Tag der deutschen Einheit

Diese DDR-Gerichte sind Kult

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 02. Mär. 2023

Am 3. Oktober feiern wir den Tag der Deutschen Einheit. Zeit für ein bisschen kulinarische (N)ostalgie. Denn in der Zeit zwischen der Teilung und der Wiedervereinigung Deutschlands entwickelten sich in den heutigen neuen Bundesländern komplett eigene DDR-Gerichte. Und diese waren sogar oft besser, als man denkt. Das ein oder andere dürfte Ihnen auch heute noch bekannt vorkommen.

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Die Geschichten um das Anstehen für Bananen kennt jeder. Und auch andere Lebensmittel waren in der Deutschen Demokratischen Republik knapp oder nicht vorhanden. Doch Not macht erfinderisch, nicht nur, was die Namen der Speisen angeht.  Lesen Sie, was sich hinter DDR-Gerichten wie Kalter Hund, Falscher Hase oder Tote Oma verbirgt. Zum Nachkochen gibt es natürlich auch die passenden Rezepte –­ die smarte Variante versteht sich.

DDR-Gerichte: Herzhafte Speisen

Karlsbader Schnitten

Was in den 50er Jahren unter Toast Hawaii weltberühmt wurde, hieß im Osten Karlsbader Schnitten. Die Kombination aus Toastbrot, Wurst (Kochschinken oder Salami), Käse und Dosen-Ananas wurde nach dem Überbacken entweder mit Ketchup oder Worcester-Sauce beträufelt. Noch heute werden Karlsbader Schnitten im Osten liebevoll „Karlis“ genannt.

Senfeier

DDR-Gericht - Senfeier

Senfeier zählen definitiv zu den beliebtesten Schulspeisen in der DDR. Die Sauce wurde aus Brühe, Senf, Mehl, Butter, einer Prise Salz und Zucker zubereitet. Als Beilage gab es meist Salzkartoffeln mit Petersilie. Auch die abgewandelten Varianten, wie schnelle Senfeier mit Blattspinat und Estragon oder Eier in Senf-Dill-Sauce sind schmackhaft und gesund.

Falscher Hase (Hackbraten)

Es gibt viel Varianten, wie der Falsche Hase zu seinem Namen kam. Auch heute noch ist der Hackbraten ein beliebtes Sonntagsgericht. Hasen- und Kaninchenfleisch sind jedoch nicht enthalten. Hauptzutat ist – wie der Name vermuten lässt ­– Hackfleisch. Dieses wird mit Zwiebeln, alten Brötchen, Eiern, Gemüse, Tomatenmark, Mehl und Gewürzen vermengt.

Allerdings ist es gar nicht so leicht, den Braten in Form zu bringen. Serviert wird falscher Hause in Scheiben und meist mit Kartoffelpüree. Die Sauce kann je nach Geschmack variieren. Wer in Ostalgie schwelgen will, probiert den Hackbraten mit Gemüse und Püree.

Jägerschnitzel

Heute denken die meisten bei einem Jägerschnitzel an eines mit Pilzen und einer leckeren Rahmsauce. In der DDR wurde unter diesem Namen etwas völlig anders verstanden. Statt Schnitzel kam Jagdwurst auf den Teller. Dazu wurden die einen Zentimeter dicken Scheiben zuerst in Mehl, anschließend in verquirltem Ei und dann in Semmelbrösel gewendet. In Butterschmalz werden die Jägerschnitzel knusprig braun gebraten.

Wer glaubt, die ungewöhnlichen Schnitzel wurden mit Pommes oder Kartoffeln serviert, der irrt. Zu echten DDR-Jägerschnitzeln gehören Spirelli-Nudeln und Tomatensauce.

Wurstgulasch

Jagdwurst war nicht nur für Jägerschnitzel sehr beliebt, sondern auch für Wurstgulasch. Dafür wurde sie einfach in Würfel geschnitten und angebraten. Tomatensauce und Spirelli vervollständigen wie beim Jägerschnitzel das Gericht.

Tote Oma (Grützwurst)

Der Name lässt Grausames vermuten, doch keine Sorge, Großmütter kommen bei diesem Gericht nicht zu Schaden.  Die makabere Bezeichnung bezieht sich nur auf das Erscheinungsbild. Denn die für das Essen verwendete Grützwurst sieht eher unappetitlich aus. Mit Zwiebeln wird die Wurst so lange gekocht und gerührt, bis ein Brei entsteht. Serviert wird „Tote Oma“ mit Kartoffeln und Sauerkraut.

