Die Getränkeprüferin

Bio-Mineralwasser: nachhaltig abgefüllt, streng kontrolliert

Von Nicole Oschwald
Aktualisiert am 27. Dez. 2018

Bio-Milch, Bio-Limo und selbst Bio-Bier – immer mehr Kunden wollen ökologisch produzierte Getränke. Die Vielfalt an Öko-Lebensmitteln ist riesig. Mehr als 70.000 Produkte tragen in deutschen Supermärkten das Bio-Siegel. Doch kann auch Mineralwasser bio sein?

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Das Lebensmittelrecht sagt ja, wie kürzlich der Bundesgerichtshof klar gestellt hat. Basierend darauf haben wir bei SGS Institut Fresenius ein eigenes Prüfprogramm entwickelt. Doch was steckt dahinter? Für natürliches Mineralwasser gibt es strenge gesetzliche Grenzwerte und Anforderungen an die ursprüngliche Reinheit, die in der Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTVO) und in weiteren Vorschriften festgelegt sind. Mineralwasser hat daher per se eine hohe Produktqualität. Aber Verbraucher werden zunehmend sensibler. Vor allem, unter welchen Bedingungen Lebensmittel hergestellt werden, wird für viele von uns immer wichtiger. Bei Milch ist es etwa die artgerechte Haltung der Kühe, bei Kaffee die faire Bezahlung der Bauern oder bei Orangensaft ein möglichst geringer Pestizid-Einsatz auf den Plantagen.

Besiegelte Nachhaltigkeit

Mineralbrunnen können im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit viel tun – angefangen beim Schutz ihrer Quelle über die Abfüllung des Wassers bis hin zur Öko-Bilanz des Betriebs. Verbraucher, denen diese Themen besonders am Herzen liegen, können nun beim Einkauf leichter erkennen, welcher Mineralwasserhersteller besonders strenge Produktionsstandards erfüllt. Möglich macht dies das neue Qualitätssiegel von SGS Institut Fresenius für "Premiummineralwasser mit Bio-Qualität". Es ist eine echte Orientierungshilfe für Verbraucher..

Das Siegel in Verbindung mit der weiteren Auszeichnung "soziale und ökologische Nachhaltigkeit" vergeben wir nur an Anbieter, die zuvor umfassende und strenge Tests ihrer Produktionsprozesse und Produkte durchlaufen haben. Das Besondere dabei: Die Qualitätskontrollen sind ganzheitlich angelegt, laufen kontinuierlich und gehen über gesetzliche Anforderungen hinaus. Erste bekannte Marken, wie zum Beispiel Bad Vilbeler Urquelle, Elisabethen Quelle, Rosbacher und Hassia, tragen bereits das Bio-Siegel.

Strenges Prüfprogramm in drei Stufen

Die Prüfungen setzen sich aus drei Bausteinen zusammen: Der erste Schritt ist eine umfassende und fortlaufende Qualitätskontrolle. Diese fängt bereits bei den Zulieferern an, die zum Beispiel die Flaschen produzieren. Zweitens gelten für die Premiummineralwässer in Sachen Rückstände und Schadstoffe deutlich strengere Beurteilungskriterien als vom Gesetzgeber vorgegeben. Und drittens werden alle Prozesse und Strukturen des abfüllenden Betriebes einem umfassenden Prüfverfahren der nachhaltigen Unternehmensführung unterzogen. Der Mineralbrunnen muss sich zu einer nachhaltigen Arbeitsweise verpflichten und dafür 97 Kriterien zu sozialen und ökologischen Aspekten erfüllen. Dabei geht es zum Beispiel um die Nachhaltigkeit in der Logistik, den Schutz der Wasserquellen, die Arbeitssicherheit, Gleichberechtigung aller Mitarbeiter oder um die Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

Über den Autor dieses Beitrags

Sebastian Rau ist über das Wasser zum SGS Institut Fresenius gekommen. Als Geologe und Hydrogeologe beschäftigt er sich seit vielen Jahren eingehend mit der Entstehung und den Eigenschaften von natürlichem Mineralwasser. Sein Wasserwissen nutzte er bereits als Quellen- und Qualitätsmanager bei einem namhaften Mineralbrunnen in Deutschland und nun als Mineralwasser-Experte bei der SGS in Taunusstein. Sebastian Rau leitet ein Team von 20 Sachverständigen, das tagtäglich deutsche Brunnen und Hersteller mit Analysen und Kontrollen bei der Qualitätssicherung von Mineral- und Heilwässern unterstützt. Mehr darüber erfahren Sie auf www.sgsgroup.de und www.sgs-institut-fresenius.de.

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