McDonalds setzt auf Quinoa | EAT SMARTER

Neue vegetarische Burger

McDonalds setzt auf Quinoa

Von Lina Nagel

Zwei Mädchen essen Burger

Mit zwei neuen Burgern wirbt McDonalds verstärkt um die Gunst von Vegetariern. Basis für den Bratling ist Quinoa. Sonderlich gesund ist allerdings auch dieser Veggie-Burger nicht.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, liebe EAT SMARTER-Leser, aber die Veggie-Burger der Fast-Food-Ketten konnten mich bisher nicht hinter dem Ofen hervorlocken: Zu pappig und fettig schmeckte der Bratling, und so richtig satt fühle ich mich nach dem „Genuss“ eines vegetarischen Burgers auch nie. 

Nun hat Burger-Pionier McDonalds angekündigt, sein vegetarisches Portfolio in Deutschland zu erweitern: Ab heute liegen der „Veggie Clubhouse“ und der „McVeggie TS" deutschlandweit in den McDonalds-Filialen. Bei den neuen Veggie-Burgern setzt McDonalds auf die Zugkraft des Superfoods Quinoa: Das Pseudogetreide aus Südamerika ist Hauptbestandteil des Burgerpatties. 

Das Management des Branchenriesen hofft, mit den fleischlosen Superfood-Burgern neue Kundschaft in die Filialen zu locken. Denn das Konzept „Billiges Fastfood, minimaler Service“ ist im Laufe der vergangenen Jahre immer schlechter aufgegangen. Seit 2013 schrumpft der Umsatz von McDonalds in Deutschland: Von 3,25 Milliarden Euro im Jahre 2012 auf 3 Milliarden 2014.

Konkurrenz bekommt McDonalds verstärkt durch Edel-Fast-Food-Ketten, zum Beispiel den Burgerbrater Hans im Glück, der in Deutschland in den vergangenen Jahren 30 Filialen eröffnet hat. Hier wird der Burger an den Tisch gebracht, und der Kunde kann zwischen verschiedensten Optionen wählen. Vegetarische und vegane Angebote sind dort, dem Geschmack der Kundschaft angepasst, selbstverständlich.

Um den Trend nach dem individuellen Burger-Erlebnis mitzugehen, experimentiert auch McDonalds mit neuen Wegen: Zum Beispiel einem Nobel-McDonalds mit Bedienung am Tisch, zurzeit testweise in Betrieb am Frankfurter Flughafen. In Österreich wird seit vergangenem Jahr ein Veggie-Chickenburger auf Milch-Basis angeboten. Und in Deutschland wird die Zugwirkung von vegetarischem Superfood getestet. 

Wie gesund ist der neue Veggie-Burger?

Kommen wir zu den inneren Werten des Quinoa-Burgers: Neben dem Bratling aus Quinoa, Gemüsepaprika, Zwiebeln, Lauch und Kräutern ist er mit Salat, Zwiebeln, Tomate und Cheddar-Schmelzkäse (aus mikrobiellem Lab) belegt und mit der „Special House Sauce“ garniert. Vegan ist er also nicht, zumal in der Sauce Ei enthalten ist. Um sicherzugehen, dass der Quinoa-Bratling nicht mit Fleisch in Berührung kommt, wird er laut Auskunft einer Unternehmenssprecherin in einem separaten Fritteusenbecken in Pflanzenöl frittiert. 

Stellt sich noch die Frage nach dem Nährwert des Veggie-Burgers. Wir haben uns die Bilanz des "Veggie Clubhouse" angesehen. Pro Portion enthält er 534 Kalorien (207 Kalorien pro 100 g). Das ist für ein Fast-Food-Produkt im Rahmen. Auch in puncto Ballaststoffe (5,5 g/Portion) und Eiweiß (20 g/Portion) schneidet der Burger im EAT SMARTER-Check gut ab – immer berücksichtigt, dass es sich um Fast-Food handelt.

Schlechter sieht es hingegen beim Anteil von Zucker und gesättigten Fettsäuren aus: Ein Burger enthält 8,1 Gramm Zucker, das entspricht vier Zuckerwürfeln! Von den 21 Gramm Fett in jedem Burger entfallen 8,2 Gramm auf gesättigte Fettsäuren – keine gute Bilanz, da gesättigte Fettsäuren die Blutfette und vor allem das schädliche LDL-Cholesterin erhöhen. Das Gesundheitsversprechen des Superfoods Quinoa erfüllt der neue McDonalds-Burger also nicht. 

Ich bin dennoch neugierig, wie Quinoa wohl schmeckt, wenn es in einem Fast-Food-Restaurant verarbeitet wird. Daher werde ich einen der Burger bei Gelegenheit sicher probieren – wohl wissend, dass nicht alles gesund ist, wo „vegetarisch“ draufsteht. 

Offizielle Inhaltsstoff-Liste von McDonalds