Würzfleisch

Würzfleisch ist eine echte DDR-Delikatesse und wurde gern – egal ob zu Hause oder im Restaurant – als Vorspeise gegessen.  Über die Grenzen der Deutschen Demokratischen Republik hinaus war und ist Würzfleisch auch als Ragout Fin bekannt. Eigentlich wird für das Gericht Kalbsfleisch verwendet.

Da dieses jedoch sehr teuer ist und zu DDR-Zeiten oft nicht zu bekommen war, wurde alternativ Schweine-, Geflügel- oder Kaninchenfleisch in kleine Terrinen oder Blätterteigpasteten gefüllt. Mit Käse überbacken und mit Worcestersauce beträufelt ist das Gericht komplett. Als Beilage wurde Toastbrot gereicht. Probieren Sie die Variante mit Champignons und Hähnchenfleisch.

Bratschnitte

Wenn es schnell gehen musste, war die Bratschnitte die Allzweckwaffe in der DDR. Einfach ein Loch in eine Scheibe Schwarzbrot schneiden und beide Teile in einer Pfanne kurz anbraten. Anschließend ein Ei in das Loch geben und warten, bis es gar ist. Brotdeckel wieder darauf, fertig.

DDR-Gerichte: Süße Speisen

Sächsische Quarkkeulchen

DDR-Gerichte - Sächsische Quarkkeulchen

Egal ob als Hauptspeise oder Nachtisch, Quarkkeulchen kamen besonders in Sachsen regelmäßig auf den Tisch. Sie sind einfach zu machen und benötigen nur Zutaten wie Quark, Kartoffeln, Eier und Mehl, die eh jeder im Haus hatte.  Auch heute noch sind Quarkkeulchen ein beliebtes Gericht. Probieren Sie zum Beispiel unsere Quarkküchlein auf Dresdner Art oder die leckeren Quarkkeulchen mit Mirabellenkompott.

Eierschecke

Bei einem Bäcker im Norden, Süden oder Westen werden Sie selten Eierschecke in der Auslage finden. Im Osten gehört sie jedoch zum Standardrepertoire einer guten Backstube. Ursprünglich bezeichnete die Schecke eine Männerbekleidung im 14. Jahrhundert.  Der halb bis dreiviertellange Leibrock mit starker Taillenbetonung wurde meist mit einem Hüftgürtel getragen.

Da die Eierschecke genau wie das Kleidungsstück aus drei Teilen besteht, wurde sie nach diesem benannt. Eierschecke ist ein Blechkuchen aus Hefeteig mit einem Belag aus Quark, Äpfeln oder Mohn. Die dritte Schicht bildet ein Guss aus Sahne, Vollei und Zucker. Die Rezepturen und Zutaten variieren je nach Bäcker und Geschmack. Sie wollen die Ostdeutsche Kuchenspezialität nachbacken? Wie wäre es dann mit der EAT SMARTER Eierschecke?

Kalter Hund (Lukullus)

DDR-Gerichte: Lukullus

Der Keks-Kuchen war in der DDR das Highlight einer jeden Kindergeburtstagsfeier. Hauptbestandteile: Butterkekse und Kakaomasse. Denn Schokolade war zwar in der DDR ein begehrtes Produkt, aber nicht einfach zu bekommen und alles andere als günstig. Für kalten Hund wurde deshalb Kokosfett mit Kakaopulver gemischt. Hier geht’s zum EAT SMARTER Lukullus-Rezept.

(chil)


 
Und wo sind die Thüringer Klöße ?
 
Ich stamme auch aus der ehemalige DDR. Die Gerichte wie kalter Hund, Eierschecke und vieles mehr war damals Lecker.....Wenn man hier in NRW fragen tut...was kalter Hund und Tote Oma ist....weiß keiner dieses Gericht.
 
Wir hatten diese Gerichte - bis auf Tote Oma - hier auch, allerdings unter anderen Namen. "Kalter Hund" ist mir - ich komme aus NRW - durchaus auch geläufig, nur kenne ich das von klein auf hier aus dem Westen als "Kalte Schnauze". Unser Jägerschnitzel war allerdings ein echtes Schweineschnitzel mit einer Champignonsahne-Sauce. Das Ost-Jägerschnitzel habe ich einmal gegessen - das war nicht so meins. Die Kombination aus panierter Jagdwurst, Nudeln und Tomatensauce fand ich ziemlich abenteuerlich. Und Eier in Senfsauce habe ich schon als Kleinkind hier im Westen gegessen, nach dem Rezept meiner urwestfälischen Oma.
 
kommt halt immer drauf an wen man fragen tut! ;) vielleicht hat es hier im westen nur einen anderen namen, dabei ist kalter hund und z.b. hundeschnauze noch einfach herzuleiten…
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