Amaranth | EAT SMARTER

Amaranth

Von Katrin Koelle

Amaranth: köstliches Pseudogetreide Amaranth: köstliches Pseudogetreide

In der Vollwertküche hat sich Amaranth einen festen Platz erobert, und das nicht nur wegen seines hohen Nährwerts: Die Körnchen sind mit ihrem nussigen, leicht bitteren Geschmack auch kulinarisch ein Gewinn und obendrein vielseitig. Außerdem punktet Amaranth als Ersatz für Getreide bei allen, die auf Gluten allergisch reagieren.

Inhaltsverzeichnis

  1. Interaktive Infografik zu Amaranth
  2. Das sollten Sie über Amaranth wissen
    1. Herkunft
    2. Sorten
  3. Unsere liebsten Amaranth-Rezepte
  4. Wie gesund ist eigentlich Amaranth?
  5. Gesundheitsvorteile von Amaranth
  6. Einkaufs- und Küchentipps für Amaranth
  7. Zubereitungstipps für Amaranth

Infografik zu Amaranth

Foto: Shawn Hempel – stock.adobe.com

 

Amaranth...

  • ...bietet reichlich Ballaststoffe:
    Schon mit 100 g Amaranth lässt sich ein Drittel des täglich empfohlenen Mindestbedarfs an Ballaststoffen locker decken. Super für lang anhaltende Sättigung und für die Verdauung!
  • ...punktet mit Proteinen:
    Auch der hohe Eiweißgehalt von Amaranth kann speziell bei vegetarischer Ernährung eventuelle Defizite ausgleichen. Mit weit über 14 % Proteinen gehört Amaranth aber auch zu den Geheimtipps für Sportfans.
  • ...tut dem Herzen gut:
    Keine Panik wegen des relativ hohen Fettgehalts - er setzt sich bei Amaranth zu 70 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren zusammen. Sie wirken positiv auf den Cholesterinspiegel und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
  • ...liefert viel Eisen:
    Es ist definitiv eine klasse Idee, als Vegetarier oder Veganer öfter Amaranth zu essen: Mit 9 mg Eisen ist das Scheingetreide nämlich besonders reich an diesem bei Veggies eher raren Mineralstoff.
  • ...macht feste Knochen:
    Satte 214 mg Calcium stecken in 100 g Amaranth, dazu kommen sagenhafte 582 mg Phosphor: Mehr Power für starke Knochen und Zähne geht kaum!
  • ...gibt eiserne Nerven:
    Wer viel Stress hat, viel Sport macht oder sonst besonders leistungsfähig sein möchte - der sollte Amaranth regelmäßig auf den Tisch bringen. Mit sage und schreibe knapp 310 mg Magnesium stärken die Körnchen das Nervenkostüm geradezu perfekt.
  • ...hat eine gute CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Amaranth gut. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
  • ...enthält kein Gluten:
    Gut für alle, die auf Klebereiweiß mit Beschwerden reagieren: Amaranth ist völlig glutenfrei.
  • ...ist tabu für Babys:
    Kinder im 1. Lebensjahr dürfen Amaranth noch nicht essen. Bestimmte Stoffe darin hemmen die Aufnahme von Nährstoffen, die für die gesunde Entwicklung unverzichtbar sind.

 

Das sollten Sie über Amaranth wissen

Herkunft

Amaranth zählt zum sogenannten Scheingetreide: Seine Körnchen sehen auf den ersten Blick aus wie Getreide, haben einen ähnlichen Nährwert und können ähnlich zubereitet werden – trotzdem handelt es sich nicht um Getreide, sondern um die Samen eines Fuchsschwanzgewächses. Amaranth wurde schon vor 3.000 Jahren in Mittel- und Südamerika angebaut. Die Azteken hielten die Pflanze für heilig und benutzten sie als festen Bestandteil ihrer Götterdienste. In seinen Herkunftsländern (Mittel- und Südamerika, Indien und andere asiatische Länder) gilt Amaranth seit damals aber vor allem als wichtiges Grundnahrungsmittel.

