Kein Korn gleicht dem anderen

Die wichtigsten Reissorten

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 26. Feb. 2019
Reissorten im Überblick
Reissorten im Überblick

Wir von EAT SMARTER wissen: Unsere User suchen überdurchschnittlich oft nach Rezepten mit Reis. Ein klares Signal dafür, dass die nahrhaften Körner schon lange nicht mehr nur in Asien ein Hit sind. Eigentlich kein Wunder, denn wenige Lebensmittel sind so vielseitig und in so vielen Varianten zu haben wie Reis. EAT SMARTER präsentiert die wichtigsten Reissorten.

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Hätten Sie es gewusst? Reis ist eine Getreideart, und zwar eine uralte: Die ersten Hinweise auf Reis als Nahrungsmittel stammen von etwa 7000 vor Christus. Und schon vor rund 5000 Jahren bauten die Chinesen die ersten Reispflanzen auf Plantagen an. Heute gedeiht das Gras überall dort, wo es warm und vor allem feucht ist: In Asien und Lateinamerika, aber auch in Teilen Afrikas, in Australien und in den Südstaaten der USA kultiviert man Reis im großen Stil.

Reis: Zwei Sorten geben den Ton an

Die Zahl ist zwar beeindruckend: Weltweit kennt man rund 4000 Reissorten. Wichtig für unsere Ernährung sind aber vor allem zwei Hauptsorten: der Langkorn- und der Rundkornreis. Wie ihr Name schon sagt, unterscheiden sie sich besonders durch die Form. Langkornreissorten haben schmale, 6-8 Millimeter lange Körner. Der am meisten verbreitete Langkornreis ist der so genannte Patna Reis; immer beliebter wird der intensiv duftende Basmatireis. Jasminreis hat ebenfalls längliche, aber etwas kürzere Körner. Der vor allem Thailand und Laos angebaute Reis besticht mit leicht süßlich-blumigem Geschmack. Generell gilt bei Langkornreis: Er gelingt trocken, körnig und locker und ist die ideale Beilage zu Fleisch, Fisch, Geflügel und Gemüse. Rundkornreis hat deutlich kleinere, runde Körnchen, die beim Kochen weich und klebrig werden. Das ist durchaus erwünscht, wenn man zum Beispiel Milchreis, Puddings und Aufläufe damit zubereiten will. Je nach Herkunftsland gibt es jede Menge Unter-Sorten wie zum Beispiel italienischen Carnaroli- und Arborioreis für Risotto-Rezepte oder asiatischen Klebreis. Auch für die Zubereitung von Sushi nimmt man Reis mit mittlerem oder rundem Korn, den so genannten Klebreis.

Reis: naturbelassen besonders nahrhaft

Sowohl Langkorn- als Rundkornreis kann man längst auch in jedem Supermarkt als „Naturreis“ bekommen. Seine ungeschälten Körner sind dunkel, weil sie noch die Silberhäutchen und den Keim enthalten. Das macht diesen Reis besonders nahrhaft, denn in den Häutchen stecken die meisten der beachtlich vielen Nähr- und Mineralstoffe. In seiner Vollkorn-Version braucht Reis zwar längere Garzeiten; der nussig-würzige Geschmack macht das aber leicht wieder wett. Wem rund 35 Minuten Garzeit dennoch zu lang sind, der greift einfach zu Parboiled Reis. Er ist besonders kochfest, schön körnig und weiß - enthält aber durch eine raffinierte Methode noch fast so viele Nährstoffe wie brauner Reis und ist in den üblichen 15 Minuten gar.

Reis: Rot ist der neue Trend

Etwas ganz Besonderes ist roter Reis aus Frankreich, Bhutan oder von den Philippinen. Die mittelkörnige Reissorte stammt ursprünglich aus Indien und bekommt ihre schöne Farbe durch die tonhaltige Erde, in der sie wächst. Die rot-braunen Häute bleiben am eigentlich weißen Korn - roter Reis ist also ein Naturreis mit allen Vorzügen in Sachen Plus an Nährstoffen. Viele, die den braunen Vollreis wegen der Optik und wegen des „gesunden Geschmacks“ nicht besonders schätzen, können sich mit der roten Variante gut anfreunden. Wer roten Reis gern mal ausprobieren möchte, bereitet ihn am besten nach der schonenden Quell-Methode zu: Den Reis in einem Sieb gründlich unter fließendem Wasser spülen und abtropfen lassen. Pro 100 g Reis mit 300 ml Wasser (ohne Salz) in einem Topf aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und zugedeckt bei kleinster Hitze etwa 25 Minuten garen. Herdplatte ganz ausschalten und den Reis noch weitere 30 Minuten nachquellen lassen. Erst vor dem Servieren oder Weiterverarbeiten leicht salzen; Salz im Kochwasser macht den roten Reis hart.

Reis: leckerer Fake ganz in Schwarz

Nicht alles, was Reis heißt, ist auch wirklich Reis. Der ebenso dekorative wie delikate schwarze Wildreis zum Beispiel fährt unter falscher Flagge. Wildreis ist in Wahrheit kein Reis, sondern eine Wassergraspflanze, und botanisch gesehen mit dem echten Reis nur entfernt verwandt. Die aus Nordamerika stammende Spezialität wächst an kanadischen Seeufern und im Mississippi-Delta. Das Rispengras, früher das Hauptnahrungsmittel der indianischen Ureinwohner, wird von Kanus aus geerntet. Mit langen Stangen ziehen sie die bis zu 1,80 Meter hohen Halme in das Kanu und schlagen die Körner aus den Ähren – eine aufwendige Prozedur, die den hohen Preis von Wildreis erklärt. Wildreis enthält übrigens wesentlich mehr Eiweiß, Eisen, Magnesium und Zink als echter Reis. Sein Geschmack ist intensiv nussig und harmoniert hervorragend mit edlem Fisch, Fleisch und Geflügel. Wildreis pur ist vielen dennoch zu teuer; preiswerter, ebenfalls köstlich und auch optisch ein Hingucker: Nehmen Sie eine Mischung aus Wildreis und weißem Langkornreis.

Rezepte mit Reis: die besten Reisrezepte von EAT SMARTER.

(Koe)

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