Worauf Eltern bei Frühlingsgemüse achten sollten | EAT SMARTER

Der richtige Umgang

Worauf Eltern bei Frühlingsgemüse achten sollten

Von Katrin Koelle

Spinat und Rhabarber: Worauf Eltern bei Frühlingsgemüse achten sollten Spinat und Rhabarber: Worauf Eltern bei Frühlingsgemüse achten sollten

Keine Frage: Wenn unsere Kinder ein Gemüse gerne essen, freuen wir uns. Schließlich ist Gemüse ja gesund! Allerdings gilt das nicht immer ohne Einschränkung. Je nach Alter vertragen vor allem kleine Kinder nicht jedes Frühlingsgemüse. Viele Frühlingsgemüse enthalten Oxalsäure und andere Stoffe, die im Übermaß nicht gut sind. EAT SMARTER verrät, worauf es ankommt.

Frühlingsgemüse Spinat

Die Zeiten, als Spinat der große Horror aller kleinen Esser war, sind zum Glück längst vorbei. Sorten, die heute gezüchtet werden, schmecken selten bitter und kommen darum auch bei manchen Kindern gut an. Gut so, denken Eltern, denn Spinat gilt schließlich als gesund. Tatsächlich verleiht das Frühlingsgemüse zwar keine übernatürlichen Kräfte, aber trotzdem steckt darin einiges an wichtigen Nährstoffen wie zum Beispiel Beta-Carotin, Vitamin E und C.

Übrigens: Der für Spinat ursprünglich mal geltende extrem hohe Eisengehalt von rund 40 mg beruhte auf einem Rechenfehler. Aber auch nach der Korrektur überrundet das Frühlingsgemüse Fleisch und Geflügel immer noch deutlich - mit gut 4 mg pro 100 g enthält das Frühlingsgemüse Spinat durchschnittlich das Doppelte an Eisen. Das Frühlingsgemüse taugt also tatsächlich als „Starkmacher“!
Frühlingsgemüse Spinat: Was Sie beachten sollten

Und was ist dran an den oft gelesenen Warnungen vor Spinat für Babys und Kleinkinder? Zum Glück nicht so viel wie manche meinen. Aber ein paar Dinge sollten Sie schon beachten:

  • Säuglinge vertragen das Frühlingsgemüse Spinat noch nicht, was aber kaum ein Problem sein dürfte, denn in diesem Alter nimmt noch kein Kind feste Nahrung zu sich.
     
  • Babys, die schon Brei essen, dürfen Sie das Frühlingsgemüse ab etwa dem 7. Monat ruhigen Gewissens einmal die Woche zu löffeln geben. Wichtig: Bei Fertignahrung mit Spinat das Gläschen direkt nach dem Öffnen und Erhitzen füttern; bei selbstgekochtem Brei nur topfrischen oder frisch aufgetauten Spinat nehmen.
     
  • Reste von Babybrei oder Kindermahlzeiten, die das Frühlingsgemüse Spinat enthalten, wegwerfen und weder aufheben noch wieder aufwärmen! Sonst kann sich das in dem Frühlingsgemüse reichlich enthaltene Nitrat zu giftigem Nitrit verwandeln – für Babys und Kleinkinder kann das Frühlingsgemüse so gefährlich werden, denn Nitrit kann Sauerstofftransport im Blut behindern.
     
  • Roher Spinat schmeckt gerade jetzt im Frühling auch als Salat sehr gut und liefert so am meisten Vitamine. Mischen Sie die gut gewaschenen, zarten Blättchen des Frühlingsgemüses einfach mit anderen Salatsorten. Aber Achtung: Wegen des relativ hohen Säuregehalts sollten Sie rohen Spinat erst Kindern ab 3 Jahren auftischen!

Frühlingsgemüse Rhabarber

Sauer macht ja angeblich lustig, und viele Kinder mögen das Prickeln von sauren Sachen auf der Zunge tatsächlich richtig gerne – vor allem in der Kombination mit Süßem. Da kommt Rhabarber als Frühlingsgemüse gerade recht, denn erst mit Zucker wird er genießbar. Das liegt vor allem an der üppig enthaltenen Oxalsäure. Sie macht das Frühlingsgemüse Rhabarber so sauer und ist auch verantwortlich dafür, dass er Empfindlichen weniger gut bekommt.

Aber die Oxalsäure im Frühlingsgemüse lässt sich gut neutralisieren, wenn man Rhabarber mit Milchprodukten wie zum Beispiel Pudding, Grießbrei, Eis oder Vanillesauce kombiniert. Neben der Oxalsäure stecken in Rhabarber noch Apfel- und Zitronensäure, viel Vitamin C und etliche Mineralstoffe. Wenn Ihr Kind das Frühlingsgemüse mag und gut verträgt, servieren Sie ihm also ruhig Leckereien wie unseren extra für Kids entwickelten Rhabarber-Wackelpeter, Grießpfannkuchen mit Rhabarber!
 

Frühlingsgemüse Rhabarber: Das sollten Sie beachten

Auch Babys ab etwa 7-8 Monaten und Kleinkinder können schon Rhabarber essen, wenn Sie ein paar Tipps zum Frühlingsgemüse befolgen:

  • Nehmen Sie roten statt grünen Rhabarber, er enthält weniger Säure.
     
  • Schälen Sie die Stangen – die meiste Oxalsäure steckt nämlich in der Schale.
     
  • Kochen Sie das Frühlingsgemüse immer mindestens 30 Sekunden in reichlich Wasser und schütten Sie das Kochwasser anschließend weg.
     
  • Sparen Sie ausnahmsweise nicht am Zucker, sondern süßen Sie Rhabarber ausreichend.
     
  • Weil Oxalsäure den Zahnschmelz angreift, sollte Ihr Kind nach einem Rhabarber-Gericht mindestens 45 Minuten warten, bevor es sich die Zähne putzt. Manche schwören übrigens darauf, dass ein Stück Käse als „Nachtisch“ den Zahnschmelz besonders effektiv schützt.
     
  • Stellen Sie fest, dass Ihr Baby oder Kleinkind nach dem Essen von Rhabarber einen wunden Po bekommt, verträgt es die Säure schlecht. Streichen Sie das Frühlingsgemüse in diesem Fall lieber ganz vom Speisezettel.

(kk)