Zucker macht dick und langsam

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018

September 2006 - Universität Sydney

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Gute Nachrichten für alle, die abnehmen wollen: Australische Wissenschaftler aus Sydney fanden in einer Studie mit Übergewichtigen heraus, dass Lebensmittel mit einem geringen glykämischen Index (GI) das Abnehmen unterstützen. Die Probanden, die Nahrung mit geringem GI erhielten, nahmen am meisten Körperfett ab. Der glykämische Index ist in Kohlenhydraten enthalten. Schnell verfügbare Kohlenhydrate, wie Weißbrot, Reis oder Pommes frites haben einen hohen GI, der den Blutzucker und das Insulin in die Höhe schnellen lässt und die Fettspeicherung anregt. Nach dem vorläufigen Zuckerhoch folgt ein rapider Abfall, weshalb es dann zu Heißhungerattacken kommen kann. Durch den Anstieg von Blutfetten wird außerdem das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Ein geringer GI befindet sich dagegen in Vollkornprodukten, wie Haferflocken und wird schon lange in verschiedenen Diätformen, wie der Glyx-Diät propagiert. Er macht länger satt und hilft dadurch, überschüssiges Fett abzubauen.

In der Untersuchung der australischen Wissenschaftler von der Universität von Sydney wurden vier Diätformen bei Übergewichtigen verglichen. Die erste Gruppe erhielt eine Diät mit einem hohen Kohlenhydrat-Anteil und einem hohen glykämischen Index, Diät zwei hatte ebenfalls viele Kohlenhydrate, aber einen niedrigen GI, während die dritte und vierte Gruppe Diäten vorgeschrieben bekam, die viel Protein enthielten und jeweils einen hohen oder niedrigen GI hatten.

Die Auswirkung zeigte, dass alle Diätformen gleich gut beim Abnehmen halfen. Jedoch verloren die Versuchspersonen, die eine der niedrig-GI-Diäten anwandten, am meisten Körperfett. Dabei schnitt am besten die zweite Diät ab (viel Kohlenhydrate, niedriger GI). Das Körperfett der Teilnehmer dieser Diät reduzierte sich fast doppelt so stark wie das der Probanden, die sich an die Kohlenhydrat-Diät mit hohem glykämischen Index hielten. Gleichzeitig reduzierte diese zweite Diät das "schlechte“ LDL-Cholesterin, was als Risikofaktor für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt.

Diese Studie könnte möglicherweise ein Schritt in Richtung Einigkeit sein, denn der glykämische Index ist in der Fachwelt noch immer umstritten. Die Kritiker wenden ein, dass die Messung des GI kompliziert und das ganze Konzept für Laien nicht leicht zu verstehen ist. Uneinigkeit herrscht außerdem darüber, ob Kartoffeln, die einen hohen GI haben, aber etwa von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen werden, gut sind oder nicht.

Egal, ob man sich nun an den GI orientieren möchte oder nicht, alle Ernährungsforscher setzen auf Vollkornprodukte, Gemüse und Obst und raten von stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Weißbrot, zuckerhaltigen Limonaden oder Pommes frites eher ab.

Abgeraten wird auch von Energy-Drinks. Britische Wissenschaftler am Schlafinstitut der Loughborough University sind in einer Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Modegetränke zu Unrecht als Energielieferanten propagiert werden. Im Gegenteil, dadurch dass sie aus viel Zucker und wenig Koffein bestehen, machen sie auf Dauer eher schläfrig und können sogar zu verlangsamten Reaktionen führen. Denn der Zucker, der aus Glukose besteht und einen hohen glykämischen Index hat, gibt dem Körper für kurze Zeit einen Energieschub, aber auf Dauer macht er den Körper noch schlapper, so die Forscher. Mehr: Universität Sydney

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