Wissenschaftlich geprüft

Fruchtsaft

Von Katrin Koelle und Marieke Dammann
Aktualisiert am 12. Feb. 2024
© Unsplash/Greg Rosenke
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Fruchtsaft oder nicht? Man muss nicht in einem „Saftladen“ stehen, um vor den Regalen ratlos die Achseln zu zucken. Dabei ist echter Fruchtsaft ganz leicht zu erkennen – wir sagen, woran.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das sollten Sie über Fruchtsaft wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
    4. Sorten
  2. Unsere liebsten Fruchtsaft-Rezepte
  3. Wie gesund ist eigentlich Fruchtsaft?
  4. Fruchtsaft – gut zu wissen
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Fruchtsaft
    1. Einkauf
    2. Lagerung
  6. Zubereitungstipps für Fruchtsaft
  7. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Wie Fruchtsaft andicken?
    2. Wie viel Fruchtsaft am Tag?
    3. Was darf Fruchtsaft enthalten?

Das sollten Sie über Fruchtsaft wissen

Bei der Herstellung von Fruchtsäften sind zwei Methoden üblich und erlaubt:

  1. Bei Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentrat wird dem frisch gepressten Saft unter Vakuum-Bedingungen das Wasser entzogen, bis der Saft auf etwa 1/6 seines Volumens verdichtet ist. Durch Rückverdünnung mit besonders aufbereitetem Trinkwasser entsteht wieder ein trinkbarer Fruchtsaft mit 100 Prozent Fruchtanteil. Diese Methode eignet sich natürlich besonders gut für Obst wie Orangen oder exotische Früchte, die lange Transportwege haben und viel Lagerplatz kosten.
  2. Sogenannter Direktsaft wird aus der Frucht gewonnen, gefiltert und abgefüllt. Er darf aber auch für eine spätere Abfüllung steril in Tanks zwischengelagert werden. Direktsaft kommt dem selbst gepressten oder entsafteten Fruchtsaft geschmacklich am nächsten und wird teilweise auch in speziellen Kühltheken frisch gepresst und abgefüllt angeboten.

Was als Fruchtsaft ins Regal darf, bestimmen die EU-Fruchtsaftrichtlinie und die deutsche Fruchtsaft-Verordnung. Sie legen unter anderem genau fest, wie viel Fruchtanteil die verschiedenen Varianten enthalten müssen und was sonst noch bei der Herstellung beachtet werden muss. Europaweit unterliegen Hersteller von Fruchtsaft-Erzeugnissen diesen Regeln: Fruchtsaft darf nur ein Produkt heißen, das zu 100 Prozent aus Obst (oder aus Fruchtkonzentrat) besteht und weder Zucker noch Farb-, Konservierungs- oder andere Zusatzstoffe enthält. 

Fruchtnektare sind hingegen mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte, die bis zu 20 Prozent Zucker verschiedener Arten und Honig enthalten dürfen (1). Die früher zulässige Korrekturzuckerung von Fruchtsäften ist nicht mehr erlaubt. Der häufig verwendete Begriff “ohne Zuckerzusatz” ist ebenfalls nicht mehr zulässig. Auf Fruchtnektar ist stattdessen der Etikett-Hinweis “Enthält von Natur aus Zucker” zu finden. In Fruchtnektar muss je nach Fruchtart ein bestimmter Mindestfruchtanteil enthalten sein (meist 25 bis 50 Prozent), der deklariert wird (2). Fruchtsäften und sogenannten Multivitaminsäften dürfen Vitamine und Mineralstoffe zugesetzt werden, die auf der Verpackung genau aufgelistet sein müssen (3).

Herkunft

Je nach Hersteller und Herkunftsland der Früchte kann die Herkunft des Fruchtsaftes unterschiedlich sein. Bei Bio-Fruchtsäften ist es im Gegensatz zu konventionellen Säften Pflicht, das Herkunftsland der Früchte anzugeben.

Saison

Natürlich haben die Früchte, aus denen der Saft gemacht wird, nur zu bestimmten Zeiten im Jahr Saison, aber den fertigen Saft können sie das gesamte Jahr über kaufen.

Geschmack

Je nach Sorte schmeckt Fruchtsaft süß, sauer oder herb beziehungsweise bitter. 

Sorten

Zu den beliebtesten Fruchtsaft-Sorten zählen Orangensaft, Apfelsaft, Multivitaminsaft und Traubensaft. Aber es gibt noch viel mehr Sorten, beispielsweise Ananassaft, Grapefruitsaft, Litschisaft oder Kirschsaft.

