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Schilddrüse: Das sollten Sie wissen

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 13. Nov. 2023
© Unsplash/ RDNE Stock project
© Unsplash/ RDNE Stock project

Wie ein kleiner Schmetterling sieht die Schilddrüse aus. Doch das filigrane Organ leistet in unserem Körper jeden Tag Schwerstarbeit. Warum die Schilddrüse so wichtig ist und eine Fehlfunktion uns nervös, müde oder übergewichtig machen kann, klärt der Live Smarter-Blog.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Wo sitzt die Schilddrüse?
  2. Was macht die Schilddrüse?
  3. Was gibt es für Schilddrüsenerkrankungen?
    1. Schild­drü­sen­über­funk­tion
    2. Schilddrüsenunterfunktion
    3. Hashimoto-Thyreoiditis
    4. Morbus Basedow
    5. Struma
    6. Heiße Knoten
    7. Kalte Knoten
  4. Wie lassen sich Schilddrüsenerkrankungen vorbeugen?
  5. Wissen zum Mitnehmen

Der erste Impuls bei Haarausfall, Gewichtszunahme, Müdigkeit oder anderen Beschwerden: Schnell im Internet nachschauen. Doch dort sind die Informationen nicht immer aus vertrauenswürdiger Quelle. Wer dagegen die App TK-Doc auf seinem Smartphone installiert hat, kann mit dem TK-ÄrzteZentrum jederzeit persönlich per Text-Chat, Video-Chat, E-Mail oder telefonisch in Kontakt treten und erhält stets kompetente Ratschläge und Gesundheitstipps.

Hinter solch diffusen Beschwerden kann übrigens eine Erkrankung der Schilddrüse stecken. Sie ist eine wichtige Hormondrüse und beeinflusst zahlreiche Prozesse in unserem Organismus. Doch was macht die Schilddrüse genau? Wie merkt man, dass man Schilddrüsenprobleme hat? Und welche Schilddrüsenerkrankungen gibt es? Mehr dazu erfahren Sie im Live Smarter-Blog!

Wo sitzt die Schilddrüse?

Die Schilddrüse liegt im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfes. Sie verfügt über zwei Seitenlappen, die sich durch eine schmale Gewebebrücke miteinander verbinden – das verleiht dem Organ seine charakteristische Form, die an einen Schmetterling erinnert. Ihre zwei Seitenlappen unterteilen sich in kleinere Läppchen, in denen sich viele Bläschen (Schilddrüsenfollikel) befinden. Dort werden die Hormone Trijodthyronin (T3), Thyroxin (T4) und Calcitonin produziert und gespeichert. 

Im gesunden Zustand hat das Organ etwa die Größe einer Walnuss. Sie wiegt zwischen 18 und 25 Gramm und ist von zwei Bindegewebskapseln umgeben. Dazwischen befindet sich lockeres Bindegewebe. So bleibt die Schilddrüse beweglich und kann beim Schlucken ihre Position flexibel verändern.

Merke!
Die Schilddrüse sitzt im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfs und hat die Form eines Schmetterlings. Sie ist walnussgroß, bildet und speichert drei Hormone.

Was macht die Schilddrüse?

Die Funktion der Schilddrüse besteht in der bedarfsgerechten Produktion, Speicherung und Abgabe von Schilddrüsenhormonen – mit diesem Begriff sind vorrangig Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) gemeint. Beide haben einen Jodanteil und beeinflussen Stoffwechsel und Funktionstüchtigkeit praktisch aller Organe. Unter anderem steigern sie den Eiweiß-, Fett- sowie Kohlenhydratstoffwechsel und steuern den Grundumsatz, indem sie Energieverbrauch und Körpertemperatur erhöhen.

Auch interessant: 5 Hormone, die das Gewicht beeinflussen

Außerdem wirken die Botenstoffe auf Herz und Kreislauf, indem sie die Blutgefäße weiten, den Herzschlag beschleunigen und den Blutdruck regeln. Sie aktivieren aber auch die Schweiß- sowie Talgdrüsen der Haut, regen den Darm an und sind für viele Wachstumsprozesse verantwortlich. Die Schilddrüsenhormone wirken sogar auf die Gehirnaktivität und können unsere Stimmung beeinflussen.

