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12 spannende Fakten rund um Schokolade

Von Christin Ilgner
Aktualisiert am 07. Jan. 2021

„Schokolade ist Gottes Entschuldigung für Brokkoli“, brachte es der amerikanische Schriftsteller Richard Paul Evans einmal auf den Punkt. Und auch Charles Dickens schrieb schon treffend: „Nichts ist wertvoller als ein guter Freund, außer ein Freund mit Schokolade.“ Die ganze Welt liebt Schokolade, denn sie ist Seelentröster und Glücklichmacher, kann das Herz schützen und sogar schön machen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Einfach göttlich
  2. Bittersüße Entdeckung
  3. Von der Kakaobohne zur Schokolade
  4. Schokolade als Verführer
  5. Streicheleinheiten für die Seele
  6. Herzschutz einmal anders
  7. Edler Kakao für feine Schokoladen
  8. Step by Step: Schokolade selber machen
  9. Schokoladige Trends
  10. Schokolade hautnah erleben
  11. Die Sache mit der guten Figur
  12. Schokolade als Beauty-Doc

1. Einfach göttlich

„Speise der Götter“. Die Übersetzung des griechischen Namens für Theobroma cacao, den Kakaobaum, klingt allein schon verlockend. Und so wundert es nicht, dass Schokolade zu den beliebtesten und sinnlichsten Naschereien überhaupt gehört. Der erste bekannte „Chocoholic“ war Maria Theresia von Österreich, die Frau des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Sie liebte Schokolade so sehr, dass ihr Mann nach ihrem Tod 1683 aus Trauer Schokolade bei offiziellen Anlässen und Empfängen gänzlich verbieten ließ. Heute isst jeder von uns im Schnitt neun Kilogramm Schokolade pro Jahr.

Das sind 91 Tafeln süße Sünde – die manchmal weit mehr sind, als nur eine Nascherei. „Wir haben die Strapazen nur überlebt, weil wir genug Schokolade hatten“, berichtete zum Beispiel der norwegische Polarforscher Roald Amundsen, der als erster Mensch 1911 den Südpol ereichte.

2. Bittersüße Entdeckung

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Der Siegeszug der Schokolade beginnt mit der Kakaofrucht: Vor etwa 3500 Jahren brachen die Olmeken im heutigen Mexiko die großen Früchte des Kakaobaumes erstmals auf, pürierten die innenliegenden Samen und das sie umhüllende Fruchtfleisch zu einem Brei und verrührten diesen mit kaltem Wasser. Dieses erste Kakaogetränk schmeckte reichlich bitter – aber war heiß begehrt. Und zwar so sehr, dass nur Könige und erfolgreiche Krieger es trinken durften. Frauen war es strikt verboten, am Kakao zu nippen, der als aufputschend galt.

Kakaobohnen waren so wertvoll, dass sie eine Weile als Zahlungsmittel akzeptiert waren. Irgendwann wurde der herbe Trunk dann mit Pfeffer, Vanille und Mais gewürzt, zwischen 1519 und 1544 schließlich auch endlich gesüßt – und von dem Moment an starteten Kakao und Schokolade ihren fulminanten Siegeszug um die Welt.

3. Von der Kakaobohne zur Schokolade

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Knapp 540 000 Tonnen Bitter- und Vollmilchschokolade werden jährlich allein in Deutschland produziert. Die Ernte der Kakaofrüchte in den Anbaugebieten rund um den Äquator erfolgt von Hand, und die Bohnen werden noch vor Ort fermentiert und getrocknet. Mit dem Schiff kommen sie nach Europa und werden in den Schokoladenfabriken erst geröstet (es entsteht das typische Kakaoaroma), dann von der Schale befreit und schließlich mit Kakaobutter und Zucker (je nach Sorte auch mit Milchpulver oder Sahne) vermischt und zermahlen.

Mehrere Stunden wird die Masse im Anschluss zunächst gewalzt und schließlich in der sogenannten Conche(erfunden 1879 vom Schweizer Rodolphe Lindt) gerührt. Letzte unerwünschte Bitterstoffe verflüchtigen sich nun, die Aromen entfalten sich vollends und es entsteht die typisch schokoladige Cremigkeit. Das Conchieren kann – je nach Sorte und Qualität der Schokolade – bis zu 72 Stunden dauern.