Unsere liebsten Fruchtsaft-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Fruchtsaft-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Fruchtsaft?

Das gesunde Image und viele Vorteile von Fruchtsaft sind überholt. Obwohl Fruchtsaft kleine Mengen Vitamine und Mineralstoffe liefern kann, enthält er viel Zucker (vor allem Fructose) und belastet damit schnell das Kalorienkonto (4). Selbst Natursäfte ohne Zuckerzusatz sind somit weniger zum Abnehmen geeignet. Als Durstlöscher ist Fruchtsaft also nicht die optimale Wahl. Ernährungsexpert:innen und Wissenschaftler:innen empfehlen, Fruchtsaft pur maßvoll zu genießen und ihn ansonsten mit drei bis vier Teilen Wasser zu verdünnen – so lässt sich Saft mit weniger Zucker genießen. 

Hier finden Sie die Nährwerte von 100 Milliliter Fruchtsaft im Überblick (5):

Nährwerte von Fruchtsaft pro 100 Milliliter  
Kalorien 38 - 55 (je nach Sorte)
Eiweiß 0,2 g
Fett 0,2 g
Kohlenhydrate 8,5 - 15,5 g (je nach Sorte)
Ballaststoffe 0 g

Fruchtsaft – gut zu wissen

Auch wenn es fast so klingt – Fruchtsaftgetränke sind kein Fruchtsaft. Der Fruchtanteil darf hier wesentlich niedriger liegen als bei Fruchtsaft: Er liegt nur zwischen 6 Prozent (Zitrusfrüchte) und 30 Prozent (Kernobst). Der Rest in Flasche oder Tetra-Pak ist letztlich Zuckerwasser. Die Früchte liefern kaum mehr als Geschmack, der in aller Regel noch durch natürliche Fruchtaromen und Säuerungsmittel verstärkt wird. Alle verwendeten Zusatzstoffe muss der Hersteller auf der Zutatenliste angeben.

Einkaufs- und Küchentipps für Fruchtsaft

Einkauf

Wenn Sie echten Fruchtsaft möchten, schauen Sie sich die Flasche oder Packung genau an. Achten Sie auf Hinweise des Etiketts und auf die Zutatenliste.

Lagerung

In der ungeöffneten Verpackung hält sich Fruchtsaft ohne Kühlung meist bis zu zwei Jahren. Haben Sie die Flasche oder Packung einmal geöffnet, sollten Sie den Inhalt allerdings im Kühlschrank lagern und innerhalb von drei bis vier Tagen verbrauchen.

Zubereitungstipps für Fruchtsaft

Fruchtsaft ist zum Trinken da? Das stimmt, ist aber keineswegs die ganze Wahrheit. Mit Fruchtsaft können Sie nämlich nicht nur mixen und Desserts wie zum Beispiel ein köstliches Meloneneis am Stiel oder unser hinreißendes Erdbeer-Tiramisu zubereiten, sondern auch wunderbar kochen. Ein paar Tipps dazu:

  • Ein Schuss Apfel-, Kirsch- oder Johannisbeersaft peppt Rotkohl fruchtig auf. Für die eher herbe Note können Sie auch Holunderbeersaft nehmen.
  • Roter und weißer Traubensaft sind tolle Stellvertreter für Wein, zum Beispiel bei Schmorgerichten oder Saucen. Mischen Sie immer etwas Zitronen- oder Limettensaft unter, sonst wird es schnell zu süß.
  • Mit Orangen- oder Grapefruitsaft bekommen Saucen zu Fisch oder Geflügel, aber auch Salatdressings das gewisse Etwas.

FAQs – die häufigsten Fragen

Wie Fruchtsaft andicken?

Fruchtsäfte können mit Vanille-Puddingpulver oder etwas Stärkemehl angedickt werden. Dafür einfach etwas Fruchtsaft mit Puddingpulver oder Stärke glatt rühren. Den restlichen Saft aufkochen, unterrühren, die angemachte Stärke hinzugießen, und noch einmal kurz aufkochen.

Wie viel Fruchtsaft am Tag?

Ernährungsmediziner:innen empfehlen, höchstens ein kleines Glas Saft zu trinken, um dem Körper nicht zu viel Fruchtzucker zuzuführen (6).

Was darf Fruchtsaft enthalten?

Der Fruchtsaftgehalt von Säften, Fruchtnektar und Fruchtsaftgetränken ist gesetzlich vorgeschrieben. Der Mindestsaftanteil von Fruchtsaft muss 100 Prozent betragen.

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