Schwarzer Tee | EAT SMARTER

Schwarzer Tee

Von Katrin Koelle

Schwarzer Tee steht zwar bei uns noch immer weit hinter dem Kaffee, wenn es um Beliebtheit geht. Trotzdem gönnen sich viele Deutsche wenigstens nachmittags gern mal ein Tässchen - und das ist gut so, denn schwarzer Tee hat speziell für die Gesundheit einiges zu bieten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Schwarzem Tee
  2. Das sollten Sie über schwarzen Tee wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Rezepte mit schwarzem Tee
  4. Wie gesund ist eigentlich schwarzer Tee?
  5. Gesundheitsvorteile von schwarzem Tee
  6. Einkaufs- und Küchentipps für schwarzen Tee
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  7. Zubereitungstipps für schwarzen Tee
  8. Wissen zum Mitnehmen

Infografik zu Schwarzem Tee

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Infografik Schwarzer Tee

Schwarzer Tee...

  • ...kann anregend wirken:
    Wer morgens munter oder nachmittags wieder fit werden will, kann das mit schwarzem Tee genauso gut erreichen wie mit Kaffee. Er enthält nämlich ebenfalls Koffein (früher Tein genannt). Die Wirkung im fertigen Getränk ist am höchsten, wenn man den Tee nur 1–2 Minuten ziehen lässt. Eine Tasse (125 Milliliter) enthält dann je nach Menge der Teeblätter und je nach Sorte 20–50 Milligramm Koffein.
  • ...kann auch beruhigen:
    Lässt man schwarzen Tee länger ziehen (bis zu 5 Minuten), wirkt er anders. Das Koffein verbindet sich dann mit den ebenfalls enthaltenen Tanninen beziehungsweise Gerbstoffen; von dieser Mischung nimmt der Körper nur noch einen kleinen Teil auf. Ergebnis: Nach längerem Ziehen regt schwarzer Tee nicht mehr an, sondern beruhigt eher.
  • ...hilft bei Durchfall:
    Die erwähnten Gerbstoffe sorgen auch dafür, dass schwarzer Tee zu Recht als Naturheilmittel bei Durchfällen gilt: Sie haben einen zusammen-ziehenden, antibakteriellen und "stopfenden" Effekt und beruhigen die Darmschleimhaut. Wichtig: Den Tee mindestens 8 - 10 Minuten ziehen lassen, damit sich alle Gerbstoffe lösen können, und ohne Milch trinken.
  • ...enthält wichtige Nährstoffe:
    Dass schwarzer Tee als gesund gilt, hat mehrere Gründe. Einer von den wichtigsten: Im Getränk stecken neben sekundären Pflanzenstoffen und ätherischen Ölen auch nennenswerte Mengen an B-Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Aber Vorsicht: Schwarzer Tee zu den Mahlzeiten behindert die Aufnahme von Eisen im Körper!
  • ...CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von über 260 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Schwarzem Tee schlecht. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
  • ...kann den Magen reizen:
    Menschen mit einem sehr empfindlichen Magen können von schwarzem Tee Beschwerden bekommen – auch das liegt vorwiegend an den sonst so günstigen Tanninen.
  • ...kann Migräne auslösen:
    Wer zu Migräne oder zu krampfhaften Kopfschmerzen neigt, muss mit schwarzem Tee aufpassen. Das kann mehrere Gründe haben: Zu starker Tee in zu großen Mengen löst Stress und dadurch evtl. Migräne aus; aber auch wenn man an koffeinhaltige Getränke nicht gewöhnt ist, kann schwarzer Tee "triggern".
  • ...verträgt sich nicht mit Medikamenten:
    So günstig sich die Gerbstoffe in schwarzem Tee sonst auswirken - in der Kombi mit Medikamenten haben sie einen negativen Effekt, weil sie die optimale Aufnahme im Körper behindern können. Darum Tabletten grundsätzlich nicht zusammen mit schwarzem Tee einnehmen!

