5 Fitnessfragen an den Personaltrainer | EAT SMARTER

5 Fitnessfragen an den Personaltrainer

Von EAT SMARTER

Frau in Sportkleidung

Wie nimmt man schnell ab und ist der Eiweißshake nach dem Training ein Muss? In den Bereichen Sport und Ernährung tummeln sich viele Halbweisheiten. EAT SMARTER klärt auf und lässt die fünf häufigsten Fitnessfragen von Personaltrainer und Ernährungswissenschaftler Karsten Sobottka beantworten.

1. Fitnessfrage: Wie kann ich schnell abnehmen?

Falsche Frage! Fragen Sie sich besser: "Wie kann ich langfristig abnehmen?" Niemand möchte schnell 5 Kilogramm abnehmen, um sie danach wieder auf die Hüften zu laden. Das Geheimnis liegt schlichtweg in der Regelmäßigkeit. Ernährung und Bewegung müssen langfristig im richtigen Verhältnis stehen.

Beginnen Sie daher mit kleinen Schritten, die Sie gut in den Alltag integrieren können. Wichtig dabei ist, dass Sie bei dem was Sie tun Freude empfinden. Nur dann werden Sie langfristig am Ball bleiben. Die Frustration durch strenge Regeln und Dogmen ist der häufigste Grund für das Scheitern.

Ein Fitnessstudio ist nichts für Sie? Dann vielleicht der örtliche Sportverein? Probieren Sie sich in verschiedenen Sportarten aus, um Ihren Favoriten zu finden. Für die Ernährungsumstellung gilt dies ebenfalls. Abwechslung in beiden Bereichen sorgt zudem dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Es ist nicht die eiserne Disziplin, die Sie ans Ziel bringt, sondern die Freude an dem, was Sie tun!

2. Fitnessfrage: Brauche ich den Eiweißshake nach dem Training?

Jein: Klar ist, nach einem intensiven Training braucht unser Körper Nährstoffe, um das durch die Belastung entstandene Defizit auszugleichen. Es spielt jedoch keine Rolle, ob dies durch einen Eiweißshake, ein Müsli oder eine andere Mahlzeit geschieht. Wichtig sind nach dem Training vor allem Proteine und Kohlenhydrate im richtigen Verhältnis zueinander.

Der Vorteil von Eiweißshakes liegt darin, dass sie schnell zubereitet und überall verfügbar sind. Es ist übrigens egal, ob der Shake frisch gemixt oder zu Haus vorbereitet wird. Protein bleibt Protein, auch nach einigen Stunden in Milch oder Wasser.

Mein Personaltrainer-Tipp: Ein hochwertiges geschmacksneutrales oder Vanille-Proteinpulver mit frischen oder TK-Früchten im Mixer zubereiten. Bald im Frühling startet die Erdbeersaison – probieren Sie frische Erdbeeren mit ein paar Minzblättern und 20 Gramm Vanille-Protein (zum Beispiel dieses hier von Multipower) in 300 Milliliter fettarmer Milch oder Pflanzendrink. Der Geschmack von frischen Früchten ist einfach unschlagbar!

3. Fitnessfrage: Was kann ich gegen meine Rückenschmerzen tun?

Die gute Nachricht: Die allermeisten Fälle von Rückenschmerzen haben muskuläre Ursachen. Bewegungsmangel und falsche Belastungsmuster sind für die große Mehrheit der Beschwerden verantwortlich. Nur die wenigsten Fälle haben ernste medizinische Ursachen wie Bandscheibenschäden. Das heißt, indem Sie aktiv werden, haben Sie beste Chancen, Ihre Schmerzen zu lindern oder völlig zu beseitigen.

Wenn Ihr Alltag eher inaktiv ausfällt – wie im typischen Bürojob – trainieren Sie Ihren Rücken ganz gezielt um das Zusammenspiel von Nerven und Muskulatur zu verbessern. Der Vierfüßlerstand mit abwechselnd ausgestreckten Armen und Beinen ist eine gute Möglichkeit, um diese Muskel-Nerven-Koordination zu stärken.

Die nötigen Kräftigungsübungen können von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen. Je nachdem, welche Muskelgruppe zu stark arbeitet, verkürzt ist oder eine zu schwache Ausprägung hat, ist eine unterschiedliche Trainingsstrategie erforderlich. Auch die Bauch- und Beinmuskulatur muss betrachtet werden.

