Grünes Blattgemüse gegen Zahnfleischentzündungen | EAT SMARTER

Grünes Blattgemüse gegen Zahnfleischentzündungen

Von EAT SMARTER

Grünes Blattgemüse für die Zahngesundheit

Gegen Zahnfleischentzündungen scheint ein Kraut gewachsen zu sein – genauer gesagt grünes Blattgemüse! Eine Studie beweist nun, dass nitratreiche Arten den Verlauf chronischer Zahnfleischentzündungen bereits nach rund zwei Wochen deutlich verbessern können.

Grünes Blattgemüse bei Zahnfleischentzündungen

Die Universität Hohenheim und das Universitätsklinikum Würzburg untersuchten gemeinsam in einer Studie den Einfluss nitratreicher Blattgemüsesorten auf die Zahngesundheit. Das Ergebnis scheint vielversprechend: Schon nach kurzer Zeit konnten bei Probanden nach dem regelmäßigen Verzehr eines vom Forscherteam extra entwickelten nitratreichen Salatsaftgetränks positive Effekte nachgewiesen werden.

"Bereits nach zwei Wochen waren deutliche und statistisch signifikante Verbesserungen bei den Zahnfleischentzündungen unserer Patienten zu beobachten", erklärt der Parodontologe Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf im Mediziner-Fachblatt "Journal of Clinical Periodontology". In der Placebogruppe hingegen, in der das Nitrat im Testgetränk zuvor entfernt wurde, konnten keine Verbesserungen festgestellt werden (1).

Kurz & knapp:
Eine aktuelle Studie der Universität Hohenheim und des Universitätsklinikums Würzburg beweist, dass der regelmäßige Verzehr von pflanzlichem Nitrat eine statistisch signifikante Verbesserung bei chronischen Zahnfleischentzündungen bewirkt.

Pflanzliches Nitrat und Vitamin C

Grüne Blattsalate

Für die Gesundheit und das Wachstum von Pflanzen hat das Nitrat eine besondere Bedeutung. Vor allem in den Blättern von Rucola, Spinat, Mangold und Blattsalaten sind die Salze vertreten. Entgegen weitverbreiteter Annahmen, sei Nitrat nicht gesundheitsschädlich, wie Lebensmittelwissenschaftler Prof. Dr. Reinhold Carle klarstellt.

"Wenn zusammen mit dem Nitrat auch Vitamin C aufgenommen wird, unterbleibt die Nitrosaminbildung", erklärt Dr. Ralf Schweiggert von der Universität Hohenheim. Nitrosamine gelten als stark krebserregend und stehen im Verdacht, die Entstehung von Magen- sowie Speiseröhrenkrebs zu begünstigen.

Pflanzliche Lebensmittel enthalten neben Nitrat meist aber auch ausreichende Mengen an natürlichem Vitamin C: Die Nitrataufnahme aus Blattgemüsen sei also anders zu bewerten als bei gepökelten Fleischwaren, denen Nitrat hinzugefügt werde, so Schweiggert weiter. Pflanzliches Nitrat könne sogar gesundheitsfördernde Effekte auf den menschlichen Körper haben, wie aus der aktuellen Studie hervorgeht.

Kurz & knapp:
Um eine Nitrosaminbildung zu verhindern, sollte Nitrat immer in Kombination mit Vitamin C aufgenommen werden. Bei grünen Blattgemüsen wie Mangold, Spinat oder Rucola ist die Aufnahme beider Komponenten natürlicherweise der Fall, sodass keine gesundheitsschädlichen Gefahren drohen.

Nitratreicher Gemüsesaft für die Zahngesundheit

Grüner Smoothie mit Spinat

Vom Magen und oberen Dünndarm wird das mit dem grünen Blattgemüse verzehrte Nitrat aufgenommen und über das Blut zu den Speicheldrüsen transportiert. Dort wandert etwa ein Viertel des Nitrats in den Speichel. Somit ist die Nitratkonzentration im Mund auch über einen längeren Zeitraum messbar erhöht.

Bestimmte Bakterien im Mundraum wandeln das Nitrat in einerseits Nitrit um, was wiederum selbst eine antimikrobielle Wirkung hat und damit zur Hemmung schädlicher Bakterien und zu einer Linderung bei Zahnfleischentzündungen führt. Andererseits wird das Nitrat in Stickstoffmonooxid (NO) umgewandelt, was blutdrucksenkend, durchblutungsfördernd und entzündungshemmend wirkt.

Kurz & knapp:
Nitrat wird im Mundraum zu Nitrit und Stickstoffmonooxid (NO) umgewandelt. Dies wirkt antimikrobiell, blutdrucksenkend, durchblutungsfördernd und kann einen Beitrag zur Linderung von Zahnfleischentzündungen leisten.


(jbo)