Süßkartoffeln | EAT SMARTER

Süßkartoffeln

Von Katrin Koelle

Süßkatoffeln

Lange galten Süßkartoffeln als exklusive Exoten. Diese Ära scheint beendet: Neuerdings lassen sich die roten Knollen immer öfter zum Kampfpreis sogar im Discountmarkt blicken. Eine tolle Gelegenheit, das Gemüse aus wärmeren Gefilden endlich mal kennenzulernen! Das bringt garantiert nicht nur kulinarisch, sondern auch gesundheitlich ganz neue Aha-Erlebnisse.

Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Süßkartoffel
  2. Das sollten Sie über Süßkartoffeln wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
    4. Sorten
  3. Unsere liebsten Rezepte mit Süßkartoffeln
  4. Wie gesund sind eigentlich Süßkartoffeln?
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Süßkartoffeln
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  6. Zubereitungstipps für Süßkartoffeln

Infografik zu Süßkartoffel

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Süßkartoffel Warenkunde

Copyright: pidjoe – stock.adobe.com

Süßkartoffel...

  • ...kann Stress ausbremsen:
    Der hohe Gehalt an Kalium in Süßkartoffeln füllt die Speicher im Körper auf, die sich unter Stress schnell leeren. Die Knollen können also den Kalium-Vorrat im Gleichgewicht halten und dadurch die Auswirkungen von Stress ausbremsen.
  • ...stabilisiert den Blutdruck:
    Da sie reichlich Kalium enthalten, tragen Süßkartoffeln zur Stabilisierung des Blutdrucks bei – der Mineralstoff bringt nämlich den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt in eine gesunde Balance. Gleichzeitig wird dadurch das Schlaganfallrisiko gesenkt.
  • ...schützt das Herz:
    Kalium tut unter anderem dem Herzen gut. Ein weiterer Stoff namens Caiapo, der in der Schale von Süßkartoffeln steckt, hat besonders positive Effekte. Wissenschaftler fanden heraus, dass Caiapo zu hohe Cholesterinwerte im Blut senken kann und außerdem günstig bei zu hohem Blutdruck wirkt.
  • ...hemmt Entzündungen:
    Die sekundären Pflanzenstoffe – vor allem Anthocyane und Carotinoide – in Süßkartoffeln schützen unsere Körperzellen gegen oxidativen Stress. Im Klartext: Sie schützen die Körperzellen, wirken entzündungshemmend und können vorbeugend gegen Alterungsprozesse und Rheuma wirken.
  • ...liefert wichtige Ballaststoffe:
    Wer gerne und öfter Süßkartoffeln genießt, tut damit seiner Verdauung Gutes. Das gilt erst recht, wenn man die gut gesäuberte Schale mitisst, denn darin stecken besonders viele Ballaststoffe.
  • ...lässt sich vielfältig einsetzen:
    Püree, Suppe, Salat, Pommes oder einfach gekocht – Süßkartoffeln machen fast alles mit und lassen sich mindestens genauso variantenreich verwenden wie Kartoffeln. Im Gegensatz zu diesen schmecken Süßkartoffeln übrigens sogar roh ziemlich lecker, zum Beispiel geraspelt oder dünn geschnitten in gemischten Salaten.
  • ...CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Süßkartoffeln gut. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
  • ...eignet sich bei Diabetes bedingt:
    Ihren Namen trägt die Süßkartoffel aus gutem Grund: sie enthält relativ viel Zucker und Kohlenhydrate. Diabetiker sollten das Gemüse darum nur nach Rücksprache mit dem Arzt und in Maßen genießen.

Das sollten Sie über Süßkartoffeln wissen

Bei Süßkartoffeln ist der Name nur zum Teil Programm: Sie sehen von der Form her zwar den Kartoffeln ähnlich und können auch genauso zubereitet werden. Botanisch ist die Süßkartoffel allerdings nicht mal entfernt mit den Nachtschattengewächsen verwandt, sondern gehört zu den Windengewächsen. Die auch Bataten genannten Wurzelknollen schmecken nicht nach Kartoffel, sondern überraschend süß, was ihrem hohen Stärkegehalt zu verdanken ist.

Amerikaner lieben sie als Beilage zum Thanksgiving-Truthahn, in vielen tropischen und subtropischen Ländern der Welt sind die länglichen Knollen ein Grundnahrungsmittel und auch hierzulande erlebte das Gemüse in den letzten Jahren einen echten Durchbruch. Das ist kein Wunder, denn die leckere Knolle ist vielseitig einsetzbar und schmeckt sowohl in süßen als auch in herzhaften Gerichten sehr gut.

Herkunft

Die ursprüngliche Heimat von Süßkartoffeln soll in Südamerika liegen. Ganz einig sind sich Botaniker darüber aber bis heute nicht. Fest steht, dass die spanischen Eroberer die Süßkartoffel von dort erstmals mit nach Europa brachten.

Saison

Zum Gedeihen braucht die Knolle Wärme, weshalb sie vorwiegend in Ländern mit viel Sonne, mildem Klima und langen Sommern angebaut wird. Wichtige Anbaugebiete für die Batate sind vor allem die USA, die Karibik, Israel, Afrika und Brasilien.

