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Amaranth & Quinoa: wertvolles Scheingetreide

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 26. Feb. 2019
Amaranth und Quinoa: gesundes Scheingetreide
Amaranth und Quinoa: gesundes Scheingetreide

Man nennt sie Scheingetreide oder auch Pseudogetreide. Denn offiziell sind Amaranth und Quinoa kein echtes Getreide. Dennoch: Die Samen der beiden Pflanzen lassen sich fast wie echtes Getreide verwenden und liefern riesige Mengen an rundum nützlichen Nährstoffen. So ist das Scheingetreide eine leckere Alternative zu Reis, Hirse und anderen Getreidearten.

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Scheingetreide Amaranth: eiweißstarke Winzlinge

Streng genommen sind die Mini-Körner gar kein Getreide, sondern die Samen eines Fuchsschwanzgewächses. Man nennt die Pflanzen darum auch Scheingetreide oder Pseudogetreide, zumal sie auch so aussehen wie Getreide. Eine einzige Amaranthpflanze liefert etwa 50.000 Samenkörner, die winzig und extrem leicht sind: Rund 1.500 Stück ergeben gerade einmal ein Gramm. Doch so klein die Samen auch sind, sie haben viel zu bieten: Mit etwa 18 Prozent Eiweiß gehören sie zum proteinreichsten "Getreide" überhaupt. Außerdem enthalten die Körner reichlich Magnesium, Kalzium und Eisen. Im Gegensatz zu herkömmlichem Getreide ist das Scheingetreide Amaranth glutenfrei und darum auch für Menschen mit Zöliakie geeignet. Das in den Samen enthaltene Öl besteht zu 70 Prozent aus wertvollen ungesättigten Fettsäuren, was der Gesundheit – besonders auch dem Cholesterinspiegel – gut tut. Darüber hinaus enthält das Scheingetreide Amaranth besonders viele Ballaststoffe und ist darum ideal für alle, die auf ihre Figur achten. Die Körnchen sind mit ihrem nussigen, leicht bitteren Geschmack auch kulinarisch ein Gewinn und in der Küche vielseitig einsetzbar: Sie schmecken z. B. in Suppen, Aufläufen, Risottos, Mixgetränken, Süßspeisen oder als Riegel.

Extra-Tipp für das Scheingetreide: Amaranth-Pops selbst machen

Kleine wie große Naschkatzen schätzen auch Puff-Amaranth: Dazu eine Pfanne mit geschlossenem Deckel ohne Fett stark erhitzen, die Körner auf den heißen Boden geben und die Pfanne gleich von der Platte nehmen. Ein wenig umrühren - schon beginnen die Samen kräftig zu poppen und ergeben eine fettarme, köstliche Knabberei. Tipp: Puff-Amaranth passt auch toll ins Müsli. Wer mag, kann gepoppten Amaranth auch fertig im Reformhaus oder Bioladen kaufen. Dort findet man zudem Amaranth-Körner, verschiedene Amaranth-Müslis, süße Riegel, Kekse, Brot, Brotaufstrich-Paste und sogar Amaranth-Nudeln. Gemahlen oder geschrotet lässt sich das Scheingetreide auch zum Backen verwenden. Wichtig: Da das Pseudogetreide kein Gluten (Klebereiweiß) enthält, muss es zum Backen immer mit herkömmlichen Mehl gemischt werden. Noch mehr Informationen über das Scheingetreide Amaranth erhalten Sie in unserer Amaranth-Warenkunde.

Scheingetreide Quinoa: Nährstoffwunder aus den Anden

Ähnlich wie der Amaranth gelten die Samen dieses aus den Anden stammenden Gänsefußgewächses als Scheingetreide. Die auch Reismelde genannte Pflanze ist eng verwandt mit Spinat, Mangold und Roter Bete – entsprechend isst man ihre mineralstoffreichen, würzigen Blätter in Südamerika gern als Gemüse. Die größte Bedeutung haben aber die Samen, die nicht ganz so winzig sind wie beim Scheingetreide Amaranth, dabei aber ähnlich reich an Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen. Besonders wertvoll ist das hochwertige Eiweiß (14 bis 22 g pro 100 g). Es enthält viele lebenswichtige Aminosäuren, die in unseren heimischen Getreiden gar nicht oder nur in Spuren vorkommen. Der Fettgehalt von Quinoa liegt bei fünf Prozent, den größten Anteil machen auch hier ungesättigte Fettsäuren aus. Besonders bemerkenswert ist der Gehalt an Saponinen in diesem Scheingetreide: Diese sekundären Pflanzenstoffe regulieren unter anderem den Fettstoffwechsel und sorgen dafür, dass der Körper weniger schädliches Cholesterin aufnimmt. Sie sind auch verantwortlich für den leicht bitteren Geschmack von Quinoa – wer den nicht mag, wäscht die Körnchen vor dem Zubereiten am besten richtig gründlich, um ihn auszuspülen. Die vorwiegend in Ecuador, Bolivien und Peru geernteten Samenkörner kann man ähnlich wie Reis oder Hirse als Beilage, in Suppen, Aufläufen und Süßspeisen verwenden. Auch als Grundstoff für Fladenbrote, Breie oder Getränke eignet sich das Scheingetreide hervorragend. Zum Garen rechnet man übrigens für einen Teil Körner gut zwei Teile Wasser und eine Garzeit von etwa 15 Minuten plus 10 Minuten zum Nachquellen. Hier geht es zum Grundrezept für Quinoa und zu köstlichen Quiona-Rezepten von EAT SMARTER.

Extra-Tipp: Würziger backen mit selbstgemachtem Mehl aus Scheingetreide

Wer gern backt, kann es auch mal mit Pito probieren. Das Mehl aus gerösteten Quinoakörnern ist Bestandteil vieler traditioneller Indio-Gerichte und schmeckt besonders würzig: Quinoasamen ohne Fett in einer beschichteten Pfanne leicht anrösten, bis sie anfangen zu duften und eine dunklere Farbe annehmen. Achtung: Das muss sehr schnell gehen, damit die Winzlinge nicht verbrennen. Die gerösteten Samen abkühlen lassen, in einer Getreide- oder Kaffeemühle fein mahlen und möglichst frisch für Pfannkuchen-, Kuchen- oder Crêpesteig verwenden. Noch mehr Informationen über das Scheingetreide Quinoa erhalten Sie in unserer Quinoa-Warenkunde.

 
Muss Quinoa vor dem Anrösten für Pito gewaschen u wieder getrocknet werden, um nicht bitter zu werden??
 
Zwei wunderbare Getreide! Hab ich total gerne. :)
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