Letzter Beitrag ist zwar schon eine Weile her, das Thema hat aber seither an Aktualität an nichts eingebüßt. Deshalb möchte ich hier Interessierten auch meine Geschichte erzählen. Seit ich als junges Mädchen mit Kochen begonnen habe, habe ich darauf geachtet, nicht zu viel zu salzen und stattdessen mehr mit Kräutern und Gewürzen zu arbeiten. Mir schmeckte es auch damals nicht wirklich so gut, wenn etwas »sehr gut« gesalzen war, vor allem bei größeren Mengen mundet es mir zwar anfänglich gut, aber nach z.B. einer ganzen Bratwurst »stellt« es mir den Appetit plötzlich ab und ich hätte dann nur noch mit Aberwillen eine weitere Wurst essen können. Da ich leider zu Krampfadern neige und in meiner Familie gehäuft im Alter Bluthochdruck auftritt, habe ich mich vor paar Jahren (ich bin mittlerweile über 50 Jahre alt) dazu entschlossen, meinen Salzkonsum noch mehr zu reduzieren. Nach und nach habe ich den Salzeinsatz - zwar langsam aber stetig - weiter reduziert und ... interessanterweise bis heute nie das Gefühl gehabt, das Essen sei fade; das kommt einfach daher, dass sich der Geschmackssinn langsam an das »neu Gewohnte« anpassen kann. Mittlerweile esse ich so gut wie keine Fertiggerichte mehr und Wurst nur noch ganz selten, da es mir nach ein paar Bissen einfach nicht mehr so gut schmeckt ... Chips und Salzgebäck schmecken mir in kleinen Mengen sehr gut, ich muss also auf nichts verzichten und weniger von dem Zeug ist sowieso gesünder. Mir geht es also sehr gut und möchte gar nicht mehr zurück zur alten »Salzgewohnheit«, weil ich auch den Eindruck habe, dass die Lebensmittel jetzt irgendwie intensiver schmecken als früher (bei zu schneller Änderung meiner Salzgewohnheit wäre aber wohl das Gegenteil passiert und alles hätte irgendwie fade geschmeckt) und somit ein weiterer Gewinn und Grund weiterhin wenig zu salzen. Leider hat dieses Gewöhnen aber auch seine Schattenseite: Restaurantbesuche sind für mich oft ein Reinfall, da es leicht einmal passieren kann, dass mir das Essen zu salzig ist und mir deshalb nicht so gut schmeckt oder ich es sogar nur mit Mühe essen kann. Eine Bitte an alle Köche; denkt daran: Am Tisch wenig nachsalzen ist problemlos, und ohne Einschränkung für den guten Geschmack, immer möglich (für diejenigen die es etwas salziger mögen) aber Salz wieder rausnehmen geht leider nicht! Tipps für Salzreduzierwillige: - Beim Reduzieren nicht zu forsch vorgehen, je langsamer man vorgeht, desto besser kann sich der Geschmackssinn an den »neuen« salzarmen Geschmack gewöhnen. - Pasta und Reis, zu denen Sauce serviert wird, ohne Salz im Wasser kochen und nur die Sauce salzen. -Kartoffeln ohne Salz kochen und nach dem Kochen (gilt auch für ohne Salz gekochter Reis und Pasta wenn man keine Sauce hat) in wenig Kräuterbutter schwenken oder alternativ mit Kräuterfrischkäse essen, oder einfach etwas Kräutersalz und/oder Reibkäse darüber streuen. - harter Reibkäse (z.B. Parmesan oder Schweizer Sbrinz) ist auch ein guter Geschmacksverstärker, er enthält zwar recht viel Salz, aber der Salzgehalt der gesamten Speise ist dann trotzdem reduziert. - viel mit Kräutern arbeiten; sie bringen Geschmack. - Fleisch mindestens ein paar Stunden vor dem Grillen in eine salzfreie Kräutermarinade legen und erst nach dem Grillen mit wenig Salz bestreuen. - Statt normales Salz besser Kräutersalz verwenden. Es schmeckt intensiver und kann somit sanfter dosiert eingesetzt werden, ohne dass die Speisen fade schmecken.
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