Endlich gut schlafen! Schlafsensoren können helfen | EAT SMARTER

Endlich gut schlafen! Schlafsensoren können helfen

Von Prof. Dr. med Thomas Kurscheid

Ausgeschlafene Frau

Am liebsten will man liegen bleiben. Und sich wieder umdrehen. Aber der Wecker lässt nicht locker und macht Radau. Also aufstehen – und sich mal wieder durch den Tag quälen. Bis zu 30 Prozent der Deutschen ergeht es ab und zu oder sogar regelmäßig so. Die Ursachen sind verschieden. Schlechte Luft, Lärm, das eigene oder das Schnarchen des Partners, der Magen noch zu voll wegen des späten Essens, oder doch ein Glas Alkohol zu viel getrunken.

Gesundheitsrisiko schlechter Schlaf

Aus verschiedenen Gründen ist eine Abklärung notwendig. Schlechter Schlaf reduziert die Lebensqualität und ist ein Gesundheitsrisiko. Erstens ist man tagsüber bei wichtigen Aufgaben müde, nicht konzentriert (Autofahren, Bedienen von Maschinen etc.) und gefährdet sich und andere dadurch. Zweitens ist schlechter Schlaf ein indirektes Gesundheitsrisiko, weil schlechter Schlaf zu weiteren Erkrankungen führen kann.

Nicht nur zur Abhängigkeit von Schlafmitteln, sondern auch zu Folgeerkrankungen wie Übergewicht und Bluthochdruck. Denn die bei Schnarchern mit Schlafaussetzern (Apnoen) wegen der wiederkehrenden Erstickungsanfälle nachts ausgeschütteten Hormone Noradrenalin und Cortisol heizen den Appetit und den Blutdruck an. Gleichzeitig ist der Bewegungsdrang wegen der Müdigkeit tagsüber eher gering, sodass nur wenige Kalorien verbraucht werden. Nimmt das Gewicht zu, wird der Schlaf dadurch noch schlechter. Ein Teufelskreis.

Der Arzt kann den Schlaf durch verschiedene Geräte heute sehr gut analysieren. Aber bevor der Geplagte zum Arzt geht, kann er neuerdings selbst schauen, wie sein Schlaf beschaffen ist und wie er ihn verbessern kann.

Schlafüberwachungsgeräte im Test

In einer gerade beendeten Studie unseres Instituts gingen wir der Frage nach, was der Einsatz von modernen, handelsüblichen Schlafüberwachungsgeräten leisten kann. Wir testeten den Schlafsensoren Beurer SE 80 an 14 Patienten. Sie sollten dieses scheibenförmige Gerät vier Wochen lang unter Ihre Matratze legen und mit der Beurer SleepExpert App auf Ihrem Smartphone verbinden. Tagsüber konnten sie sich dort anschauen, wie Ihr Schlaf beschaffen war.

Verschiedene Schlafparameter wie Einschlafdauer, Aufwachhäufigkeit, Schlafdauer, Herz- und Atemfrequenz sowie Atemaussetzer wurden erfasst und grafisch dargestellt (Schlafphasenanalyse inkl. Schlafphasen-Hypnogramm). Außerdem lieferte die App generelle Information zur Verbesserung des Schlafes.

Vor Beginn der Studie und nach vier Wochen sollten die Patienten auf dem renommierten und validierten Pittsburgh Schlafqualitätsindex –Fragebogen (PSQI, Buysse et al., 1989) angeben, wie sie ihre Lebensqualität und ihre Tagesmüdigkeit bewerten.

Die Ergebnisse

Der Effekt war erstaunlich: Insgesamt verbesserte sich die subjektive Schlafqualität bei 80 Prozent der Teilnehmer. Vor der Studie waren die Teilnehmer mit einem Gesamtwert von 6-10 Punkten schlechte Schläfer. Nach der 4-wöchigen Studienphase lagen alle im Schnitt unter 5 Punkten und wiesen somit einen Index von gesunden Schläfern auf.

Bei der Schlafdimension "Schlaflatenz" gaben 80 Prozent der Teilnehmer an leichter einzuschlafen (p <0,0001) und bei der Dimension "Tagesschläfrigkeit" gaben 57 Prozent an, sich tagsüber fitter zu fühlen als vor der Studie (p <0,002). Die Zahl hinter dem "p" gibt an, dass diese Veränderung nicht zufallsbedingt ist, sondern höchstwahrscheinlich auf dem Einsatz des Gerätes und der App beruht.

Die Ergebnisse zeigen, dass viele schlechte Schläfer mit dem Einsatz von App-gesteuerten Schlafsensoren Ihre Schlafqualität selbst verbessern können. Ist mit diesen Geräten keine Verbesserung des Schlafes möglich, empfehle ich auf jeden Fall den Gang zu einem Arzt, der in der Schlafmedizin Erfahrung hat.

Preise:

Ihr Prof. Dr. med. Thomas Kurscheid