Der große Küchenstreit:

Knoblauch-Fans gegen Knollen-Hasser

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018

Knoblauch spaltet die Gourmet-Geister. Liebhaber schätzen sein feines Aroma und den gesundheitlichen Wert, Kritiker rügen seine üble Wirkung auf den Atem. Grund genug, sich einmal etwas genauer mit den kleinen Zehen zu beschäftigen.

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„Ist da Knoblauch drin?“ ist sicherlich eine der am häufigsten Fragen, die im Restaurant gestellt werden. Wenn es um die weißen Knollen geht, schrillen bei Besuchern die Alarmglocken. Immerhin sorgt Knoblauch für miesen Atem am nächsten Tag. Wer kann sich das schon erlauben? Was viele nicht wissen: der üble Mundgeruch muss nicht sein, wenn man Knoblauch richtig einsetzt. Zudem hat die Knolle auch viele gesundheitliche Vorteile, wirkt sich zum Beispiel positiv auf das Blutbild aus und schützt das Herz. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um die würzigen Zehen.
 

Knoblauch: frisch oder getrocknet?

Knoblauch gehört zur Familie der Zwiebeln. Streng betrachtet müsste man statt „Knolle“ und „Zehen“ also „Zwiebel“ und „Nebenzwiebeln“ sagen. Bei uns im Handel findet man meist zwei Varianten: Den getrockneten Knoblauch, bei dem sich die weiße Schale schon leicht ablöst, und frischen Knoblauch, der ein wenig knackiger daherkommt und einen grünen Stängel hat. Die Wahl bleibt Geschmackssache – während die Zehen vom getrockneten Knoblauch etwas intensiver schmecken, ist das Aroma vom frischen Knoblauch fast schon zurückhaltend und feiner im Geschmack. Als absolutes „No-Go“ gilt allerdings gemeinhin Knoblauchpulver. Zu Recht: Es hat einen künstlichen, viel zu kräftigen Geschmack der unangenehm das Aroma der anderen Zutaten überdeckt. Außerdem ist bei der Verwendung von Pulver Mundgeruch vorprogrammiert.
 

Knoblauch richtig verwenden

Roh schmeckt Knoblauch grundsätzlich schärfer und kräftiger, als gegart. Bei der Zubereitung von frischem und getrocknetem Knoblauch gibt es Unterschiede. Die Schale vom frischen Knoblauch ist noch sehr zart und elastisch und muss deshalb nicht unbedingt entfernt werden. Man kann die Knolle einfach in etwas dickere Scheiben schneiden und mitgaren oder braten. Der frische Knoblauch karamellisiert dann leicht und bekommt einen feinen süßlichen Geschmack.
 
Beim Kochen mit getrocknetem Knoblauch an sollte man zwischen folgenden drei Varianten wählen:
 
# Die Knoblauchzehen im Ganzen in der Schale mitgaren (z.B. bei Schweinebraten) und später aus der Schale lösen.
# Die Knoblauchzehe leicht mit einem Messerrücken andrücken und dann mitbraten.
# Die Zehe schälen und komplett von ihrer Haut befreien, danach mit einem Messer in Scheiben oder kleine Würfel schneiden und mitbraten oder dünsten.
 
Knoblauch sollte nicht zu dunkel werden, dann wird er bitter. Deshalb beim Braten darauf achten, dass er nur glasig wird und nicht verbrennt. Übrigens: Bitte nicht pressen! Knoblauchpressen sind so konstruiert, dass man die Zehe mit viel Kraftaufwand durch winzige Löcher quetscht. Heraus kommt ein Brei, der durch den Pressvorgang besonders penetrant im Geschmack ist. Deshalb immer nur scharfe Messer verwenden und damit den Knoblauch andrücken oder zerteilen.
 

Keine Chance für üblen Atem

Knoblauch nur am Wochenende? Das muss nicht sein. Sofern man nicht zu Knoblauchpulver, vorgewürzten Fertigprodukten und Knoblauch-Saucen greift sondern selbst mit frischem Knoblauch kocht und diesen dezent einsetzt, ist kein übler Mundgeruch zu erwarten. Der Knoblauch würzt dann lediglich die Speisen, nicht den Atem. Frischen Knoblauch kann man einfach in Scheiben schneiden und kurz mit braten oder dünsten. Noch ein wenig dezenter zaubert der clevere Koch mit einem kleinen Trick eine feine Knoblauch-Note: dafür mit einer geschälten Zehe Teller und Salatschüsseln einreiben und über frisch geröstetes Brot streichen. SOS-Tipps bei Knoblauch-Geruch: Beste SOS-Lösung bei Knoblauch-Atem: Ein Glas Milch. Denn Milch vernichtet laut US-Studien rund 50 Prozent der Schwefelverbindungen im Atem und ist damit bei Mundgeruch sogar wirksamer als Zähneputzen. Dabei gilt: je fetthaltiger die Milch, desto besser. Am besten trinkt man sie schon zwischendurch während des (knoblauchhaltigen) Essens. Auch spezielle Cholrophyll-Tabletten (rezeptfrei in der Apotheke) wirken zuverlässig.
 