Neben T3 und T4 bildet das kleine Organ noch Calcitonin. Der Botenstoff beeinflusst den Calcium- und Knochenstoffwechsel. Ist die Schilddrüsenfunktion gestört, kann der ganze Organismus aus dem Gleichgewicht geraten.

Merke!
Die Schilddrüse gibt stetig eine gewisse Menge an Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) ab. Die Hormone beeinflussen viele Stoffwechselfunktionen und die Funktionstüchtigkeit praktisch aller Organe, darunter Herz, Gehirn und Darm.

Was gibt es für Schilddrüsenerkrankungen?

Schätzungsweise hat jeder dritte Erwachsene im Laufe seines Lebens Probleme mit dem kleinen Organ, dabei erkranken Frauen wesentlich häufiger. Auch sind Funktionsstörungen sehr vielfältig. Gute Gründe, an dieser Stelle über die wichtigsten Schilddrüsenerkrankungen und ihre Symptome zu informieren.

Schild­drü­sen­über­funk­tion

Bildet die Schilddrüse deutlich mehr Hormone als eigentlich vom Organismus benötigt werden, sprechen Fachleute von einer Hyperthyreose. Durch die Überfunktion laufen viele Körperfunktionen unnötig auf Hochtouren. Dies kann sich durch folgende Symptome bemerkbar machen:

  • Nervosität, Unruhe, Gereiztheit
  • Gewichtsverlust
  • Starkes Schwitzen
  • Durchfall
  • Herzklopfen und Herzrasen
  • Warm-feuchte Haut
  • Schlaflosigkeit

In den meisten Fällen liegt der Überfunktion die Basedow-Krankheit (Morbus Basedow) zugrunde. Ein weiterer Auslöser kann die Schilddrüsenautonomie sein: Hier reagieren die Schilddrüsenzellen nicht mehr auf die Hirnanhangsdrüse, die normalerweise das Organ steuert. In der Folge werden unkontrolliert Hormone produziert. Häufig kann eine Hyperthyreose mit Tabletten wieder normalisiert werden, den sogenannten Thyreostatika. Manchmal ist auch eine Operation oder eine Therapie mit Radiojod nötig.

Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse produziert das Organ zu wenig Hormone und der Stoffwechsel verlangsamt sich. Der Fachbegriff hierfür lautet Hypothyreose. Häufig verspüren Betroffene folgende Symptome: 

  • Müdigkeit, Leistungsabfall, Antriebsarmut
  • Gewichtszunahme
  • Kälteempfindlichkeit
  • Verstopfung
  • Verlangsamter Herzschlag
  • Trockene Haut
  • Brüchige Haare, Haarausfall
  • Depressive Verstimmung

Bei einem von 3500 Baby ist eine Hypothyreose angeboren, das heißt, die Schilddrüse fehlt bei der Geburt oder ist zu klein. Oftmals wird die Störung aber erst im Laufe des Lebens entwickelt, etwa in Folge einer Entzündung (Hashimoto-Thyreoiditis). Durch die tägliche Einnahme von Tabletten mit Schilddrüsenhormonen lässt sich die Unterfunktion ausgleichen. Für gewöhnlich verschwinden die Beschwerden auch wieder.

Lesen Sie auch: Jodhaltige Lebensmittel: Die besten Jodquellen

Hashimoto-Thyreoiditis

Bei Menschen mit einer Hashimoto-Thyreoiditis ist die Schilddrüse chronisch entzündet. Die Ursache liegt im körpereigenen Abwehrsystem: Es greift irrtümlich das Gewebe der Schilddrüse an und schädigt es. Warum es zu der Autoimmunreaktion kommt, ist nicht genau geklärt. Aber sie führt letztlich zur Schilddrüsenunterfunktion mit den bekannten Beschwerden.

Morbus Basedow

Morbus Basedow ist der häufigste Grund für eine Schilddrüsenüberfunktion und auch eine Autoimmunkrankheit. Was sie auslöst, ist ebenfalls unklar. Durch die gesteigerte Hormonbildung kommt es zu den typischen Anzeichen einer Hyperthyreose. Schreitet die Erkrankung fort, tauchen die charakteristischen Symptome auf: Schilddrüsenvergrößerung (Struma), Herzrasen (Tachykardie) und Glupschaugen (Exophthalmus). Fehlen sie, schließt das einen Morbus Basedow aber nicht aus.

