5 überraschende Fakten über kleine Männer

Von Lina Nagel
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Kleiner Mann trinkt Wasser mit einem Strohhalm

Eine neue Studie aus Schweden legt nahe, dass kleine Männer seltener an Krebs erkranken als Kerle mit Gardemaß. Das ist allerdings nicht der einzige Gesundheitsvorteil, den Männer unterhalb des Idealmaßes haben...

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Kleine Menschen haben es nicht leicht im Leben. Gerade kleine Männer gelten als weniger attraktiv für das andere Geschlecht; Forscher der britischen Chapman Universität haben herausgefunden, dass kleine Männer durchschnittlich ein bis drei Sexualpartner weniger haben als normal große Männer. Doch damit nicht genug: Nachgewiesenermaßen werden kleine Männer bei der Arbeit schlechter bezahlt und brauchen zuweilen Hilfe, um hoch angehängte Regale zu erreichen.

Aber, liebe kleine Männer: Es gibt einen Trost. Nicht nur beim Limbo-Wettbewerb, auch in Gesundheitsfragen haben Sie bessere Karten als Ihre groß gewachsenen Geschlechtsgenossen. Immer wieder werden Studien veröffentlicht, die klein gewachsenen Menschen ein längeres Leben und ein geringeres Risiko für Blutgerinnsel, Depressionen oder gar Krebs bescheinigen.

Diese fünf überraschenden Vorteile eines Lebens als kleiner Mensch lässt Sie Ihre Körpergröße in ganz neuem Licht betrachten!

1. Kleine Männer erkranken seltener an Krebs

Eine Studie, die das schwedische Karolinska Institut an Millionen Schweden durchführte, legt einen Zusammenhang zwischen Körpergröße und Krebsrisiko nahe. Im Rahmen der Studie wurden Daten von 5,5 Millionen Schweden gesammelt, die im Zeitraum zwischen 1938 und 1991 geboren und zwischen 100 bis 225 Zentimeter groß gewachsen waren. Bei Männern erhöht sich der Studie zufolge das Krebsrisiko um 11 Prozent pro 10 Zentimeter Körpergröße über dem Durchschnitt; bei Frauen sind es sogar 18 Prozent. 

Der Studienleiterin Dr. Emelie Benyi zufolge gibt es für diese Verbindung mehrere mögliche Erklärungen: „Eine Möglichkeit ist, dass größere Menschen mehr Körperzellen haben, die sich krankhaft verändern können“, sagte die schwedische Wissenschaftlerin dem Daily Telegraph. „Es könnte aber auch sein, dass die höhere Energieaufnahme großer Menschen das Krebsrisiko erhöht.“ 

In der Vergangenheit gab es schon öfter Studien, die einen Zusammenhang zwischen Körpergröße und Krebs hergestellt haben; unter anderem wurde ein Indianerstamm untersucht, dessen Mitglieder höchstens 1,30 Meter groß wurden und bei dem Krebs unbekannt war. Die schwedische Studie ist die bislang größte ihrer Art. 

Was wir mitnehmen: Klein zu sein schützt womöglich vor Krebs. 

2. Wer klein ist, bekommt seltener ein Blutgerinnsel

Männer-Bein in Business-Hosen und bunten Socken

Skandinavier scheinen ein großes Herz für kleine Menschen zu haben, denn auch die nächste zitierte Studie stammt aus dem hohen Norden. Ein Forscherteam der norwegischen Universität Tromsö hat bei einer Studie an 26.714 Männern und Frauen festgestellt, dass große Menschen ein zweieinhalbfach erhöhtes Thrombose-Risiko haben. Bei Männern, die über 1,76 Meter groß und übergewichtig sind, ist das Risiko laut der Studie gar um den Faktor 5,28 erhöht. 

Dr. Sigrid Braekkan, Leiterin der Studie, erklärte: "Bei größeren Menschen muss das Blut eine größere Distanz zurücklegen; dies kann einen verlangsamten Blutfluss in den Extremitäten verursachen und das Entstehen von Blutgerinnseln begünstigen.“

3. Kleiner Mensch, langes Leben

Auch wenn Ihr Körper eher kurz gewachsen ist – Ihr Leben ist statistisch gesehen länger als das von „Lulatschen“. Vor zehn Jahren hat eine Gruppe von Biologen um den Professor Armand Leroi herausgefunden, dass das für das Längenwachstum verantwortliche Hormon ebenfalls für die Alterungsprozesse des Körpers verantwortlich ist.