Sorten

Weltweit gibt es etliche Sorten, darunter den Dreifarben-Amaranth, bei dem auch Blätter und Stängel essbar sind und gern wie Spinat zubereitet werden. Eine einzige Pflanze liefert etwa 50.000 Samenkörner, die sehr klein und leicht sind: Rund 1500 Stück ergeben gerade mal ein Gramm. Geerntet wird Amaranth übrigens immer noch per Hand.

Unsere liebsten Amaranth-Rezepte

Hier gelangst du zu allen Amaranth-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Amaranth?

So klein die Samen sind, sie haben einiges zu bieten, denn ihr Keimling ist im Verhältnis zum Mehlkörper ungewöhnlich groß, so dass sich wertvolle Inhaltsstoffe auf engem Raum konzentrieren. Ganz vorne liegt Amaranth beim Protein: Mit etwa 18 Prozent ist der „Inka-Weizen“ das eiweißreichste „Getreide“ überhaupt. Außerdem enthalten die Körner reichlich Magnesium, Kalzium und Eisen. Das so genannte Pseudogetreide ist übrigens im Gegensatz zu herkömmlichem Getreide glutenfrei und darum auch für Menschen mit Sprue (bei Kindern Zöliakie genannt) geeignet. Das in den Samen enthaltene Öl besteht zu 70 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren, was der Gesundheit - besonders auch dem Cholesterinspiegel - gut tut. Darüber hinaus enthält Amaranth Ballaststoffe, bringt also die Verdauung in Schwung und sättigt gut.

Regelmäßiger Verzehr von Amaranth soll unter anderem bei chronischen Kopfschmerzen und Migräne helfen; die Atemwege stärken, den Alterungsprozess verzögern und bei Schlafstörungen helfen.

Bestimmte Gerbstoffe in Amaranth können die Aufnahme und Verwertung von Vitaminen, Mineralstoffen und Eiweiß aus der Nahrung hemmen. Das kann vor allem für die gesunde Entwicklung von Babys problematisch sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät darum, Kinder erst ab dem 2. Lebensjahr mit Amaranth zu füttern.

Nährwerte von Amaranth pro 100 Gramm  
Kalorien 385
Kohlenhydrate 66,2 g
Ballaststoffe 9.3 g
Eiweiß 14,5 g
Fett 6.5 g

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Einkaufs- und Küchentipps für Amaranth

Bevorzugen Sie Amaranth aus kontrolliertem bzw. ökologischem Anbau, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden. Wer Amaranth als Beilage – zum Beispiel statt Reis – zubereiten möchte, setzt ihn mit der dreifachen Menge Wasser auf und rechnet mit etwa 30 Minuten Garzeit bei mittlerer Hitze.

Sie können aus Amaranth auch selbst Mehl oder Schrot herstellen. Da es schnell ranzig wird, aber immer erst kurz vor dem Verarbeiten mahlen! Damit der Teig für Brot, Brötchen, Kuchen oder Kekse gelingt, Amaranthmehl unbedingt im Verhältnis 1:2 mit kleberhaltigem Mehl aus Weizen, Dinkel oder Roggen mischen.

Zubereitungstipps für Amaranth

Gepuffter Amaranth schmeckt nussig und knusprig – perfekt für Müsli, süße Riegel und Aufläufe, aber auch klasse zum Bestreuen von Leckereien wie Obstsalat, süßen Bagels, Gemüsegerichten oder einem raffinierten Omelett! Übrigens: Amaranth-Pops kann man ganz einfach selbst machen! Dazu eine Pfanne mit geschlossenem Deckel ohne Fett stark erhitzen, die Körner auf den heißen Boden geben und die Pfanne gleich von der Platte nehmen. Ein wenig umrühren - schon beginnen die Samen kräftig zu „poppen“.

(Koe)