Wie entsteht ein Heißhungeranfall?
Genau weiß man das noch nicht. Wahrscheinlich steckt eine besondere Veranlagung dahinter. Vielleicht diese: Bei einigen Menschen funktioniert der Zuckertransport aus dem Blut ins Gehirn und in andere Organe schlechter als bei anderen. Deshalb leiden sie besonders unter plötzlichem Hunger.
Vor allem Süßigkeiten lösen bei ihnen einige Zeit nach dem Essen regelrechte Heißhungerattacken aus. Oft wird ihnen plötzlich schwach, in schlimmen Fällen geraten sie ins Zittern und können an nichts anderes mehr denken als an Essen. Produziert der Körper einen Heißhungeranfall, steckt immer ein niedriger Blutzuckerspiegel (Unterzuckerung) dahinter. Dabei sinkt der Blutzucker so weit ab, dass der Körper zur Regulation schnell Glucose (Traubenzucker) benötigt und als Notsignal den Heißhunger einsetzt. Menschen mit stabilem Stoffwechsel dagegen können trotz leerer Kohlenhydratspeicher konzentriert und munter weiterarbeiten, weil ihr Körper rechtzeitig für Energienachschub aus den Fettreserven sorgt. Heißhungeranfälle zeigen sich vor allem am späteren Nachmittag und am Abend, Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer. Wer einen empfindlichen Zuckerstoffwechsel hat, braucht deshalb gerade frühmorgens und mittags eine Mahlzeit mit genügend langsamen Kohlenhydraten, um für den ganzen Tag Kraft zu schöpfen. Eiweiß etwa aus einem mageren Steak oder Fett aus hochprozentigem Käse helfen aus einem solchen Hungertief nicht heraus, das haben klinische Studien gezeigt. Wer dem Heißhunger entgehen will, kommt auf Dauer nicht drum herum, mehr ballaststoffreiche, langsam wirkende Lebensmittel wie Roggenvollkornbrot, ganze Getreidekörner und Hülsenfrüchte zu essen.