Sollte Kochsalz Jod enthalten?

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018

Ja, unbedingt! Während früher große Teile der Bevölkerung unter Jodmangel litten, hat sich die Situation durch den verbreiteten Gebrauch von Jodsalz heute gebessert. Die Weltgesundheitsorganisation bescheinigt den Deutschen eine optimale Jodzufuhr. 72 Prozent der Schwangeren nehmen Jodidtabletten ein, 80 Prozent achteten darauf, bei Bäckern einzukaufen, die mit Jodsalz backen und über 90 Prozent verwenden Jodsalz im Haushalt.

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Aus natürlichen Quellen können sich vor allem Küstenbewohner bedienen, weil das Meer als Jodspeicher über den Regen den Jodgehalt von Grundwasser und Boden bestimmt. Wie viel Jod in einem Lebensmittel steckt, hängt vom Gehalt des Bodens ab. Und der ist abseits der Küsten so gering, dass wir aus dem Essen im Durchschnitt täglich nur rund 50 Mikrogramm Jod beziehen - bei einem Bedarf von 180 bis 200 Mikrogramm. Also ruhig hin und wieder eine Portion Sushi mit jodreichen Algen genießen und zweimal die Woche Seefisch einplanen. Wer dann zum Würzen die übliche Menge von 5 Gramm Jodsalz täglich verwendet, bekommt noch 100 Mikrogramm hinzu. Unseren Bedarf können wir auf diese Weise gut decken.

Gefährlicher Jodmangel

Was hier wie eine übergenaue Zahlenfuchserei aussieht, hat einen ernsten Hintergrund. Jodmangel führt nämlich nicht nur zu einer hässlichen Verdickung der Schilddrüse, dem Kropf, sondern erzeugt auch ein Hormondefizit, das den ganzen Körper betrifft. Die Folge: Alle Lebensprozesse geraten ins Stocken. Der Grundumsatz sinkt ab und das Körpergewicht steigt an. Erwachsene mit einem Defizit an Schilddrüsenhormonen sind oft müde, empfindlich gegen Kälte und auffällig träge.

Kinder und Jugendliche brauchen Jod für die Entwicklung

Noch schlimmer ist es bei Kindern und Jugendlichen. Hier bedeutet Jodmangel Stillstand des Wachstums, der körperlichen und der geistigen Entwicklung! Nicht ohne Grund wurden über die Intelligenz der seit Jahrhunderten an Jodknappheit leidenden Alpenbevölkerung früher Witze gerissen. Auch im amerikanischen Mittelwesten, einer als "goiter belt" bezeichneten Region der USA, galten die Leute noch bis zu Beginn dieses Jahrhunderts als etwas "dusselig". Etwa die Hälfte der damaligen Bevölkerung litt nämlich an Jodmangel. Bereits 1924 wurde in den USA das Problem durch die Einführung von jodiertem Salz behoben.

 

 
Auch die Folgen einer Überdosierung mit Jod sollten erwähnt werden. Dass zu viel Jod uns auch Schaden kann, bis dahin das es zu Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse auslöst(!), wird hier leider nicht betrachtet.
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