Lassen Sie sich dazu von einem Orthopäden, Physiotherapeuten oder erfahrenen Personaltrainer checken. Eine Pauschalaussage kann ich hier leider nicht treffen. Tatsache ist aber: Einige Wochen gezieltes Training können bei Rückenschmerzen wahre Wunder wirken!

4. Fitnessfrage: Wie bekomme ich einen flachen Bauch?

Hier kommt es ganz auf die Ausgangssituation an: Liegt ein starkes Übergewicht vor, werfen Sie noch einmal einen Blick auf Frage eins. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Bauch zwar Volumen hat, die Bauchdecke aber fest ist. Das Fett liegt dann nicht unter der Hautdecke, sondern umgibt die Organe, was unter anderem ein hohes Diabetes-Typ-2-Risiko birgt. In diesem Fall sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt!

Hält sich das Übergewicht in Grenzen oder geht es nur darum, den Bauch zu formen, ist ein vielseitiges Training der gesamten Rumpfmuskulatur ratsam. Zahllose Sit-ups führen nur selten zum Ziel. Der Körper gewöhnt sich schnell an die einseitigen Belastungen und stemmt sie mit links. Der Trainingsreiz wird damit zu schwach, um den Muskel noch zum Wachstum anzuregen.

Achten Sie also darauf, auch Ihre schrägen und seitlichen Bauchmuskeln zu trainieren und variieren Sie die Übungen regelmäßig. Nicht zuletzt hat natürlich auch die Ernährung Einfluss darauf, wie es um Ihre Körpermitte aussieht. Manchmal ist es dabei gar nicht so sehr das Bauchfett, das für einen dicken Bauch sorgt, sondern die Art der Ernährung. Blähende Speisen und eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora tragen hier oft ihren Teil bei.

Mein Personaltrainer-Tipp: Arbeiten Sie viel mit Kräutern und Gewürzen. Zimt und Kurkuma haben mittlerweile einen festen Platz in der Fitness-Küche, aber auch Rosmarin, Thymian und Minze helfen, Ihre Verdauung auf Vordermann zu bringen. In schwierigen Fällen kann auch über eine gezielte Probiotikagabe nachgedacht werden.

Flacher Bauch

5. Fitnessfrage: Trotz Trainings keine Veränderungen – was mache ich falsch?

Nun ja, oft liegt es an der Routine, die Viele beim Fitnesstraining entwickeln. Der Körper gewöhnt sich, wie schon erwähnt, an immer gleiche Reize. Dass vor einigen Wochen noch fordernde Training wird dann schnell zu einer reinen Bewegungstherapie. Sorgen Sie also spätestens alle zwei Monate für Abwechslung im Trainingsplan.

Nicht selten ist jedoch auch der Trainingsschwerpunkt schlichtweg falsch gesetzt. Sie schaffen es dreimal die Woche ins Studio? Dann verbringen Sie die Zeit dort bitte nicht ausschließlich auf dem Laufband oder Crosser. Starke Arme und ein runder Po entstehen nicht im Cardio-Training. Es macht deutlich mehr Sinn, den Trainingsschwerpunkt auf das Krafttraining zu legen.

Der Kalorienverbrauch ist vergleichbar und Sie können ganz gezielt an Ihrer Körperform arbeiten. Zudem profitieren die Gelenkstabilität und Knochendichte von einem gut gestalteten Krafttraining. Beides starke Argumente für ein langes aktives Leben. Sollten Sie in letzter Zeit also keine Erfolge mehr beobachten, nehmen Sie Ihr Training noch einmal unter die Lupe, bestimmt lassen sich neue Herausforderungen einbauen!

(ks/jbo)


Über den Autor dieses Beitrags

Personaltrainer Karsten SobottkaKarsten Sobottka arbeitet als zertifizierter Personaltrainer & Foodcoach in Hamburg. Seinen Erfahrungsschatz als Sportler, Trainer und Ernährungswissenschaftler nutzt er heute, um Menschen erfolgreich an Ihre Fitnessziele zu führen.

Sein Motto: "Sie sollen sich in Ihrer Haut wohler fühlen!" Schwerpunkte setzt der Personaltrainer auf die Körperdefinition sowie ein funktionelles und medizinisches Krafttraining. Weitere Infos erhalten Sie unter www.elevatefitness.de.