Einzelhändler führen kostenpflichtige Plastiktüten ein
Gehen Sie auch immer mit einem Baumwollbeutel in den Supermarkt, um Ihre täglichen Einkäufe zu erledigen? Super! Nehmen Sie diesen am besten auch gleich auf Ihre nächste Shopping-Tour mit, denn spätestens ab dem 1. April dieses Jahres wird die altbekannte Plastiktüte bei vielen Einzelhändlern kostenpflichtig.
Kostenpflichtige Plastiktüten
Kunststofftüten nur gegen Geld: So soll es ab dem 1. April 2016 in den Filialen vieler Einzelhändler in Deutschland heißen. Darunter sind die Textilketten H&M und C&A, die Warenhauskette Karstadt sowie die Elektronikriesen Media Markt und Saturn. Wie teuer die kostenpflichtigen Plastiktüten tatsächlich werden, steht noch nicht fest, denn den Preis bestimmt jedes Unternehmen selbst – aus kartellrechtlichen Gründen.
Das Bundesumweltministerium und der Handelverband einigten sich im Vorfeld darauf, dass Plastiktüten nicht mehr umsonst an die Kunden abgegeben werden sollen. Die große Plastikflut soll so verringert werden. An dieser freiwilligen Vereinbarung beteiligen sich so viele Unternehmen, dass rund 60 Prozent der Plastiktüten im Handel erfasst seien, wie der Handelsverband Deutschland (HVE) mitteilte. So sollen innerhalb der kommenden zwei Jahre etwa vier von fünf Plastiktüten kostenpflichtig sein, heißt es weiter.
EU-Richtlinie
Die Mitgliedsstaaten der EU sind verpflichtet, den Verbrauch von Plastiktüten ab 2020 auf 90 Tüten pro Einwohner zu reduzieren – ab 2026 dann auf weitere 40 Stück. Deutschland erfüllt damit bereits diese EU-Richtlinie – die Nutzung soll trotzdem weiter sinken.
Verbrauch von Plastiktüten
Etwa 76 Plastiktüten pro Kopf und Jahr nutzt jeder in Deutschland, wie das Umweltbundesamt schätzt. Neben Italien, Spanien und Großbritannien gehört Deutschland damit zu den Spitzenreitern im Plastiktütenverbrauch. Um die Tüten aus Kunststoff ordnungsgemäß zu entsorgen bzw. zu recyceln, dient in Deutschland der "Gelbe Sack".
Nehmen Sie also für Ihre nächsten Einkäufe eine Baumwolltasche mit. Das spart nicht nur Geld, sondern ist nach dem 30. Mal Einkaufen auch "grüner" in ihrem Dasein als Plastiktüten.
(jbo)
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