des Spenders Rücksicht zu nehmen. Die anfallenden Kosten und der Verdienstausfall des Spenders werden übernommen.

Periphere Stammzellspende

In circa 80 Prozent der Fälle werden dem Spender die Stammzellen über die Blutbahn entnommen. Dafür wird ihm fünf Tage lang der Wachstumsfaktor G-CSF verabreicht. Durch das Medikament steigt die Anzahl der Stammzellen im peripheren Blut. Diese werden dann über ein spezielles Verfahren direkt aus dem Blut gewonnen. Zeitlich dauert die Spende 4–8 Stunden an ein bis zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Während der Einnahme der Medikamente können grippeähnliche Symptome auftreten. Langzeitnebenwirkungen sind nach heutigem Forschungsstand jedoch nicht bekannt. Das Verfahren der Stammzellgewinnung über das Blut wird seit 1996 bei der DKMS angewandt.

Für den Patienten beginnt circa eine Woche vor dem Transplantationstermin die Vorbereitungsphase. Hier wird das kranke Knochenmark durch eine Chemo- oder Strahlentherapie zerstört. Danach ist der Patient ohne eine Übertragung gesunder Stammzellen nicht lebensfähig.

Die Knochenmarkspende

Unter Vollnarkose wird dem Spender bei dieser Methode aus dem Beckenkamm 5 Prozent seines Knochenmarks entnommen. Dieses regeneriert sich innerhalb von zwei Wochen beim Spender. Für die Entnahme reichen zwei kleine Einschnitte im Bereich des hinteren Beckenknochens. In Bauchlage wird dann das Knochenmark entnommen. Die Prozedur dauert etwa eine Stunde. Das wesentliche Risiko liegt hier nur bei der Narkose. Nach der Entnahme kann ein paar Tage ein lokaler Wundschmerz – ähnlich einer Prellung – spürbar sein. Für die Entnahme bleibt der Spender für 2–3 Tage im Krankenhaus und soll sich nach der Entnahme auch noch für ein paar Tage zu Hause ausruhen.

Die Knochenmarktransplantation

Der Patient bekommt das gespendete Knochenmark wie bei einer Bluttransfusion über die Vene. Über das Blut gelangen die Knochenmarkzellen ins Knochenmark, wo sie sich ansiedeln und sich vermehren. Läuft alles gut, bildet das Knochenmark nach etwa drei Wochen selbstständig größere Mengen Blutzellen. Bis dahin ist der Patient auf Bluttransfusionen angewiesen.

Alle, die sich eingehender mit dem Thema befassen oder sich sogar als Spender registrieren möchten, finden alle nötigen Informationen auf der Internetseite der Deutschen Knochenmarkspenderdatei: http://www.dkms.de/de/spender-werden 

 
Ich verstehe nicht, warum man in Deutschland keine Ursachenforschung betreibt. Es kann doch nicht sein, dass gerade in unserem Land immer mehr Menschen an " Krebs" leiden. Außerdem sollten die Ärzte mal von ihrer Schulmedizin abweichen und alternative Heilmethoden suchen und anwenden. Aber das Geschäft mit der Pharma geht vor, der Mensch ist hier nur Mittel zum Zweck. Das beginnt doch schon mit den Impfungen beim Säugling, setzt sich über die Panikmache mit irgendwelchen erfundenen Grippen (Vogelgrippe...) fort und die normalen Kinderkrankheiten werden hochgespielt. Kein Wunder, dass der Körper seine Selbstheilungskraft verliert. Der sog. Krebs hat auch was damit zu tun.
 
Warum schreiben Sie in der Überschrift, dass jeder (!!!) Spender sei kann, wenn es diverse Kriterien gibt, dass eben nicht jeder (!!!) Spender sein kann ?
 
Hallo Dannyhapunkt, in der Überschrift steht, dass jeder eine Knochenmarkspende benötigen kann, nicht dass jeder als Spender in Frage kommt.
 
Wie gut, dass auch Sie sich des Thema annehmen, es kann gar nicht oft genug darauf hingewiesen werden! Leider scheuen noch immer viele Interessierte die Registrierung, weil sie glauben, die Spende werde aus dem RÜCKENMARK entnommen. Der Unterschied Knochen-/Rückenmark ist vielen Menschen nicht klar.- Es ist sehr schwer, sich vorzustellen, was es bedeutet, lange Zeit so völlig ohne Hoffnung zu sein und urplötzlich den einen erlösenden Anruf zu erhalten. Ich weiß, was es bedeutet und weil ich es weiß, bitte ich weiterhin für alle, die noch auf ihren Spender warten: BITTE LASST EUCH REGISTRIEREN! Welche der Spenderdateien Ihr wählt, ist dabei völlig egal, sie alle werden vom ZKRD, dem Zentralen Knochenmark Register Deutschland, koordiniert und gecheckt, sobald ein neuer Patient und auch die "Alten" Hilfe brauchen! Leben retten per Stammzelltransplantation ist einfach. Vielleicht zwickt es ein paar Tage. Vielleicht aber auch nicht. Wir Patienten brauchen Euch, um unser Leben zu behalten! Und wir sind Euch unendlich dankbar! Meine eigene Stammzelltransplantation ist für den 14.06. geplant... Ich stecke also wirklich mittendrin und hoffe, dass sich viele viele Menschen zur Registrierung entschließen.
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