Ernährungslehre

Ayurvedische Ernährung: Heilkunst und Ernährungsratgeber

Von Kira Tessel
Aktualisiert am 13. Nov. 2022
@ Unsplash/ Chelsea Shapouri
@ Unsplash/ Chelsea Shapouri

Ayurvedische Ernährung ist Teil des Ayurveda. Die indische Heilkunst mit langer Tradition ist bis heute in Ländern wie Nepal, Sri Lanka und natürlich Indien populär. Hier erfahren Sie, was hinter der ayurveda Ernährung steckt.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Ayurvedische Ernährung: Grundsätze
  2. Ayurveda Ernährung: Die Drei-Klassen-Kost
  3. Ayurvedische Ernährung muss nicht vegetarisch sein
  4. Vata, Pitta und Kapha: drei Typen, drei Empfehlungen
  5. Häufige Fragen zur Ayurveda Ernährung
  6. Ayurvedische Ernährungslehre: Gewürze für Körper und Seele 
  7. Wissen zum Mitnehmen 

Was ist die ayurvedische Ernährung? Ayurvedische Ernährung ist Teil des Ayurveda. Die indische Heilkunst mit langer Tradition ist bis heute in Ländern wie Nepal, Sri Lanka und natürlich Indien populär. Die Nahrung soll den Körper mit Energie, Baustoffen sowie essentiellen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen optimal versorgen. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die ayurveda Ernährung (1).

Ayurvedische Ernährung: Grundsätze

Allgemeingültige Grundsätze der Lehre sind folgende: Anhänger sollen nur essen, wenn sie Hunger haben. Sich satt zu essen ist nicht ratsam. Die größte Mahlzeit des Tages ist das Mittagessen. Zwischenmahlzeiten sind zu meiden. 

Mindestens drei Stunden sollen zwischen den einzelnen Mahlzeiten liegen. Jedes Mahl sollte sechs Geschmacksrichtungen enthalten: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Frische Lebensmittel tun gut. Wasser und Kräutertee stärken den Körper.

Ayurveda Ernährung: Die Drei-Klassen-Kost

Ayurvedische Ernährung teilt alle Lebensmittel in drei Klasse (Gunas) ein:

  • Sattva-Guna: Milchprodukte, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen Früchte und Gemüse gehören zur ersten Klasse. Sie sind süß, saftig und verlängern das Leben. Eine auf sattvischen Lebensmitteln basierende Kost ist lakto-vegetarisch. 
  • Rajo-Guna: Sehr bittere, saure, salzige, scharfe, heiße oder trockene Nahrungsmittel verursachen Aggressionen. Chili, Zwiebel und Knoblauch sowie Alkohol, Koffein und andere Drogen zählen zu dieser Klasse.
  • Tamo-Guna: Faule oder alte Nahrung, wieder aufgewärmte Kost, Alkohol und Drogen, die man regelmäßig konsumiert, gehören zu der dritten Klasse. Sie wirken sich in der Regel negativ auf den Körper aus und führen zu Trägheit. 

Ayurvedische Ernährung muss nicht vegetarisch sein

Ayurvedische Ernährung legt Wert darauf, Fleisch nur sehr achtsam zu verzehren. Vegetarisch ausgerichtet ist die Lehre deshalb aber nicht, wie die Klassiker der Heilkunst berichten: Caraka, Vagbhata und Susruta. 

Wie sieht es mit Ayurveda und Alkohol aus? Ayurveda lehnt, entgegen dem ersten Eindruck, Alkohol nicht generell ab. Er soll nur in Maßen konsumiert werden: So gilt ein wenig Wein zum Beispiel als bestes Medikament gegen müde Geister.