Die Ernte der Süßkartoffel läuft nur zum Teil maschinell. Da die Süßkartoffeln eine dünne und empfindliche Schale haben, sammelt man sie per Hand von den Feldern und transportiert sie in Eimern zu den großen Lagerbehältern. Sie stehen in klimatisierten Räumen, sodass man die Süßkartoffeln problemlos bis zu 12 Monate dort lagern kann. Eine echte Saison gibt es daher nicht, sie sind das ganze Jahr über zu haben.

Geschmack

Süßkartoffeln erinnern geschmacklich etwas an mehlig kochende Kartoffeln, schmecken aber – wie der Name schon verrät – süßlich.

Sorten

Die Farbe der Batate variiert je nach Sorte. Es gibt Süßkartoffeln mit gelblicher, orangefarbener oder tiefroter Schale. Ihr Fruchtfleisch kann fast weiß bis gelblich, orangerot oder lachsfarben sein. Aus Italien stammt eine neuere Züchtung, die weiße Batate. Sie ähnelt mit hellbrauner Schale und weißem Fruchtfleisch rein äußerlich der klassischen Kartoffel am ehesten.

Unsere liebsten Rezepte mit Süßkartoffeln

Hier gelangen Sie zu allen Süßkartoffel-Rezepten.

Wie gesund sind eigentlich Süßkartoffeln?

Süßkartoffeln enthalten fast kein Fett und sind darum trotz relativ vieler Kalorien für Figurbewusste eine gute Wahl. Wie alle Gemüse- und Obstsorten mit rotem Fruchtfleisch punkten sie vor allem mit ihrem hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen wie Carotinoide und Anthocyane, die als hochwirksame Antioxidantien unsere Zellen vor freien Radikalen schützen.

Hier stimmt die Regel „viel hilft viel“ auf jeden Fall: Je farbintensiver das Fruchtfleisch der Süsskartoffel, desto mehr Carotin oder Caiapo stecken drin! Für Frauen mit Kinderwunsch und für werdende Mütter ist die Kartoffel besonders günstig, denn sie enthält beachtliche Mengen an natürlicher Folsäure (Folat), das die gesunde Entwicklung von Embryozellen und Embryonalgewebe fördert.

Darüber hinaus hat die Batate noch weitere Mineralstoffe, Nährstoffe und Spurenelemente wie Mangan, Kupfer und Eisen zu bieten. Auch die Vitamine B₂, B₆, E und H (Biotin) sind in der Süßkartoffel enthalten. Die Süßkartoffel enthält das gesundheitsfördernde Provitamin Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A, die zellschützend wirkt und unsere Abwehrkräfte stärkt. Wenn sie gegart und mit ein bisschen Fett serviert werden, kann unser Körper das Beta-Carotin am besten nutzen.

Kein anderes fettarmes Nahrungsmittel liefert außerdem so viel fettlösliches Vitamin E. 100 Gramm der Süßkartoffel decken ein Drittel des Tagesbedarfs. Es schützt die Zellen und verhindert, dass Fettsäuren und andere fettlösliche Vitamine in unserem Körper zu schnell altern. Das reichlich vorhandene Kalium regelt den Flüssigkeitshaushalt im Körper. Es schwemmt überschüssiges Wasser aus und kann einen erhöhten Blutdruck senken.

Nährwerte von Süßartoffeln pro 100 Gramm  
Kalorien 111
Eiweiß 1,6 g
Fett 0,6 g
Kohlenhydrate 24 g
Ballaststoffe 3,1 g

Einkaufs- und Küchentipps für Süßkartoffeln

Einkauf

Gleichmäßig gefärbte und feste Süßkartoffeln haben die meisten Inhaltsstoffe und schmecken am besten. Kaufen Sie nicht zu viele auf einmal, denn nach ein bis zwei Wochen verlieren sie an Nährwerten und Aroma.

Lagerung

Kälte bekommt den süßen Knollen nicht. Im Kühlschrank haben sie daher nichts zu suchen. Falls Sie Süßkartoffeln nicht gleich verbrauchen, bleiben sie in einem trockenen Raum bei etwa 18 bis 22 Grad am besten frisch.

Vorbereitung

Am meisten Aroma und die meisten Nährstoffe behalten Süßkartoffeln, wenn man sie mitsamt der essbaren Schale kocht. Wer das ausprobieren möchte, braucht die Knollen nur gründlich unter fließendem Wasser zu schrubben. Sie können Süßkartoffeln auch einfach wie Kartoffeln schälen, waschen und je nach Rezept zubereiten.

Achtung: Wenn Sie Süßkartoffeln nach dem Schälen etwas länger liegen lassen möchten, sollten Sie ihnen ein Bad in frischem Wasser gönnen – andernfalls kann sich das Fruchtfleisch unschön verfärben.

Normalerweise brauchen ganze Süßkartoffeln je nach Größe 30 bis 45 Minuten zum Garen. Sie können diese Zeit aber erheblich verkürzen, wenn Sie die ungeschälte Süßkartoffel klein schneiden oder mehrmals rundum mit einer Gabel einstechen und auf höchster Stufe einfach vier bis acht Minuten in der Mikrowelle garen.

Zubereitungstipps für Süßkartoffeln

Lesen Sie hier, wie Sie Süßkartoffeln kochen oder auch anders zubereiten können. Die Knolle ist ganz schön vielseitig!