Merke!
Produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, liegt eine Unterfunktion vor. Sie verlangsamt den Stoffwechsel und ist meist eine Folge einer Hashimoto-Thyreoiditis. Dagegen ist Morbus Basedow die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion.

Struma

Mit über 90 Prozent aller Schilddrüsenerkrankungen ist die Struma, umgangssprachlich Kropf bezeichnet, die häufigste Schilddrüsenstörung. In den meisten Fällen liegt einem solch gutartigen Wachstum des Organs ein Jodmangel zugrunde. Den versucht der Körper durch eine vermehrte Bildung von Schilddrüsenzellen auszugleichen. Daraus können Symptome wie Kloß-, Enge- oder Druckgefühl resultieren.

Heiße Knoten

Auch knotige Veränderungen tauchen häufig auf und mit einer nuklearmedizinischen Untersuchung (Szintigrafie) kann man genau erkennen, ob die Hormonproduktion auffällig ist: Sind die Areale aktiver als andere Bereiche des Organs, wird von einem „heißen“ Knoten gesprochen. Diese können zum Beispiel durch einen Jodmangel entstehen und sind nie bösartig, führen allerdings häufig zu einer Schilddrüsenüberfunktion mit entsprechenden Beschwerden.

Kalte Knoten

Wenn einzelne Bereiche in der Schilddrüse keine oder nur wenige Hormone produzieren, bezeichnen Fachleute das Gewebe als „kalte“ Knoten. Sie können als Folge einer Zyste oder einer Entzündung in der Schilddrüse auftreten. Kalte Knoten sollten beobachtet werden, denn daraus kann sich Schilddrüsenkrebs entwickeln. Das ist zum Glück aber sehr selten.

Wenn Sie eine Veränderung im Bereich der Schilddrüse bemerken, ist es wichtig, die Ursache ärztlich abklären zu lassen. In der Regel ist die erste Anlaufstelle die eigene Hausärztin oder der eigene Hausarzt. Für Personen, die sich dort nicht gut aufgehoben fühlen, kann der Besuch in einer endokrinologischen Praxis sinnvoll sein. Dort beschäftigt man sich schwerpunktmäßig mit dem Hormonsystem.

Kennen Sie das? Sie kommen gerade von einem Arztbesuch, haben aber noch Fragen. In solchen Situationen ist man verunsichert und möchte möglichst schnell eine Antwort haben – und die können Versicherte der Techniker Krankenkasse auch bekommen. Das geht am schnellsten mit dem ​​Service TK-ÄrzteZentrum online fragen. Zusätzlich können Sie sich beim TK-ÄrzteZentrum unter der Rufnummer 040-4606619100 zu allen gesundheitlichen Themen erkundigen – an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr.

Merke!
Eine Vergrößerung (Struma) oder knotige Veränderung der Schilddrüse ist in den meisten Fällen gutartig und oft durch einen Jodmangel bedingt. Nur selten steckt eine bösartige Erkrankung dahinter.

Wie lassen sich Schilddrüsenerkrankungen vorbeugen?

Schilddrüsenkrankheiten lassen sich bis zu einem gewissen Grad vorbeugen. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei Jod ein. Es ist für das Organ unentbehrlich – fehlt das Spurenelement, kommt die Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4 zum Erliegen. Unser Körper kann es selbst nicht bilden und nur begrenzt speichern. Deshalb sollten wir auf unseren Jodbedarf achten: Die empfohlene Jodzufuhr für Erwachsene liegt bei 200 Mikrogramm pro Tag (1).

Verwenden Sie zum Salzen am besten jodiertes Speisesalz, bauen Sie täglich Milch und Milchprodukte in den Speiseplan ein und lassen Sie sich wöchentlich ein bis zwei Portionen Fisch schmecken. Wichtig dabei: Süßwasserfische wie Forelle, Karpfen und Zander bieten kaum Jod, dagegen sind Seefische eine tolle Quelle. Dasselbe gilt für andere Meeresbewohner wie Garnelen und Miesmuscheln.

