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Sorbitintoleranz: Krank durch Kaugummi und Obst

Von Maja Biel
Aktualisiert am 27. Okt. 2023
© Pexels/ Burst
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Während Unverträglichkeiten gegen Milchzucker und Fruchtzucker den meisten ein Begriff sind, kennen die wenigsten die sogenannte Sorbitintoleranz. Hier reagiert der Körper auf einen Stoff, der natürlicherweise in einigen Obstsorten vorkommt, aber auch als Zuckerersatzstoff in vielen Lebensmitteln eingesetzt wird.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Sorbit?
  2. Was ist eine Sorbitintoleranz?
    1. Gestörte Aufnahme im Darm 
    2. Meistens kombiniert mit Fruktoseintoleranz 
  3. Was sind die Symptome einer Sorbitintoleranz?
  4. Wie wird eine Sorbitintoleranz diagnostiziert?
    1. Ernährungstagebuch liefert Hinweise
    2. Atemtest beim Arzt  
  5. In welchen Lebensmitteln ist Sorbit enthalten?
  6. Was können Sie bei einer Sorbitintoleranz tun?
  7. Wissen zum Mitnehmen 

Was ist Sorbit?

Sorbit ist ein sogenannter Zuckeralkohol. In manchen Obstsorten wie Pflaumen, Aprikosen und Birnen ist er natürlicherweise vorhanden. Aufgrund seiner chemischen und technologischen Eigenschaften wird Sorbit, auch Sorbitol, zudem als Zuckeraustauschstoff, Trägerstoff oder Feuchthaltemittel industriell hergestellten Produkten zugesetzt. Dazu gehören vor allem Light- oder Diätprodukte, die oft als „zuckerfrei“ gekennzeichnet sind – etwa Kaugummis und Fertigprodukte. Deklariert ist Sorbitol mit der E-Nummer 420.

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Merke!
Sorbit ist ein Zuckeraustauschstoff, der Produkten zugesetzt wird, aber auch natürlicher Weise in Obst wie unter anderem in Äpfeln, Pflaumen und Aprikosen vorkommt.

Was ist eine Sorbitintoleranz?

Sorbit wird durch die Darmwand ins Blut aufgenommen und dann in der Leber abgebaut. Bei Menschen, die Sorbit nicht vertragen, ist die Rede von einer Sorbitintoleranz, Sorbitunverträglichkeit oder auch Sorbitmalabsorption. Hier ist die Aufnahme im Darm gestört oder nur teilweise möglich.

Gestörte Aufnahme im Darm 

Lebensmittel, die Sorbit enthalten führen dann zu Verdauungsbeschwerden. Der Stoff kann nicht vom Dünndarm aufgenommen werden und wandert weiter in den Dickdarm. Die ansässigen Bakterien versuchen, das Sorbit dort zu verdauen. Da dies jedoch nicht zu ihren Aufgaben gehört, entstehen bei der Verarbeitung Gase und andere Stoffe, die zu Beschwerden führen.

Meistens kombiniert mit Fruktoseintoleranz 

Die Sorbitintoleranz kommt selten allein vor. In etwa 80 bis 90 Prozent der Fälle liegt bei Betroffenen gleichzeitig eine Fruktoseintoleranz vor. Andersherum können Menschen, die keine oder nur wenig Fruktose vertragen, meistens auch kein oder nur wenig Sorbit verdauen. Grundsätzlich kann der menschliche Körper Sorbit nur in sehr kleinen Mengen bis zu 5 Gramm tolerieren. Zum Vergleich: bei Fruktose sind es circa 25 Gramm.

Wie Sie Nahrungsmittelunverträglichkeiten von Allergien unterscheiden können, lesen Sie hier.

Merke!
Menschen mit einer Sorbitintoleranz können Sorbit nicht richtig verdauen. Der Verzehr sorbithaltiger Lebensmittel bereitet ihnen Verdauungsbeschwerden.

Infos zu weiteren Unverträglichkeiten gibt es hier

Was sind die Symptome einer Sorbitintoleranz?

Eine Sorbitunverträglichkeit kann zu folgenden Symptomen führen: 

  • Durchfälle
  • Blähungen
  • aufgeblähter Bauch
  • Aufstoßen
  • krampfartige Bauchschmerzen 
  • Übelkeit
  • Fettstühle
  • Mundgeruch
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit

Achtung: Auch bei gesunden Menschen führt Sorbit in größeren Mengen zu Durchfällen. Lebensmittel, in denen der Anteil an Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit bei mehr als 10 Prozent liegt, müssen daher den Warnhinweis „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ tragen.

Merke!
Hauptsächlich bereitet Sorbit bei einer Unverträglichkeit Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Es können aber auch Kopfschmerzen und Müdigkeit auftreten.

Wie wird eine Sorbitintoleranz diagnostiziert?

Wie bei einer Fruktos- und Laktoseintoleranz ist auch bei einer Unverträglichkeit von Sorbit der sogenannte H2-Atemtest die beste Methode.

Ernährungstagebuch liefert Hinweise

Wer noch auf seinen Termin warten muss, kann selbst schon Detektiv spielen, indem er ein Ernährungstagebuch führt und dabei seine Symptome dokumentiert. Dazu schreiben Sie alles auf, was Sie über den Tag verteilt essen plus auftretende Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen. In den meisten Fällen gibt ein solches Ernährungstagebuch schon erste Hinweise. 