4. Schokolade als Verführer

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„Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann!“ trällerte Trude Herr 1959 mit Inbrunst. Ob sie ihr Herzblatt am Ende gefunden hat, wissen wir leider nicht. Dafür aber, dass die süße Sünde und die große Liebe sich keineswegs ausschließen! Denn das beweist neben Bridget Jones – die Schokolade ja bekanntlich sogar schon zum Frühstück aß – im Jahre 2000 auch Juliette Binoche als Vianne Rocher, die in dem Film „Chocolat“ mit ihren raffinierten Schokoladenkreationen Beau Johnny Depp eroberte.

5. Streicheleinheiten für die Seele

Der französische Kardinal Alphonse de Richelieu soll bei melancholischen Anfällen, die den Armen häufig quälten, zu Schokolade gegriffen haben. Das war um 1642 – und noch heute wird der Schokolade nachgesagt, sie mache glücklich. Tatsächlich steckt in ihr der Botenstoff Serotonin, oft als Glückshormon bezeichnet. Allerdings ist seine Konzentration in Schokolade so gering, dass man für einen echten Glücksrausch knapp 300 Tafeln essen müsste. Trotzdem ist Schokolade ein Seelenstreichler, denn wir haben gelernt, uns in bestimmten Situationen mit ihr zu belohnen oder zu trösten. Und können so, ganz nach pawlowscher Manier, kleine Glücksgefühle hervorrufen. Die fühlen sich – Serotonin hin oder her – manchmal einfach richtig echt an.

6. Herzschutz einmal anders

„Kein zweites Mal hat die Natur eine solche Fülle der wertvollsten Nährstoffe auf einem so kleinen Raum zusammengedrängt wie bei der Kakaobohne“, stellte schon Naturforscher Alexander von Humboldt fest. Im 16. Jahrhundert kannte man mehr als 1500 Verwendungen für den Schokoladenrohstoff Kakao. So ging man unter anderem davon aus, dass die Bohnen gegen Husten und Schnupfen, aber auch gegen den „bösen Blick“ wirken. Im 19. Jahrhundert wurde dann Schokolade teuer als Stärkungsmittel in Apotheken verkauft. Heute wissen wir: Eine echte Medizin ist Schokolade natürlich nicht, obwohl in ihr einige der gesunden Stoffe der Kakaobohne stecken. Und Studien bestätigen, dass dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil dank vieler bioaktiver Pflanzenstoffe blutdrucksenkend wirken und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen kann.

7. Edler Kakao für feine Schokoladen

Man unterscheidet Bitter-, Milch- und weiße Schokolade. Wobei Letztere unter Kennern oft gar nicht als „echte“ Schokolade bezeichnet wird, da sie keinen Kakao, sondern nur Kakaobutter enthält. Und wie erkennt man gute Schokolade? „Es gibt Konsum- und Edelkakao“, erklärt Georg Bernardini, Chocolatier und Autor des Buches „Der Schokoladentester“. „Für günstige Schokolade wird oft der billigere Konsumkakao verwendet, in teureren Sorten steckt häufig der aromatischere und eben auch deutlich teurere Edelkakao.“ Der Preis kann also ein Indikator für Qualität sein.

Teurere Schokoladen werden außerdem oft aufwendiger, zum Teil noch per Hand hergestellt. „Am wichtigsten ist aber ganz klar der Blick auf die Zutatenliste: Dunkle Schokolade besteht bestenfalls nur aus Kakao und Rohrohrzucker. Etwas Kakaobutter oder Sojalecithin sowie natürliche Vanille sind auch okay, mehr Zutaten haben in einer guten dunklen Schokolade aber nichts zu suchen“, weiß Bernardini. Und wie sieht es bei Milchschokolade aus? „Wer auf den Kakaogeschmack wert legt, achtet auf mindestens 38 Prozent Kakaoanteil. Zucker sollte nicht zu weit vorn in der Zutatenliste stehen, und es sollten natürlich auch keine künstlichen Aromen und Farbstoffe auftauchen.“

8. Step by Step: Schokolade selber machen

Selbstgemachte Schokolade ist ein tolles Geschenk zu Weihnachten. Sie brauchen: 50 g rohen Kakao, 50 g Pflanzenmargarine, 200 g Milchpulver, 100 g Honig und 125 ml Sahne. Zubereitung: Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Einen kleinen Topf hineinstellen und in ihm die Margarine flüssig werden lassen. In einer Schüssel Milchpulver und Kakao vermengen, dann zur Margarine geben. Alles gut verrühren und nach und nach Sahne hinzugießen.

