Erfahrungsbericht

Was ist Detox-Yoga?

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Jan. 2021
Yogaposition

Detox-Yoga: Sinnvoll, um im Frühjahr in Schwung zu kommen, oder nur Werbung mit einem Modewort? EAT SMARTER-Autorin Julia war neugierig und hat einen Detox-Yoga-Kurs besucht.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Es gibt viele Formen von Yoga, aber unter Detox-Yoga konnte ich mir nichts Konkretes vorstellen. Als beim Unisport Hamburg ein „Detox-Yoga-Workshop“ ausgeschrieben war, wurde ich neugierig und wollte den Unterschied zum normalen Yoga herausfinden. Für mich stellte sich zu Beginn die Frage: Ist Detox-Yoga etwas ultimativ Neues oder nur ein momentaner Hype, der in der Versenkung verschwinden wird?

Der Meister des Kundalini-Yoga, Yogi Bhajan, hat gesagt: „Zwei Dinge sollst du täglich machen. Einmal schwitzen, einmal lachen“. Der Übergang vom Winter zum Frühling ist der geeignete Zeitpunkt, unseren Stoffwechsel wieder in Gang zu bringen und das Immunsystem zu stärken.

Yoga ist eine geistige Disziplin und beschäftigt sich hauptsächlich mit dem bewussten Umgang mit Gedanken und Emotionen.

Nach Ayurveda ist der neueste Trend Detox. Das soll soviel heißen wie entgiften, entschlacken und loswerden (lesen Sie hier, warum die Existenz von Schlacken und ein Detox-Effekt wissenschaftlich nicht bewiesen sind). Beides soll das Detox-Yoga kombinieren. So sitzen wir an einem Samstag Vormittag im Februar in einer lauten Gymnastikhalle des Zentrums für Hochschulsport. 20 Teilnehmer sind neugierig auf Detox-Yoga, zwei Drittel Frauen, ein Drittel Männer, mit ganz unterschiedlichen Yoga-Kenntnissen.

Detoxschild

Detox-Yoga in der Praxis 

„Detox-Yoga als Yoga-Art gibt es nicht“, erklärt Übungsleiterin Vera, die ich schon aus anderen Kursen kenne. „Diese Form von Yoga besteht aus verschiedenen Twists, Rotations- und Strechbewegungen sowie Atemübungen und Meditation.“ Es sind schlicht Übungen, die dabei helfen sollen, die körpereigenen Entgiftungsmechanismen zu aktivieren und Schadstoffe auszuschwemmen. Es sollen dadurch die Durchblutung der Leber und unser Stoffwechsel angeregt sowie Sauerstoff aufgenommen werden.

Weil nicht alle Teilnehmer gleich viel Yogapraxis haben, einigen wir uns auf Basisübungen, die auch für Einsteiger geeignet sind. Meistens sind es Vorbeuge-Übungen wie der „Schulterstand“, der „Pflug“, die „Schulterbrücke“, die „Kobra“, die „Vorbeuge“ und der „Halbe Drehsitz“. Diese Übungen dienen zur Anregung des Blutkreislaufs und sollen sowohl den Stoffwechsel als auch die Muskeltätigkeit des Darms fördern.

Impulse für Körper und Seele

Verschiedene Yogapositionen„Detox in Kombination mit Yoga ist nicht primär eine körperliche Angelegenheit, sondern setzt vielmehr beim Geist an“, erklärt Yogalehrerin Vera. Dieser Ansatz fasziniert mich, aber so richtig überzeugt bin ich zu Beginn des Workshops noch nicht.

Ich brauchte meine Zeit, um zu entdecken, welche Kraft in der Ruhe steckt. Es geht darum, sich selber zu spüren und wahrzunehmen. Schritt für Schritt erklärt uns Vera die Grundlagen der Ernährung, der Bewegung und der Entspannung. Immer wieder probieren wir Yogasequenzen aus, die den Körper unterstützen. Zum Schluss gibt es Rezepte und Anleitungen für reinigende Rituale, zum Beispiel, wie man selbst Mundspülungen herstellen kann, die den Körper bei der Entgiftung unterstützen sollen. 

Detox-Yoga: Fazit

Ich selbst habe bis jetzt keine Mundspülungen hergestellt, weil ich davon nicht überzeugt bin. Ich glaube daran, eine gesunde Lebensweise zu praktizieren, achte auf genügend Schlaf, betreibe Sport und versuche, selbst gesund zu kochen. Andere Detox-Tipps finde ich übertrieben, zum Beispiel gekochtes Ayurveda-Wasser, Mund- und Nasenspülungen selber herstellen. Ich kann im Alltag diese Punkte schon allein aus zeitlichen Gründen nicht durchführen. 

Der Detox-Workshop hat mir insgesamt nicht wahnsinnig viele neue Informationen verschafft. Nützliche Anregungen waren dabei. Wer ohnehin gesund und fit ist, braucht kein Detox-Yoga. Doch wer an Frühjahrsmüdigkeit leidet, für den kann ein Detox-Yoga-Workshop durchaus ein Impuls für eine gesündere Ernährungs- und Lebensweise sein. Yoga hält mich körperlich fit, flexibel und bringt mir emotionale Ausgeglichenheit, die ich Tage nach dem Workshop auch noch verspüre.

Hier finden Sie ein Rezept für das Gericht Kicharie, das die Tätigkeit von Niere, Darm und Verdauung anregen soll.

Kicharie

Kicharie ist ein Gericht, das die Tätigkeit von Nieren, Darm und Verdauungsorganen anregt und gut verdaulich ist. Dieses Rezept gibt es in vielen Nuancen. Allen gemein sind die Basiszutaten Mungbohnen und Reis, sowie die Agni (im Ayurvada das "Verdauuungsfeuer") anregenden Gewürze.

Rezept (für 4 Personen):

Zutaten:

  • 1 Tasse Mungobohnen (über Nacht in Wasser einweichen)
  • 1 Tasse Basmatireis
  • 9 Tassen Wasser
  • 4-6 Tassen kleingeschnittenes Gemüse (z.B. Karotten, Sellerie, Zucchini, Fenchelknolle)
  • 1 Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 4 TL Ingwer
  • 2 TL Kurkuma
  • 1 TL Senfkörner
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL Garam Masala
  • 1 TL Basilikum
  • Pfeffer, Salz oder Sojasauce zum Würzen
  • Öl

Zubereitung:

  1. Die eingeweichten Bohnen gut abspülen. Gemüse putzen, in mundgerechte Stücke schneiden.
  2. Das Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Reis und Bohnen darin kochen. Das vorbereitete Gemüse hinzufügen.
  3. Öl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch andünsten, danach die Gewürze (außer Kräuter und Salz) hinzufügen. Wenn die Gewürze ihr ganzes Aroma entfaltet haben, ist die Würzmischung fertig.
  4. Lorbeerblätter entfernen und die Gewürze unter die Bohnen-Reis-Mischung geben.
  5. Unter häufigem Rühren auf kleiner Flamme weiterköcheln, bis eine dick-suppige Konsistenz erreicht wurde.
  6. Zum Schluss mit Salz oder Sojasauce würzen. Mit Pfeffer abschmecken und Kräuter hinzufügen.

Hier geht es zum Detox-Limonade-Rezept.

Zum Rezept

Schreiben Sie einen Kommentar