Der Garten im Herbst – Was kann man noch pflanzen? | EAT SMARTER

Der Garten im Herbst – Was kann man noch pflanzen?

Von Annemarie Jungbluth

Was pflanzen im Herbst

Das Wetter meint es gut mit uns. Die milden und sonnigen Herbsttage sind perfekt, um uns nochmal richtig mit Vitamin D aufzuladen und draußen aktiv zu werden. Denn auch im Herbst gibt es einiges zu tun im Garten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Herbstzeit ist Erntezeit
  2. Was pflanzen im Herbst?
  3. Richtige Pflanzzeit für Obstbäume
  4. Saatgut selbst vermehren
  5. Blumenzwiebeln pflanzen im Herbst
  6. Die Garten-Checkliste für den Herbst

Für mich ist es mein erstes Gartenjahr. Als blutige Anfängerin habe ich Tipps und Tricks von Eltern und Großeltern eingesammelt, mich belesen und ins Abenteuer Garten gestürzt. Einiges lief schief, vieles umso besser. Besonders der Herbst zeigt, dass sich das Wühlen in der Erde gelohnt hat.

Herbstzeit ist Erntezeit

Rote Bete Erntezeit

Die Gartenarbeit des letzten Frühjahrs trägt jetzt Früchte – und Gemüse. Und so kann ich mich momentan über kiloweise Tomaten, Rote Bete, Mangold, Möhren, Zucchini, Kartoffeln und sogar noch ein paar späte Himbeeren freuen.

Was pflanzen im Herbst?

Auch im Herbst können noch einige Gemüsesorten angebaut werden, die im Winter oder im frühen Frühjahr geerntet werden können, darunter:

  • Feldsalat
  • vorgezogener Endiviensalat
  • Asiasalat
  • Radieschen
  • Rhabarber
  • Spinat
  • Steckzwiebeln
  • Winterportulak
  • Winterknoblauch

Radieschen im Herbst

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, pflanzt die Salate in ein Frühbeet oder in Kübel und Kästen für Balkon und Terrasse. Beim ersten Frost empfiehlt es sich, Salat und Radieschen mit etwas Vlies abzudecken.

Knoblauchzehen machen sich besonders gut zwischen Erdbeerpflanzen und Rosensträuchern. Als direkte Beetnachbarn können sich gut riechen. Schädlinge, die gern Erdbeeren und Rosen befallen, werden hingegen vom Knobiduft vertrieben. Mehr Tipps zum Pflanzen von Knoblauch finden Sie auch in diesem Artikel.

Richtige Pflanzzeit für Obstbäume

Wer mit dem Gedanken spielt einen Obstbaum zu pflanzen, sollte jetzt im Herbst aktiv werden. Auch bei wenig Platz bieten Gärtnereien Säulenobstbäume an, die sogar im Topf gepflanzt und somit auf dem Balkon gepflanzt werden können.

Bei der Auswahl des geeigneten Obstbaums ist es wichtig, sich vorab folgende Fragen zu beantworten:

  • Standort  – Wird der Standort sonnig sein oder eher im Halbschatten liegen?
  • Wuchshöhe – Wie viel Platz darf  der Obstbaum einnehmen?
  • Schatten – Wo wird der Baum mit Endgröße seine Schatten werfen?
  • Befruchtung – Ist die Baumart selbstbefruchtend?

Wenn das Laub gefallen ist, können Beerensträucher wie Himbeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren ausgepflanzt werden. Empfindliche Obstsorten wie Pfirsich, Quitten und Nussbäume warten besser bis zum Frühjahr.

Für das Einpflanzen im Garten empfiehlt es sich, die Erde bereits einen Tag zuvor auszuheben. Bevor das Bäumchen oder Strauch in das Pflanzloch gesetzt wird, ordentlich wässern und etwas Dünger hinzugeben (ausschließlich organischen Dünger, wie Kompost, Hornspäne oder Jauche verwenden). Jetzt das Bäumchen einbuddeln, leicht antreten und angießen.

Saatgut selbst vermehren

Auch für das Vermehren von Obst- und Gemüsesorten, die besonders gut geschmeckt haben und Blumen ist der Herbst der perfekte Zeitpunkt.