Atemtest beim Arzt  

Die Unverträglichkeiten gegen Milch- und Fruchtzucker testen Ärzte bei Verdauungsproblemen meist als Erstes. Der Sorbit-Test wird dabei häufiger mal vergessen. Sprechen Sie Ihren Arzt daher unbedingt darauf an. Denn vielleicht ist Sorbit der Stoff, der Ihnen Probleme bereitet. Für den Atemtest trinken Sie eine sorbithaltige Lösung und pusten danach etwa alle 20 Minuten in ein Gerät, dass den Wasserstoff (H2) in Ihrer Atemluft misst. Ist der Gehalt überdurchschnittlich hoch, bedeutet das, dass die Sorbitverdauung nicht richtig funktinioniert. Die Bakterien verursachen dabei H2.

Merke!
Neben einem Ernährungstagebuch, das erste Hinweise liefern kann, bietet ein sogenannter H2-Atemtest beim Gastroenterologen Gewissheit, ob eine Sorbitintoleranz vorliegt oder nicht.

In welchen Lebensmitteln ist Sorbit enthalten?

Sorbit kommt neben bestimmten Obstsorten vor allem in industriell hergestellten Produkten vor. Wer unter einer Sorbitintoleranz leidet, sollte daher Zutatenlisten lesen und Produkte mit folgenden E-Nummern meiden:

  • E 420 Sorbit
  • E432 Polyoxyethylen-sorbitan-monolaurat (Polysorbat 20) Polysorbate, Emulgatoren
  • E435 Polyoxyethylen-sorbitan-monostearat (Polysorbat 60)
  • E436 Polyoxyethylen-sorbitan-tristearat (Polysorbat 65)
  • E433 Polyoxyethylen-sorbitan-monooleat (Polysorbat 80)
  • E434 Polyoxyethylen-sorbitan-monopalmitat (Polysorbat 40)
  • E493 Sorbitanmonolaurat
  • E494 Sorbitanmonooleat
  • E491 Sorbitanmonostearat
  • E492 Sorbitantristearat
  • E495 Sorbitanmonopalmitat

Auch in diesen Früchten steckt Sorbit, weshalb sie Beschwerden machen können:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Pfirsiche
  • Aprikosen
  • Pflaumen
  • Kirschen
  • Trockenobst (inklusive Rosinen)

Diese Produkte enthalten häufig Sorbit:

  • Diabetikerprodukte und Diabetikersüße
  • „Light“-Produkte
  • „zuckerfreie“ Produkte
  • abgepackte Desserts wie Kuchen, Gebäck, Muffins, Kekse
  • Eis
  • Nahrungsergänzungsmittel
  • Medikamente 

In unserem großen Special gibt's die wichtigsten Infos zu Ernährung bei Sorbitintoleranz:

zum Special

Was können Sie bei einer Sorbitintoleranz tun?

Liegt eine Sorbitintoleranz vor, gibt es nur eine Möglichkeit: Essen Sie keine sorbithaltigen Lebensmittel. Nachdem Sie etwa vier bis sechs Wochen komplett auf Sorbit verzichtet haben und die Beschwerden verschwunden sind, können Sie langsam Ihre persönliche Toleranzgrenze für Sorbit herausfinden. Diese schwankt von Mensch zu Mensch stark, sodass immer wieder Achtsamkeit geboten ist. Trockenfrüchte etwa haben einen hohen Sorbitgehalt und machen Menschen mit einer Intoleranz auch nach dem Verzicht meistens noch Probleme. Auch süße Produkte mit der E-Nummer 420 führen höchstwahrscheinlich zu Beschwerden. Beginnen Sie lieber mit einem Apfel oder einem Stück Birne und testen aus, wie viel Sie vertragen.

Wissen zum Mitnehmen 

Bei manchen Menschen führen bestimmte Obstsorten wie Birnen und Aprikosen, Produkte, die als „zuckerfrei“ deklariert sind sowie Trockenfrüchte zu Verdauungsbeschwerden. Sie haben eine Sorbitintoleranz. Sorbit ist ein sogenannter Zuckeralkohol, der in bestimmten Obstsorten vorkommt und als E-Nummer 420 industriell gefertigten, vor allem „zuckerfreien“" Produkten, zugesetzt wird.

Wenn Sie Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall haben, hilft es zunächst, ein Ernährungsprotokoll zu führen, in dem Sie alles notieren, was Sie essen, inklusive der auftretenden Beschwerden. Gewissheit, ob eine Sorbitintoleranz daran Schuld ist oder nicht, erhalten Sie durch einen H2-Atemtest beim Arzt. Über das abgeatmete H2 in der Atemluft kann dieser erkennen, ob Sie Sorbit richtig verdauen können oder eine Verdauungsstörung vorliegt. 

Sollte dies der Fall sein, dann heißt es, kein Sorbit mehr. Nachdem Sie etwa vier bis sechs Wochen auf sorbithaltige Lebensmittel verzichtet haben, können Sie langsam austesten, wo Ihre persönliche Toleranzschwelle liegt – das heißt, wie viel Sorbit Sie vertragen, ohne Beschwerden zu bekommen.


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