Menschen, die weniger Wachstumshormone haben, leben länger. Als Vergleich zog Professor Leroi die Tierwelt heran. „Große Hunde erreichen bekanntermaßen kein sehr langes Lebensalter, während kleine Hunde steinalt werden können“, sagte der Wissenschaftler. „Zwergmäuse, deren Wachstum künstlich begrenzt worden waren, leben bis zu 75 Prozent länger als ihre normal gewachsenen Artgenossen. Und nun zeigt unsere Studie, dass dieser Zusammenhang auch bei Menschen besteht. Viele kleine Menschen haben sehr wenig Wachstumshormon; wir vermuten, dass sie daher länger leben.“ 

Die Forschungsergebnisse des US-amerikanischen Wissenschaftlers Tom Samaras stärken Lerois Theorie: Er kam zu dem Ergebnis, dass pro Zentimeter Körperlänge über dem Durchschnitt die Lebenserwartung um 0,49 Jahre sinkt. 

Sie sehen – die Kleinen lachen zuletzt! 

4. Keep cool, kleiner Mann! 

Bärtiger Mann bekommt am Strand eine kalte Dusche mit einem Eimer

Tom Samaras, der amerikanische Wissenschaftler, der den Zusammenhang zwischen Körpergröße und Lebenserwartung untersuchte, forschte auch zu den Auswirkungen von Hitze auf den menschlichen Körper. Fazit seiner Studien: Je kleiner ein Mensch, desto weniger kann die Sonne ihm anhaben. 

"Große Menschen haben bei kaltem Wetter einen Vorteil, da sie ihren Körper leichter warm halten können“, sagt Samaras. „Bei Hitze kehrt sich dieser Effekt um: Das bessere Verhältnis von Körperoberfläche zur Körpertemperatur macht es kleinen Menschen leichter, mit extremen Temperaturen klarzukommen.“

5. Kleine Männer haben weniger Psycho-Stress

Nahaufnahme einer Hochzeitstorte

Außer dass sie öfter in der Menge verloren gehen und jede Hose beim Schneider kürzen lassen müssen, ist das Leben kleiner Menschen, glaubt man Wissenschaftlern, ein langer, ruhiger Fluss. 

Verheiratete Männer unter 1,73 Meter Körpergröße haben ein 37 Prozent niedrigeres Scheidungsrisiko als ihre normal großen Geschlechtsgenossen, glaubt man einer Studie der New York University aus dem Jahr 2014. 
Anders als es das allgemein als „Kleiner-Mann-Syndrom“ bekannte Stereotyp nahelegt, geraten kleine Männer seltener in Schlägereien und werden weniger oft körperlich attackiert. Wer eine glückliche Ehe führt und ein friedliches Sozialleben hat, dessen Psyche ist gesünder – das Risiko für Depressionen oder Angststörungen sinkt. 

Das Forscherteam der New York University hat eine Erklärung für die geringere Scheidungsrate unter kleinen Männern: Sie finden ihre Lebenspartnerin (oder ihren Lebenspartner) später als normal- oder übergroße Männer. „Kleine Männer müssen oft länger um ihre Herzensdame werben“, sagt Abigail Weitzman, Autorin der Studie; „daher steht ihre Ehe auf solideren Füßen als die von ‚normalen’ Männern, die oft überstürzt heiraten“. 

Die Hänseleien, die kleine Menschen während ihrer Schulzeit oft erleiden müssen, machen erwiesenermaßen stark für das spätere Erwachsenenleben: Wer in seiner Jugend nicht auf der Sonnenseite der Coolness stand, wählt später seine Freunde und seinen Lebenspartner mit mehr Bedacht – eine gute Basis für lange, tiefgehende Freundschaften und eine erfüllende Beziehung, die auch Krisen überdauert. 

Wenn Sie das nächste Mal auf die Zehenspitzen gehen müssen, um einen Aktenordner zu erreichen, oder die Hosen in der Herrenabteilung wieder viel zu lang sind – trösten Sie sich: Klein zu sein hat eben auch große Vorteile. Seien es Herz-Kreislauf-Krankheiten, der Urlaub am heißesten Strand der Welt oder das Suchen und Finden des Partners fürs Leben: Sie als kleiner Mensch haben die Nase vorn!

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