Den kleinen Topf aus dem Wasserbad nehmen und weiter rühren. Die Masse auf circa 50 Grad abkühlen lassen, dann den Honig hinzugeben. Die Schokoladenmasse auf einem gefetteten Backblech verteilen, bis sie etwa fingerbreit hoch ist. Nach Belieben mit Gewürzen oder gehackten Nüssen bestreuen, dann alles für 10–20 Minuten bei 50–100 Grad im Ofen trocknen lassen.

9. Schokoladige Trends

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Bier mit Schokolade? Schokoladennudeln? Schokolikör? Gibt es heute alles! Auch Schokoladen mit Chili, Lakritz, Meersalz oder anderen ungewöhnlichen Zutaten sind längst keine Nischenprodukte mehr. „Der neueste Trend in Sachen Schokolade ist Rohschokolade“, sagt Schokoexperte Georg Bernardini. Roh macht froh, lautet das Motto, und die Ernährungsform, bei der Lebensmittel auf nicht mehr als 42 Grad erhitzt werden, hat immer mehr Fans. Jetzt weitet sich der Rohkosttrend von den Hauptmahlzeiten auf Snacks aus.

„Auch für rohe Schokolade wird die Kakaobohne zu keinem Zeitpunkt der Produktion auf mehr als 42 Grad erhitzt“, erklärt Bernardini. „So bleiben besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe erhalten.“ Ein zweiter Megatrend kommt aus den USA: „Ähnlich der Craft-Beer-Bewegung gründen sich dort, aber auch in England und Australien immer mehr kleine Schokoladenmanufakturen, sogenannte bean-to-bar-Produzenten, die den kompletten Produktionsprozess aus einer Hand garantieren und Top-Qualitäten anbieten“, erzählt Georg Bernardini.

10. Schokolade hautnah erleben

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Wie schmeckt eine rohe Kakaobohne? Und wie wird aus ihr cremige Schokolade? Wer gern einmal tief in die Welt der Schokolade eintauchen möchte, sollte eines der zahlreichen Schokomuseen Deutschlands besuchen – zum Beispiel das „Chocoversum“ in Hamburg, das „Schokoladenmuseum“ in Köln oder das „Halloren Schokoladenmuseum“ in Halle (Saale).

11. Die Sache mit der guten Figur

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„Ich habe auf meine Linie nicht aufgepasst und hatte niemals vor, es zu tun. Was Sie von mir sehen, ist das Ergebnis eines lebenslangen Genusses von Schokolade“, sagte einmal Schauspielerin Katharine Hepburn. Und obwohl man der Amerikanerin ihre Schokoliebe nun wirklich nicht ansah, lässt sich leider nicht verleugnen, dass Schokolade es ganz schön in sich hat: Fett, Zucker und im Schnitt 530 Kilokalorien stecken in einer 100-Gramm-Tafel. „Immer in Maßen und dafür mit ordentlich Muße genießen“ lautet deshalb die goldene Regel für alle diejenigen, die auf ihre schlanke Linie achten wollen.

12. Schokolade als Beauty-Doc

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Kakaobutter gilt als echtes Beauty-Elixier. Das Fett aus der Kakaofrucht schmilzt bei Temperaturen ähnlich unserer Körpertemperatur – und eignet sich deshalb perfekt für pflegende und feuchtigkeitsspendende Cremes und Lippenpflegestifte. Schon die Azteken und die Maya wussten das und benutzten Kakaobutter für heilende Wundsalben. In Kosmetiksalons werden heute zudem Treatments wie Schokoladenmassagen, Bäder in flüssiger Schokolade oder auch schokoladige Körperpackungen angeboten. Denn der Stoff Theobromin, der in Kakaobohnen steckt, soll den Fettstoffwechsel ankurbeln. Den Beauty-Hype um Schokolade auf die Spitze treiben die Japaner: Sie schwören auf mit Collagen angereicherte Schokolade, die Falten vorbeugen soll.

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