Das sollten Sie über schwarzen Tee wissen

Man muss kein Brite sein, um schwarzen Tee zu lieben, denn auch bei uns ist das belebende oder entspannende Getränk längst ein Klassiker, der zu jeder Tageszeit schmeckt. Ob mit Milch, Zitrone oder einfach schwarz: Eine Tasse Tee passt immer und ist obendrein schnell aufgebrüht.

Wer übrigens meint, schwarzer Tee sei eine andere Sorte als grüner Tee, weißer oder Oolong-Tee, liegt knapp daneben. Alle diese Tees bestehen aus den getrockneten Blättern des Teestrauchs, sie werden nur unterschiedlich verarbeitet.

Schwarzer Tee entsteht zum Beispiel so: Nach der Ernte der frischen Blätter lässt man sie welk werden, um sie weicher zu machen. Anschließend rollt man die welken Teeblätter maschinell, um die Zellwände aufzubrechen. Nun wandern die Teeblätter in eine Gärkammer, wo sie durch eine fermentationsähnliche Reifung den typischen Geschmack bekommen. Schließlich trocknet man den Tee bei etwa 90 bis 95 Grad, was ihm die schwarze Farbe verleiht. Am Ende dieses Prozesses verpackt man den schwarzen Tee so, dass er völlig vor Luft und Licht geschützt ist und bringt ihn in den Handel.

Herkunft

Die Heimat des Teestrauchs Camellia sinensis liegt in Ostasien. Die größten Anbaugebiete sind neben China Indonesien, Japan und Sri Lanka.

Saison

Für schwarzen Tee gibt es keine spezielle Saison.

Geschmack

Schwarzer Tee kann je nach Qualität, Herkunft und Verarbeitung der Blätter sehr unterschiedlich schmecken. Manche Schwarztees schmecken sehr zart, andere sehr kräftig.

Unsere liebsten Rezepte mit schwarzem Tee

Hier gelangen Sie zu allen Schwarztee-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich schwarzer Tee?

Schwarzer Tee gilt völlig zu Recht als sanfter Muntermacher: Er enthält etwa drei bis vier Prozent Koffein (früher Tein genannt), gleichzeitg aber den leicht beruhigend wirkenden Stoff Theanin, der die anregende Wirkung leicht dämpft. 

Der hohe Gehalt an Gerbstoffen wie vor allem das Tannin in schwarzem Tee beruhigt die Darmschleimhaut. Sie sorgen auch dafür, dass schwarzer Tee bei Durchfällen helfen kann, denn sie haben einen zusammenziehenden, antibakteriellen und "stopfenden" Effekt. Den schwarzen Tee müssen Sie mindestens acht bis zehn Minuten ziehen lassen, damit sich alle Gerbstoffe lösen können und Sie müssen ihn ohne Milch trinken.

Auch auf den Magen kann schwarzer Tee beruhigend wirken; in manchen Fällen ist die Wirkung aber auch umgekehrt: Dann können die Tannine die Magenschleimhaut reizen und zu Übelkeit führen.

Für die Zähne hat schwarzer Tee wegen seines hohen Fluorgehalts einerseits einen positiven Effekt, andererseits verfärbt er die Zähne aber auch.

Für Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit scheint schwarzer Tee eine günstige Wirkung zu haben. Studien zeigen, dass drei bis sechs Tassen täglich das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko senken können (1).

Anderen Studien zufolge soll schwarzer Tee möglicherweise auch hilfreich bei bestimmten Krebserkrankungen wirken (2). Aufgrund der reichlich darin enthaltenen Polyphenole soll er außerdem allgemein vorbeugend gegen Krebs wirken (3).

Wer zu Migräne oder zu migräneartigen Kopfschmerzen neigt, muss mit schwarzem Tee aufpassen. Zu starker Tee in zu großen Mengen kann Stress und dadurch Migräne auslösen und wenn man koffeinhaltige Getränke nicht gewöhnt ist, kann schwarzer Tee "triggern".