Vata, Pitta und Kapha: drei Typen, drei Empfehlungen

Ratschläge zu täglichen Mahlzeiten können je nach Anhänger des Ayurveda unterschiedlich ausfallen. Es kommt darauf an, in welchen Typ die Lehre jemanden einteilt. Das Prinzip: Jeder Mensch besteht aus drei Doshas, die unter anderem verantwortlich sind für Verdauung, Stoffwechselprozesse, Atmung, das Immunsystem, Geschmacksempfinden und das Aussehen des Körpers. Die einzelnen Doshas im Überblick:

Ayurvedische Ernährung – Typen:  

  • Vata-Typen neigen zu Verdauungsstörungen. Sie sollten daher gekochte, leicht verdauliche Kost zu sich nehmen. Die empfohlenen Geschmacksrichtungen sind salzig, sauer und süß.
  • Pitta-Typen können kalte und warme Speisen essen, da sie eine hervorragende Verdauung haben. Ihre Geschmacksrichtungen tendieren zu bitter, süß und herb.
  • Kapha-Typen sollten nur mäßig gegarte und warme Speisen essen, dafür viel frisches Obst und Gemüse. Die Geschmacksrichtungen der Kapha sind scharf, bitter und herb. 

Häufige Fragen zur Ayurveda Ernährung

Was darf man bei Ayurveda essen? Die ayurvedische Kost empfiehlt je nach Konstitutionstyp unterschiedliche Lebensmittel. Den Großteil machen pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Obst und Getreide aus. Tierisches Eiweiß wird ebenso wie Rohkost eher selten verzehrt. 

Was trinken bei Ayurveda? Bei der ayurveda Ernährung stehen vor allem warme Getränke hoch im Kurs. Das Agni-Getränk aus Wasser, Kreuzkümmel, schwarzem Pfeffer, Ingwer und Salz soll die Verdauung vor einer Mahlzeit anregen. Ayurvedischer Tee mit Gewürzen und warmes Ingwerwasser am Morgen werden als wohltuend angesehen, ebenso wie eine Golden Milk am Abend. 

Wie beginne ich mit Ayurveda? Zum Start der ayurvedischen Ernährungsweise sollten nicht sofort alle Gewohnheiten umgekrempelt werden, sondern Schritt für Schritt die wohltuenden Ernährungsempfehlungen etabliert werden. So kann es zu Beginn helfen, überwiegend pflanzliche Lebensmittel zu essen, Snacks wegzulassen, mit Gewürzen zu experimentieren und wärmende ayurvedische Getränke sowie schmackhafte Rezepte auszuprobieren. Hier finden Sie ein bekömmliches Rezept für Ayurvedischen Gemüse-Reis mit Datteln und Cashewkernen oder ein Ayurveda-Müsli mit Apfel-Birnen-Kompott. 

Welche ayurvedischen Geschmacksrichtungen gibt es? Süß, sauer, salzig, scharf, bitter und zusammenziehend – das sind die sechs ayurvedischen Geschmacksrichtungen. Die ganzheitliche Idee bestimmt auch die Ernährung. So sollten alle sechs Geschmacksrichtungen möglichst in jeder Mahlzeit vorkommen. Denn jeder Geschmack hat im Körper eine bestimmte Wirkung. 

Kann man mit ayurvedischer Ernährung abnehmen? Abnehmen ist nicht das Ziel dieser ganzheitlichen Philosophie, auch wenn es ein Nebeneffekt sein kann. Vielmehr wird eine Ernährung angestrebt, die auf den einzelnen Menschen angepasst ist. Dadurch soll er keine Pfunde verlieren, sondern glücklich werden und sein Gleichgewicht finden.

Ayurvedische Ernährungslehre: Gewürze für Körper und Seele 

Ayurvedische Gerichte sollten frisch zubereitet, wohlschmeckend und gut bekömmlich sein. Zu den zehn Königsgewürzen der ayurvedischen Küche gehören: Ingwer, Kardamom, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Nelken, Muskat, Pfeffer, Safran und Zimt. Diese enthalten vielfältige bioaktive Substanzen wie sekundäre Pflanzenstoffe. 

Wissen zum Mitnehmen 

Die ayurvedische Ernährung hat das Ziel, den Körper beim Entgiften zu unterstützen und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Qualität der Nahrung, die Zubereitung und Kombination von Lebensmitteln sowie Gewürze spielen eine zentrale Rolle in der ayurvedischen Ernährungslehre. Dabei gibt es je nach Konstitutionstyp unterschiedliche Ernährungsempfehlungen. 

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