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Warum Erste Hilfe so wichtig ist

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 22. Jun. 2021
© Unsplash/ Sebastian
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Ob Verkehrsunfall, Brand oder Kreislaufstillstand: Im Notfall ist Erste Hilfe wichtig – oft sogar überlebenswichtig. Sie wissen nicht genau, was jetzt zu tun ist? Wir geben Ihnen eine kleine Auffrischung in Sachen Erste-Hilfe-Maßnahmen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Erste Hilfe genau?
  2. Was ist im Notfall zu tun?
    1. Unfallstelle absichern
    2. Opfer aus der Gefahrenstelle bringen
    3. Einen Notruf absetzen
    4. Unterstützung holen
    5. Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden
  3. Erste Hilfe in Zeiten von Corona
  4. Wissen zum Mitnehmen

Wenn Menschen in Not geraten, zählt jede Sekunde. Selbst wenn im Ernstfall umgehend die 112 gewählt wird, verstreichen durchschnittlich zehn Minuten, bis die Rettungskräfte eintreffen. Diese Zeit kann entscheidend sein. Das Problem ist: Viele von uns sind unsicher und wissen nicht, was sie tun sollen. Dabei ist nicht zu handeln, obwohl es erforderlich und gefahrlos möglich wäre, sogar strafbar und wird mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet. 

Im Übrigen müssen Sie keine Angst haben, einen Fehler zu machen. Wenn Sie nach bestem Wissen und Gewissen agiert haben, drohen Ihnen keine rechtlichen Konsequenzen. Denn ein gerettetes Leben ist wichtiger als eine gebrochene Rippe oder zerrissene Kleidung. Es gibt also keinen Grund, nicht aktiv zu werden.

Was ist Erste Hilfe genau?

Erste Hilfe umfasst alle Maßnahmen, die Menschen bei einem Ernstfall ergreifen, bis professionelle Hilfe vor Ort ist. Das Ziel ist, den Zustand der verletzten oder erkrankten Person so lange zu stabilisieren, bis der Rettungsdienst die Versorgung übernimmt. Dabei ist es wichtig, stets Gefahren für sich und andere auszuschließen, etwa in Form von heranrasenden Autos oder der Ausbreitung eines Feuers.

Was ist im Notfall zu tun?

Wie sollten Sie sich verhalten, wenn Sie als Ersthelfende an einen Unfallort kommen?

1. Unfallstelle absichern

Erste Hilfe beginnt nicht mit lebensrettenden Maßnahmen, sondern mit der eigenen Sicherheit. Sie erkennen einen Notfall? Bewahren Sie Ruhe und verschaffen Sie sich einen Überblick und beurteilen Sie, welche Gefahren drohen.

Sie kommen beispielsweise an einem Verkehrsunglück vorbei? Dann gilt: Direkt nach dem Anhalten Warnblinker einschalten, Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen. So werden nachfolgende Verkehrsteilnehmende gewarnt und Folgeunfälle lassen sich vermeiden.

Merke!
Ersthelfende sollten Ruhe bewahren, auf die eigene Sicherheit achten und die Unfallstelle absichern.

2. Opfer aus der Gefahrenstelle bringen

Mitunter müssen Verletzte aus der Gefahrenzone gebracht werden, zum Beispiel wenn ein Brand droht. Greifen Sie dazu mit Ihren Händen durch die Achselhöhlen der Person, legen Sie dabei deren Unterarm auf ihren Bauch und fassen Sie den Unterarm mit beiden Händen. So können Sie das Opfer auf Ihren Oberschenkel gestützt an einen sicheren Ort ziehen und dort vorsichtig ablegen.

Merke!
Mit dem Rettungsgriff wird der verunglückte Mensch aus einer Gefahrenstelle geborgen.

3. Einen Notruf absetzen

Bei Verkehrsunfällen oder Wohnungsbränden ist die Lage ziemlich eindeutig und Sie sollten sofort die 112 wählen. Schwieriger sind Situationen, etwa wenn jemand blass am Straßenrand sitzt, abwinkt und sagt: „Es geht schon“. Sind Ihnen die Umstände nicht geheuer, können Sie ebenfalls den Notruf wählen.

