Verlängert kalorienarme Kost das Leben?
Kalorienreduziert essen und steinalt werden – eine wunderbare Vorstellung. Zumindest bei Fadenwürmern scheint dieses Prinzip zu funktionieren. Forscher des Max-Planck-Instituts für die Biologie des Alterns fanden heraus, dass ein bestimmter Hormon-Rezeptor der Kleintiere verantwortlich dafür ist, dass ihre Lebenserwartung bei richtiger Ernährung um bis zu 25 Prozent steigt. Das Besondere: Auch Menschen besitzen ein Rezeptorprotein, das ähnlich funktioniert. Kann kalorienarme Kost also tatsächlich unser Leben verlängern?
Kalorienarm essen – und das ein Leben lang. Zugegeben: Diese Vorstellung klingt nicht gerade verlockend. Doch glaubt man Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für die Biologie des Alterns könnte kalorienarme Kost in Kombination mit bestimmten Rezeptoren im Körper der Schlüssel für ein besonders hohes Lebensalter sein.
Kalorienarme Kost und ein spezieller Hormon-Rezeptor
Anhand einer Studie mit Fadenwürmern fanden die Forscher heraus, dass die Lebenserwartung der Winzlinge um bis zu 25 Prozent steigt, sofern der sogenannte Hormonrezeptor NHR-62 aktiv ist und gleichzeitig eine Kaloriendiät erfolgt. Ein Untersuchungsergebnis, das sich bereits vor Jahrzehnten andeutete: Bereits 1977 entdeckten US-Wissenschaftler, dass der Fadenwurm Caenorhabditis elegans durch bestimmte Diäten deutlich länger lebte. Doch nun ermittelten die Kölner Forscher um Dr. Adam Antebi erstmals den Grund dafür: So können die nuclear hormone receptors (NHRs), sogenannte Genschalter, welche die körperliche Entwicklung, den Stoffwechsel sowie die damit verbundenen Gen-Ausprägungen regulieren, in Verbindung mit einer Kaloriendiät metabolische Veränderungen hervorrufen, welche die Lebenserwartung deutlich steigern.
Weitere Forschungen sind nötig
Eine entscheidende Rolle spielt dabei offenbar ein bestimmtes Hormon. Es scheint die Lebensspanne über NHR-62 zu kontrollieren, wie Dr. Antebi betont: „Wenn wir dieses Hormon finden und dem Wurm verabreichen, könnten wir möglicherweise seine Lebenszeit auch ohne den Umweg über die Kalorienzufuhr verlängern.“
Der Mensch besitzt ähnliche Rezeptoren wie der Fadenwurm
Falls Sie sich jetzt fragen, welchen Nutzen all diese Untersuchungen für den Menschen haben – ganz einfach: Die NHR-62-Rezeptoren des Fadenwurms sind den menschlichen, sogenannten HNF-4 alpha-Rezeptoren äußerst ähnlich. Nicht zuletzt deshalb nehmen die Forscher des Max-Planck-Instituts an, dass HNF-4 alpha – neben verschiedenen anderen Genen – auch das maximale Lebensalter des Menschen beeinflussen und kontrollieren könnte.
Die Rezeptoren bleiben im Fokus der Wissenschaft
Um die Vermutungen zu verifizieren, sind allerdings weitere, umfangreiche Untersuchungen nötig. Die Rezeptoren werden dabei im Fokus stehen.
(jad)
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