Diese Fastenkuren wirken wahre Wunder | EAT SMARTER

Diese Fastenkuren wirken wahre Wunder

Von EAT SMARTER

Fastenkuren

Jeder hat gute Vorsätze: gesünder Leben, mehr auf sich Acht geben und ein paar Kilo verlieren. Aber wie gelingt das? Ein guter Startschuss kann eine Fastenkur sein. EAT SMARTER gibt einen Überblick über verschiedene Fasten-Varianten und sagt, was man beim gezielten Verzicht beachten sollte.

Warum eine Nulldiät nicht sinnvoll ist

Beim strengen Fasten verzichtet man komplett auf Nahrung, lediglich Mineralwasser und Kräutertees stehen auf dem "Speiseplan" - Fastenbrechen ist absolut tabu. Das bedeutet für den Stoffwechsel: höchste Alarmstufe. Mit dem Effekt, dass alle Prozesse im Körper verlangsamt werden. Der Organismus beginnt, bestehende Energie-Depots zu verwerten. Das sind Fettreserven, aber auch Eiweiß-Verbindungen der Muskeln. Besonders unser Gehirn braucht regelmäßigen Kohlenhydratnachschub, der Mangel führt zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Abbauprozessen. Der Stoffwechsel braucht danach wesentlich länger, um wieder auf das alte Umsatzniveau zu kommen, als das Fasten gedauert hat. Die gedrosselte Umwandlung sorgt dafür, dass für die Zukunft wieder Energie-Depots angelegt werden. Falls wieder so eine Notzeit kommt. Diese Fastenmethode ist also weder für die Gesundheit gut, noch um Gewicht zu verlieren. Doch es gibt einige Fastenkuren, die den Körper durchaus sanfter entschlacken.

Pures Fasten in Eigenregie – besser nicht

Viele Mediziner raten dringend davon ab, ohne ärztliche Begleitung länger auf feste Nahrung im Rahmen diverser Fastenmethoden zu verzichten. Stattdessen empfehlen sie den Fastenden die gezielte Reduktion, zum Beispiel von Fleisch und Zucker. Wer ernsthaft fasten will, sollte vorab unbedingt einen Arzt aufsuchen und abklären, ob eine Kur gesundheitlich unbedenklich ist. Vor dem Fasten steht dann immer eine Umstellung des Körpers auf das verminderte Nahrungsangebot, die sogenannte Entlastungsphase. Nach den Kuren folgt eine Anpassungsphase an die normale Alltagsernährung.

Kontrollierte Fastenformen können sich dann durchaus positiv auf die Gesundheit auswirken, etwa bei Allergien, Herz- und Kreislaufbeschwerden und um die Immunabwehr zu stärken. Richtig durchgeführt sollte die Leistungsfähigkeit erhalten bleiben und auch kein Hungergefühl beim Fastenden aufkommen. In den Leitlinien der Ärztegesellschaft für Heilfasten sind rund 500 Kalorien durch kalorienreiche Flüssigkeiten pro Tag erlaubt. So verliert man bei einer Fastenkur natürlich auch Gewicht, aber das ist nur ein Nebeneffekt der gesunden Detox-Kuren.

Die besten sanften Fastenkuren

Hildegard von Bingen

Die berühmte Nonne und Naturärztin (1098-1179) hat eine spezielle Fastenkur entwickelt. Durch die Nahrungsreduktion sollte man den Kontakt zur Seele und die innere Einkehr erleichtern. Ein bis zweimal täglich wird eine Gemüsebrühe mit Dinkelschrot und vielen frischen Kräutern gereicht. Begleitend dazu: vor allem gedünstete Äpfel, viel Fencheltee und ausreichend Bewegung. Bis zu 800 Kalorien am Tag kann man im Rahmen der Hildegard von Bingen-Fastenkur zu sich nehmen. Diese Form des Fastens ist wesentlich sanfter als der Komplettverzicht auf Nahrung. 

Otto Buchinger

Überflüssige Körperreserven sollen verbrannt werden, genauso wie seelischer Ballast. Das geschieht dadurch, dass man beim Entschlacken ausschließlich flüssige Nahrung aus Gemüsebrühe, Obst- und Gemüsesäften zu sich nimmt. Auf rund 250 Kalorien pro Tag kommt man so. Das Programm des deutschen Arztes (1878-1966) wird kombiniert mit Kräutertees und Honig. Inzwischen werden je nach Bedarf Eiweiß in Form von Milchprodukten und Mikronährstoffe (Mineralien, Vitamine, Spurenelemente) ergänzt. In der Klinik wird die Ernährungsumstellung kombiniert mit Physiotherapie, Wanderungen und Fitnessangeboten.

F. X. Mayr

Der österreichische Arzt Franz Xaver Mayr (1875-1965) hatte vor allem den „Giften im Darm“ den Kampf angesagt. Der Säuberung des Darmtraktes mit Einläufen und inzwischen der Colon-Hydro-Therapie (mithilfe einer speziellen, installierten Spülungseinrichtung) kommt deshalb eine besondere Aufgabe zu. Es gibt Kräutertee, Gemüsebrühe und zweimal am Tag ein altbackenes Brötchen mit etwas Milch. Wichtig sind auch gezielte Bauchmassagen. Etliche Zentren bieten diese Kur an, mittlerweile können Abnehmwillige auch ins Fastenhotel (z.B. in der Ascona-Hotelkette).

Molkekur

Molke fällt bei der Herstellung von Milch an. Spezielle Diätkurmolke für Fastenkuren hat einen erhöhten Eiweißgehalt von 30 g/l und einen hohen Anteil essentieller Aminosäuren, reichlich Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium und Kalzium, Phosphor und Jod. Zudem Magnesium und Vitamine, insbesondere der B-Gruppe wie B1, B2, B5 (Pantothensäure), B6 und B12 sowie Biotin. Dabei beinhaltet sie kaum Fett. Zusätzlich gibt es Obst-, Sauerkrautsaft und Mineralwasser. Trotzdem ist die Molkekur fast eine Null-Diät. Als „Light“-Version ist auch ein einzelner Molke-Tag zwischendurch durchaus gesund. Tipp: Ersetzen Sie an so einem Tag eine Mahlzeit durch Molke.

Tipp: Als Alternative zu längeren Fastenkuren und um kurzfristig ein Kilo abzunehmen, kann man auch einmal pro Woche einen Suppen-, Reis- oder Safttag einlegen - oder aufs Früchtefasten zurückkommen. Wir haben hier die 10 besten 1-Tages-Diäten für Sie zusammengestellt