Die Leitstelle stellt dann konkrete Fragen zur Situation und findet schnell heraus, welche Form von Hilfe im Einzelfall nötig ist. Folgende Informationen sind daher immer wichtig: 

  • Wo ist etwas passiert?
  • Was ist geschehen?
  • Wie viele Personen sind betroffen?
  • Welche Verletzungen/Erkrankungen liegen vor?

Legen Sie erst auf, wenn die Leitstelle den Anruf beendet hat und hinterlassen Sie Ihren Namen sowie Ihre Telefonnummer für mögliche Rückrufe.

Merke!
Unter der europaweiten Notrufnummer 112 erreichen Sie den Rettungsdienst. Beantworten Sie die W-Fragen und legen Sie erst auf, wenn das Personal der Leitstelle den Anruf beendet.

4. Unterstützung holen

Manchmal überfordert einen die Situation oder vielleicht können Sie kein Blut sehen. Machen Sie durch Winken auf sich aufmerksam oder geben Sie anderen durch Gesten zu verstehen, anzuhalten. Sprechen Sie Leute gezielt an, etwa so: „Sie in dem blauen T-Shirt, kommen Sie bitte her“ oder „Sie mit dem grünen Hut, bitte rufen Sie die 112 an“. 

Wenn Sie andere um Hilfe bitten, haben Sie nicht mehr das Gefühl, allein für alles verantwortlich zu sein und können sich die Aufgaben teilen.

Merke!
Trauen Sie sich, als Ersthelferin oder Ersthelfer selbst Unterstützung zu organisieren.

5. Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden

Kümmern Sie sich weiter um den betroffenen Menschen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Welche Maßnahmen Sie dabei ergreifen, hängt von den Verletzungen ab.

Blutungen richtig versorgen: Das Opfer blutet, es ist aber bei Bewusstsein. Ziehen Sie, falls möglich, Einmalhandschuhe an. Bei offenen Blessuren sollten Sie versuchen, die Blutung zu stillen, indem Sie einen Verband so anlegen, dass Druck auf die Wunde ausgeübt wird. Sitzt ein Fremdkörper in der Verletzung, dürfen Sie diesen niemals entfernen. Überlassen Sie das dem Rettungsdienst. Denn beim Herausziehen besteht die Gefahr, dass es noch stärker blutet, sich die Wunde vergrößert oder Reste stecken bleiben. Es genügt, wenn Sie die Verletzung behutsam mit einem sterilen Verband abdecken.

Bis die Rettungskräfte eintreffen, bleiben Sie bei dem betroffenen Menschen, reden ihm gut zu und sorgen bei Bedarf für Wärme. Zum Schutz vor Unterkühlung können Sie eine Rettungsdecke nehmen; die silberne Seite zeigt dabei zum Opfer.

Bewusstlos mit Atmung: Ist der Mensch bewusstlos, reagiert also nicht auf lautes Ansprechen oder kräftiges Rütteln an der Schulter, atmet aber normal? Dann bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Damit verhindern Sie, dass Flüssigkeiten wie Blut oder Erbrochenes in die Atemwege gelangen, infolgedessen Erstickung drohen könnte. Da die gesamte Muskulatur erschlafft, besteht außerdem die Gefahr, dass die Zunge zurückfällt und die Atemwege verschließt. 

Und so führen Sie die stabile Seitenlage richtig aus: Knien Sie sich neben das Opfer und legen Sie den nahen Arm im rechten Winkel nach oben. Dann Handrücken des anderen Arms an die Wange führen und festhalten. Das entfernte Bein aufstellen, Person an diesem Bein greifen und auf die Seite zu sich ziehen. In der korrekten Endposition liegt der Oberschenkel im rechten Winkel zur Hüfte, die Finger unter der Wange halten den Kopf in der überstreckten Position und der Mund ist geöffnet.

Bewusstlos ohne Atmung: Ist die Atmung unregelmäßig oder hat sie komplett ausgesetzt, deutet das auf einen Herzstillstand hin, der unbehandelt unweigerlich zum Kreislaufstillstand führt. Es besteht akute Lebensgefahr. Beginnen Sie daher sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. 