Kleine Knolle, große Gesundheitspower

Knoblauch schmeckt nicht nur gut, sondern hat auch viele wissenschaftlich nachgewiesene Effekte auf unsere Gesundheit. Die kleinen Knollen wirken natürlich antibiotisch, der Inhaltsstoff Allicin kann sogar Bakterien und Pilze bekämpfen, die gegen handelsübliche Medikamente resistent sind. Zudem schützt Knoblauch das Herz und die Gefäße, kann den Blutdruck senken, die Fett- und Cholesterinwerte ins Gleichgewicht bringen und Thrombosen vorbeugen. Darüber hinaus regt Knoblauch die Verdauung an und hilft bei Blähungen. Experten fanden heraus: Wer pro Woche eine 50-Gramm-Knolle verzehrt kann mit einer deutlichen Verbesserung seines Blutbildes rechnen.
 
 
 
 
Knoblauch gehört nicht zu der Zwiebelfamilie. Es ist eine Knolle. Da mein Mann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hat, darf er keinerlei Zwiebel, Frühlingszwiebel, Schnittlauch usw. essen, wohl aber Knoblauch. Lt. ärztliche Anweisung!
 
Ich zerdruecke eine Zehe und bruehe sie mit heissem Wasser auf, dann kommt noch feingeschnittener Ingwer dazu, der Saft einer halben Zitrone und ein wenig Honig. Es heisst Ingrid's PowerGetraenk, und man riecht wirklich nicht...Die Stueckchen am Boden der Tasse isst man.
 
Ganz schön anmaßend die Knoblauchpresse so dermaßen zu verteufen! Mit der Begründung: "Geschmacksintensität". Ich hätte es rausgestrichen! Und auch wenn einiges stimmt vom, dem was ihr schreibt. Das mit nicht pressen ist massiver Kokolores. Ich bekomme auch eine gute Geschmacksbalance mit gepressten Knoblauch hin. Im Netz hatte ich über Knobi weiterhin gelesen: Zuviel Hitze mindert die positive Wirkung auf die Gesundheit. Und den gepressten Sud etwas wirken lassen, damit sich die positive Wirkung auf die Gesundheit erst entfaltet. Und experimentiert mal bitte mit Knoblauch leicht backen und dann als Brotaufstrich verwenden. Das hab ich noch nicht raus, aber in Italien mal im Restaurant bekommen. LANG LEBE DIE KNOBIPRESSE!
 
Wir können uns kaum eine Pasta,einen Salat oder eine Suppe ohne Knoblauch vorstellen - wir verbrauchen zwei bis drei Knollen in der Woche - und haben bislang (über 25 Jahre sind wir zusammen)nie irgendwelche Vor- würfe von Klienten,Schülern und/oder Verwandschaft zu hören bekommen.Die K-Presse ist längst "altes Eisen", wir schneiden dieses wichtige Gewürz mit dem Messer.
 
Ich esse sehr gerne Knoblauch im Essen. In Deutschland wurde mir das aber irgendwie zu blöd. Immer dieses Gemecker von Kollegen oder Bekannten: "Hast du schon wieder Knoblauch gegessen"? Abgeschwächt wurde der Spruch dann mit: "Ich esse ja auch gerne Knoblauch, aber nur am Wochenende". Wenn ich jetzt einmal im Jahr, im August, in Deutschland bin, dann verzichte ich halt für diese Zeit auf meinen geliebten Knoblauchgeschmack beim Essen. Seit über fünfzehn Jahren lebe ich hier in Thailand, in der Provinz Khon Kaen, und habe mit diesen Problemen nichts mehr zu tun. In der Thailändischen Küche wird sehr viel Knoblauch verwandt, und da ich ja mit meiner lieben Frau gemeinsam esse, gibt es auch keine Probleme mehr mit dem Knoblauch-Atem.
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