Wenn Sie unter Anämie, also Eisenmangel leiden, sollten Sie schwarzen Tee besser meiden oder ihn maximal zwei Minuten ziehen lassen, denn erst nach dieser Zeit geben die Blätter den Gerbstoff Tannin in den Tee ab. Das Tannin geht mit dem Eisen aus Lebensmitteln eine so feste Verbindung ein, dass der Körper den Mineralstoff nicht mehr nutzen kann. Noch eine Stunde nach dem Essen sind bis zu 60 Prozent des Eisengehalts einer Mahlzeit nicht verfügbar, wenn man gleichzeitig schwarzen Tee getrunken hat.

So günstig sich die Gerbstoffe in schwarzem Tee sonst auswirken, in der Kombi mit Medikamenten haben sie einen negativen Effekt, weil sie die optimale Aufnahme im Körper behindern können. Darum sollten Sie Tabletten grundsätzlich nicht zusammen mit schwarzem Tee einnehmen!

Nährwerte von schwarzem Tee pro 100 Gramm  
Kalorien 0
Eiweiß 0,1 g
Fett 0 g
Kohlenhydrate 0 g
Ballaststoffe 0 g

Das könnte Sie auch interessieren

Einkaufs- und Küchentipps für schwarzen Tee

Einkauf

Hochwertiger schwarzer Tee ist leider nicht billig. Trotzdem lohnt es, nicht allzu sparsam zu sein. Hochwertige Teesorten wachsen in Höhenlagen, in denen es nur wenig Schädlinge gibt. Daher sind Alarmmeldungen wegen hoher Pestizidrückstände selten. Selbst bei kleinen Rückstandsmengen in den Teeblättern finden sich im schwarzen Tee kaum Spuren davon.

Lagerung

Schwarzer Tee reagiert sehr empfindlich auf Gerüche und den Kontakt mit Sauerstoff und Wärme. Heben Sie ihn darum kühl, luftdicht und trocken in einem fest verschließbaren Gefäß aus Glas, Metall oder Porzellan auf, dann bleibt er mindestens eineinhalb Jahre aromatisch.

Vorbereitung

Wer einen richtig guten schwarzen Tee trinken möchte, macht es am besten wie die Briten: Die Kanne mit heißem Wasser vorwärmen, während der Tee zieht, dann bleibt er schön heiß.

Zubereitungstipps für schwarzen Tee

Die klassische Methode zum Tee aufbrühen: Man übergießt die Teeblätter (1 Messlöffel pro Tasse) mit sprudelnd kochendem Wasser, lässt sie ziehen und gießt den Tee dann durch ein Sieb in eine möglichst vorgewärmte Kanne um.

Wie lange Sie schwarzen Tee ziehen lassen, ist einerseits natürlich eine Frage des ganz persönlichen Geschmacks. Nach kurzem Ziehen schmeckt er zarter, nach langem Ziehen kräftiger. Auf der anderen Seite kommt es sehr darauf an, was man sich vom Tee wünscht: Soll er munter machen, lässt man ihn nur ein bis zwei Minuten ziehen, denn dann enthält er am meisten Koffein, je nach Menge der Teeblätter und je nach Sorte nämlich 20 - 50 Milligramm pro 125 Milliliter. Soll schwarzer Tee Sie jedoch eher beruhigen und entspannen, lassen Sie ihn mindestens drei bis fünf Minuten ziehen. Das Koffein verbindet sich dann mit den Gerbstoffen und der Körper nimmt nur noch einen kleinen Teil davon auf. Das gilt selbstverständlich auch, wenn Sie schwarzen Tee nicht nach der klassisch britischen Methode, sondern mit einem Tee-Ei, einem speziellen Teekocher oder anderen Alternativen aufbrühen.

Wenn Sie Ihren Schwarztee ein bisschen verfeinern wollen, probieren Sie doch mal einen Dattel-Gewürz-Tee. Besonders erfrischend ist auch der Eistee mit Granatapfel.

Wissen zum Mitnehmen

Schwarzer Tee kann sowohl anregend als auch beruhigend wirken, je nachdem, wie man ihn zubereitet. Wer das darin enthaltene Koffein ausschalten möchte, braucht den Tee nur länger ziehen zu lassen. Sowohl für den Magen als auch für den Darm kann schwarzer Tee dank der darin enthaltenen Gerbstoffe positive Wirkungen haben.