Starten Sie mit der Herzdruckmassage. Dafür legen Sie den Ballen einer Hand auf die Mitte der Brust, den Ballen der anderen Hand darüber. Nun mit durchgestreckten Armen 100- bis 120-mal pro Minute fünf bis sechs Zentimeter tief drücken. Für das richtige Tempo hilft es, wenn Sie still im Kopf den Pop-Hit „La Macarena“ oder „Stayin’ Alive“ singen. 

Nach 30-mal drücken geben Sie zwei Atemspenden von Mund zu Mund oder Mund zu Nase. Dazu überstrecken Sie den Kopf der verunglückten Person, um die Atemwege freizumachen und verschließen die Nase mit den Fingern. Prüfen Sie, ob die Beatmung effektiv ist: Der Brustkorb sollte sich deutlich heben und wieder senken, wenn die Luft entweicht. Beenden Sie den Zyklus von Drücken und Beatmen erst, wenn Sie eindeutige Lebenszeichen feststellen oder Rettungskräfte übernehmen. 

Merke!
Falls die Person nicht oder nicht normal atmet und keine Lebenszeichen zeigt, beginnen Sie mit der Herzdruckmassage. Ist das Opfer bewusstlos, atmet aber normal, bringen Sie es in die Seitenlage. Falls die Person keine Lebenszeichen zeigt, beginnen Sie mit der Herzdruckmassage.

Erste Hilfe in Zeiten von Corona

Auch während der Corona-Pandemie besteht die gesetzliche Pflicht zur Ersten Hilfe. Jedoch sind die Empfehlungen für die Erste-Hilfe-Maßnahmen angepasst worden, damit sich Helfende nicht selbst in Gefahr bringen. 

Wahren Sie, wann immer möglich, den Mindestabstand von 1,50 Meter. Wenn näherer Kontakt notwendig ist, etwa um eine Blutung zu stillen, sollten Sie Mund und Nase des Opfers mit einem Tuch bedecken und das eigene Gesicht schützen. Um die Atmung zu überprüfen, müssen Sie nicht zwangsläufig Ihr Ohr an Mund und Nase der betroffenen Person halten. Prüfen Sie stattdessen im Stehen, ob sich der Brustkorb atemsynchron bewegt. Bei einem Herzstillstand können Sie auf die Beatmung verzichten und nur die Herzdruckmassage durchführen. 

Merke!
Berücksichtigen Sie, wenn möglich, den Mindestabstand von 1,50 Meter, schützen Sie das eigene Gesicht, bedecken Sie Mund und Nase des Opfers mit einem Tuch und sehen Sie in der Reanimation von der Atemspende ab.

Wichtig: Diese Einführung kann keinen Erste-Hilfe-Kurs ersetzen. Sie dient dazu, einen ersten Überblick über die Vorgehensweise am Unfallort und die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen zu geben. Zudem lohnt es sich, das eigene Wissen mithilfe eines Kompaktkurses wieder aufzufrischen.

Wissen zum Mitnehmen

Sie bemerken einen Notfall? Bewahren Sie Ruhe, achten Sie auf die eigene Sicherheit und sichern Sie die Unfallstelle ab. Droht Gefahr, können Sie die verunglückte Person mit dem Rettungsgriff in Sicherheit bringen. Unter der Telefonnummer 112 erreichen Sie den Rettungsdienst. Beantworten Sie die W-Fragen und legen Sie erst auf, wenn das Personal der Leitstelle den Anruf beendet. Wichtig ist auch, sich selbst zu kennen. Sprechen Sie Mitmenschen an der Unfallstelle gezielt an.

Mit einem Druckverband können Sie Blutungen stoppen. Steckt ein Fremdkörper in der Wunde, dürfen Sie diesen niemals entfernen; decken Sie die Verletzung stattdessen mit einem Verband ab. Atmet der Mensch, ist aber bewusstlos, verhindert die stabile Seitenlage, dass Flüssigkeiten in die Atemwege gelangen. Ist die Atmung unregelmäßig oder hat sie komplett ausgesetzt, deutet das auf einen Herzstillstand hin. Die Reanimation umfasst die Herzdruckmassage und Atemspende. In Zeiten von Corona können Sie von der Beatmung absehen.


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