Hier eine Auswahl an jodhaltigen Lebensmitteln (2):

Lebensmittel (100 g) Jodgehalt in μg (Mikrogramm)
Kabeljau (Dorsch) 228,6
Miesmuscheln 150,4
Mozzarella 150
Garnelen 90,5
Parmesan 80,6
Seelachs 65
Makrele 49,8
Hering 47,1
Bergkäse 40
Tilsiter 30
Hüttenkäse 20
Butterkäse 17,8
Gouda 11,8
Milch 3,5 % Fett 11,7
Eier 9,4
Kefir 7,5

Leider enthalten pflanzliche Lebensmittel fast kein Jod. Der Grund dafür liegt schon ein wenig zurück: Nach der Eiszeit wurde das Spurenelement aus den Böden gewaschen und über Flüsse ins Meer gespült, wodurch Pflanzen und Tiere nur wenig davon liefern. Dass Milch, Käse, Eier und Co dennoch Jod liefern, liegt daran, dass viele Nutztiere jodiertes Futter. So gelangt das Spurenelement etwa über die Kuh in die Milch.

Eine Ausnahme unter den Pflanzen bilden Algen. Diese bieten jedoch zum Teil extrem hohe Jodmengen, die gesundheitliche Risiken bergen: Sie können die Schilddrüsenfunktion stören. Deshalb raten Fachleute von einem übermäßigen Verzehr von Algen ab. Wer sich vegan ernährt, greift besser in ärztlicher Absprache zu Tabletten, die eine definierte Jodmenge enthalten (3), (4), (5). Auch Schwangere und Stillende sollten ihre Ernährung nach ärztlicher Absprache mit Jodtabletten ergänzen, da sie einen erhöhten Bedarf haben.

Aber Vorsicht: Zu viel Jod kann die Überfunktion bei Morbus Basedow, Schilddrüsenautonomie und heißen Knoten noch verstärken. Auch bei einer Hashimoto-Thyreoiditis, die im Verlauf zu einer Unterfunktion führt, sollten Betroffene keine großen Jodmengen aufnehmen. Der Krankheitsverlauf kann sich sonst verschlechtern. Die optimale Jodzufuhr sollte am besten mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.

Auch interessant: Ernährung bei Hashimoto

Merke!
Eine ausreichende Jodzufuhr kann Schilddrüsenerkrankungen vorbeugen. Gute Quellen sind Seefische, Meeresfrüchte, Milch, Milchprodukte und Jodsalz. Algen gehören nicht dazu, da sie zum Teil extrem viel Jod enthalten. Das birgt gesundheitliche Risiken.

Wissen zum Mitnehmen

Die Schilddrüse sitzt im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfs und hat die Form eines Schmetterlings. Sie ist walnussgroß und bildet Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Die Schilddrüsenhormone beeinflussen viele Stoffwechselfunktionen und die Funktionstüchtigkeit praktisch aller Organe, darunter Herz, Gehirn und Darm. Ist die Schilddrüsenfunktion gestört, kann der ganze Organismus aus dem Gleichgewicht geraten.

Was löst Schilddrüsenprobleme aus? Produziert das Organ zu wenig Hormone, liegt eine Unterfunktion vor. Sie verlangsamt den Stoffwechsel und ist meist eine Folge einer Hashimoto-Thyreoiditis. Dagegen ist Morbus Basedow die häufigste Ursache für eine Überfunktion. Eine Vergrößerung (Struma) oder knotige Veränderung der Schilddrüse ist in den meisten Fällen gutartig und oft durch einen Jodmangel bedingt. Nur selten steckt eine bösartige Erkrankung dahinter. Veränderungen im Bereich der Schilddrüse sollten abgeklärt werden – über die App TK-Doc können Versicherte der TK jederzeit ärztlichen Rat einholen.

Schilddrüsenkrankheiten lassen sich bis zu einem gewissen Grad vorbeugen. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei Jod ein, denn T3 und T4 werden unter dessen Einwirkung gebildet. Die empfohlene Zufuhr für Erwachsene liegt bei 200 Mikrogramm Jod pro Tag. Gute Quellen sind Seefische, Meeresfrüchte, Milch, Milchprodukte und jodiertes Speisesalz. Dagegen raten Fachleute von einem übermäßigen Verzehr von Algen ab, da sie zum Teil extrem viel von dem Spurenelement enthalten. Das birgt gesundheitliche Risiken.


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