Saatgut für Blumen und Gemüse selbst vermehren

Wer nicht jedes Jahr teils teure Samen kaufen möchte, legt sich jetzt im Herbst selbst einen Fundus für Blumen- und Gemüsesamen an. Dafür schneide ich einfach verblühte Blüten ab und lege diese auf ein Stück Zeitungspapier an einen sonnigen Ort zum trocknen (z. B. auf der Fensterbank) bis sich die Samen von allein herauslösen.

Auch bei größeren Stauden (z. B. Rhabarber oder Blumenstauden) ist das Vermehren der Pflanze recht einfach. Hier wird einfach mit der Schaufel oder dem Spaten der Wurzelballen geteilt und der Ableger der Staude am neuen Wunschort eingepflanzt.

Beerensträucher selbst vermehren

Auch Beerensträucher lassen sich selber nachziehen. Mit der Holzsteckling- oder Absenkmethode sind die jungen Pflanzen in der Regel nach 3 Jahren erntereif. Wie das genau geht, wird in diesem Video gut erklärt.

Kräuter nachziehen
Große Kräuterstauden wie Schnittlauch, Oregano, Estragon, Zitronenmelisse und Pfefferminze können jetzt geteilt werden, um einen neuen Kräutergarten anzulegen. Auch über Stecklinge ist das Vermehren möglich. Dafür schneidet man die oberen 5-10 Zentimeter eines nicht blühenden Triebes ab, entfernt die unteren Blätter und stellt diese in ein Wasserglas.

Ein Stück Holzkohle im Wasser bekämpft Bakterien und Pilze und schützt den Steckling vor Fäule. Sind erste Wurzeln am Steckling zu erkennen, werden die kleinen Sprösslinge in angefeuchtete Aussaaterde gesetzt und dürfen auf der Fensterbank überwintern.

Blumenzwiebeln pflanzen im Herbst

Wer sich nächstes Jahr an dauerhafter Blütenpracht erfreuen möchte, sollte jetzt loslegen und Blumenzwiebeln stecken.
Besonders für den Balkon oder die Terrasse lassen sich im Kübel hervorragend Blumenzwiebeln schichten, welche später nacheinander blühen.

So wird die Blumenzwiebel-Lasagne gemacht

Generell gilt für Blumenzwiebeln: Etwa doppelt so tief pflanzen, wie das Zwiebelchen groß ist. Bei der Schichtmethode im Kübel muss darüber hinaus die Blütezeit beachtet werden. Während Tulpen nach unten wandern, werden Krokusse und Schneeglöckchen nach oben gesetzt, da sie früher blühen aber auch kleiner sind. Mit Holzstäbchen werden nach jeder Schicht die Positionen der unteren Zwiebeln markiert.

Meine Blumenzwiebel-Lasagne habe ich beispielsweise so bepflanzt:

  • Schneeglöckchen
  • Krokusse
  • Hyazinthen
  • Tulpen (am besten kurzstielige Sorten wählen)

Ich bin schon sehr gespannt, wann sich die ersten Triebe blicken lassen. Welche Blumen mit in die Lasagne wandern sollen, bleibt natürlich Geschmackssache. Hier ist eine praktische Übersicht über Pflanz- und Blütezeiten der beliebtesten Blumenarten.

Die Garten-Checkliste für den Herbst

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Bei Ihnen gibt es noch nichts zu gärtnern? Das macht nichts! Mit diesem Gartenblog nehme ich Sie mit in mein Gartenjahr und zeige, wie einfach es sein kann, sich sein eigenes Bio-Gemüse und Obst anzubauen und saisonal zu genießen. Egal ob im kleinen Beet neben dem Haus, im Schrebergarten, auf der Dachtrasse, dem Balkon oder aber auf der Fensterbank – ein Plätzchen zum Pflanzen findet sich überall!

Insbesondere Garten-Neulingen möchte ich Mut zusprechen, einfach loszulegen und es mir gleich zu tun. Dafür findet sich auf der letzten Seite des Artikels immer mein Garten-Tagebuch, das gleichermaßen als Garten-Checkliste und To-do-Liste dient. Aber auch für „alte Hasen“ hoffe ich, die ein oder andere Überraschung bereit zu halten.