Ballaststoffe senken Brustkrebsrisiko

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Ballaststoffe

Anscheinend besteht ein Zusammenhang zwischen ballaststoffreicher Ernährung und Brustkrebsrisiko. Je mehr Ballaststoffe junge Frauen essen, desto geringer ist ihr Risiko zu erkranken, lautet das Ergebnis einer neuen Studie aus den USA.

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Für die Studie mit dem Namen “Dietary Fiber Intake in Young Adults and Breast Cancer Risk” (Ballaststoff-Aufnahme bei jungen Erwachsenen und Brustkrebs-Risiko) haben Wissenschaftler Daten von mehr als 44.000 Frauen ausgewertet, die an der nationalen Kohorten-Studie "Nurses’ Health Study II" teilnahmen. Bei den Frauen, die während ihrer Highschool-Zeit (entsprechend den deutschen Klassenstufen 9 bis 12) täglich mehr als 28 Gramm Ballaststoffe zu sich nahmen, war das Brustkrebsrisiko um 13 Prozent geringer als bei Studienteilnehmerinnen, bei denen der Ballaststoff-Anteil in der Nahrung unter 15 Gramm pro Tag lagen. 

Die Studienautoren formulieren die These, dass eine ballaststoffreiche Ernährung das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, verringern kann. In der Lebensphase als junge Heranwachsende haben Brustkrebs-Risikofaktoren wie Rauchen und Hormon-Einnahme besonders große Auswirkungen auf den Körper. Die Frauen, die in der Studie angegeben hatten, viele Ballaststoffe zu essen, führten auch sonst ein gesünderes Leben: Der Anteil der Raucherinnen unter ihnen war niedriger, ihre Periode setzte später ein, ihr BMI war niedriger und sie tranken weniger Alkohol.

Außerdem, so die Autoren, senke ein hoher Anteil an Ballaststoffen in der Nahrung den Östrogenspiegel im Körper. Hintergrund: Die Zellen in der Brust haben Rezeptoren, die Hormone wie das Sexualhormon Östrogen an sich binden können. Unter anderem wird damit das Wachstum der Drüsenzellen in der Brust während der Pubertät oder der Schwangerschaft angeregt. Doch Östrogene können über diese Rezeptoren auch die Entstehung und Vermehrung mancher Krebszellen fördern. Faktoren wie Übergewicht lassen den Östrogenspiegel steigen. 

Fazit: Dass eine ballaststoffreiche Ernährung gesund ist und Übergewicht vorbeugt, ist Fakt. Nun scheint auch ein Zusammenhang zwischen Brustkrebsrisiko und Ballaststoffen erwiesen. Da eine gesunde Ernährung mit hohem Ballaststoffanteil vielerlei Krankheiten vorbeugt, sollten Eltern bei der "kulinarischen Erziehung" ihrer Kinder mit gutem Beispiel vorangehen – damit die kleinen Esser auch als junge Erwachsene gute Nahrungs-Entscheidungen treffen. 

Hier geht es zur Studie.


Was sind Ballaststoffe? 

Hinter dem Begriff stehen Gerüst- und Stützsubstanzen beziehungsweise unverdauliche Fasern aus pflanzlichen Lebensmitteln. Obwohl der Körper diese Substanzen nicht zur Energiegewinnung nutzen kann, haben diese Stoffe günstige Effekte für unseren Körper, ohne die er nicht auskommen kann.

Die Faserstoffe aus Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse quellen im Magen auf und sättigen daher besonders nachhaltig. Ballaststoffe sorgen für eine gesunde Darmflora, können Verstopfung vermeiden und sogar vorbeugend gegen Darmkrebs wirken. Gleichzeitig binden Ballaststoffe Giftstoffe aus der Nahrung.

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen zwei Arten von Ballaststoffen: Lösliche Ballaststoffe stecken vor allem in Getreide und Hülsenfrüchten. Unlösliche Ballaststoffe sind besonders in Obst und Gemüse enthalten (dazu zählen zum Beispiel das Pektin in Äpfeln oder das Inulin aus bestimmten Gemüsen) und wirken sich unter anderem positiv auf die Verdauung aus. Wichtig zu wissen: In tierischen Nahrungsmitteln kommen keine Ballaststoffe vor! 

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