FOMO – die Angst etwas zu verpassen | EAT SMARTER

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FOMO – die Angst etwas zu verpassen

Von Maja Biel

© Unsplash / Yura Fresh © Unsplash / Yura Fresh

Irgendwo gibt es eine bessere Party, ein heißeres Date, ja ein aufregenderes Leben – die ständige Sorge, das Beste zu verpassen, wird als FOMO bezeichnet. Das ungute Gefühl wird vor allem durch soziale Netzwerke wie Instagram und Facebook gefördert. In unserem Live Smarter-Blog erklären wir, wie Sie der FOMO-Falle entkommen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist FOMO?
    1. Die Angst, etwas zu verpassen
    2. Das Social-Media-Syndrom
  2. Wie entsteht FOMO?
    1. Das Leben der Anderen
    2. Viel zu viele Möglichkeiten
  3. Wen kann FOMO betreffen?
    1. Jugendliche sind besonders gefährdet
    2. Studie zeigt: digitale Medien machen Teenager traurig
  4. Wie erkennen Sie, ob Sie unter FOMO leiden?
  5. Wie entfliehen Sie der FOMO-Falle?
  6. Was ist JOMO?
  7. Wissen zum Mitnehmen

Was ist FOMO?

FOMO ist die Abkürzung für „fear of missing out“, die Angst, etwas zu verpassen. Mittlerweile hat der Begriff es sogar ins Oxford English Dictionary geschafft, wo er als Sorge beschrieben wird, dass gerade irgendwo etwas Aufregenderes stattfindet.

Die Angst, etwas zu verpassen

Diese Sorge ist nicht neu. Es gibt sie schon, seitdem Menschen in Gruppen zusammenleben. Das bedrückende Gefühl, mit Fieber im Bett zu liegen und die Party zu verpassen, die mit Vorfreude erwartet wurde, kennen die meisten. Auch das Kopfzerbrechen das entsteht, wenn Sie sich zwischen zwei angesagten Events entscheiden müssen, ist vielen bekannt. Doch das Phänomen FOMO ist noch weitreichender. Wer unter FOMO leidet glaubt, dass das eigene Leben langweiliger und bedeutungsloser sei als das der anderen. Dieser Glaube kann zu Unsicherheit, Selbstzweifeln und depressiven Verstimmungen führen.

Das Social-Media-Syndrom

Der Psychologe und Verhaltensforscher Dan Ariely von der Duke University bezeichnet das Phänomen FOMO als die Befürchtung, falsche Entscheidungen darüber zu treffen, seine Zeit zu verbringt – man könnte die coolsten Partys, die lustigsten Aktionen und spannendsten Erfahrungen verpassen (1). Häufig führt FOMO dazu, dass Betroffene von einem Ereignis zum nächsten hetzen. In ständiger Unruhe und mit dem Blick auf das Smartphone fällt es immer schwerer, im Hier und Jetzt zu sein und den Moment zu genießen.

Merke!
Auch wenn FOMO noch keine anerkannte psychische Erkrankung ist heißt das nicht, dass die ständige Angst, etwas zu verpassen, „normal“ ist – sie kann eine starke psychische Belastung sein.

Wie entsteht FOMO?

Die Klassenkameradin aus der Grundschule postet auf Instagram Fotos von einem Schnorchel-Trip am Great Barrier Reef, der Cousin kommentiert auf Facebook Fotos mit „best party ever!“ und ein Freund aus dem Studium verbringt seinen Abend laut Facebook-Status in einem neuen Vier-Sterne-Restaurant mit seinem Date. Sie selbst sitzen am Samstagabend zuhause und hatten sich eigentlich auf einen Abend vor dem Fernseher gefreut. Diese Freude ist jetzt dahin, FOMO macht sich breit und damit Nervosität und Unzufriedenheit.

Das Leben der Anderen

Wer sich auf seinen Accounts bei Facebook, Instagram und Co. einloggt, möchte Menschen nahe sein. Dabei sind die Freundeslisten oft mit Hunderten von Leuten gefüllt, von denen wir oft gar nicht mehr wissen, woher wir sie kennen. Natürlich erlebt dort immer irgendjemand etwas Spannendes, Besonderes oder Cooles. Klar ist auch, dass niemand Fotos davon postet, wie er den Abwasch erledigt oder den Müll rausbringt. Wer sich durch die Netzwerke klickt, sieht Urlaubsfotos, verliebte Paare und Menschen, die Spaß haben und glücklich sind. Wobei sich einige vielleicht nur denken „cool“ oder „wie schön“, kommt bei vielen auch ein Gefühl von „so etwas werde ich nie erleben“ oder „alle haben Spaß, nur ich nicht“ auf. Das Gedankenkarussell beginnt sich zu drehen, was häufig in Selbstzweifeln, Betrübtheit und Frustration über das eigene, vermeintlich langweilige Leben endet.

Viel zu viele Möglichkeiten

Was heutzutage zu der Angst beiträgt, etwas zu verpassen, sind die zahllosen Möglichkeiten, die uns das Leben bietet. Nach der Schule auf Reisen gehen, studieren, als Au-Pair ins Ausland verschwinden oder sich einfach treiben lassen – hier fällt die Entscheidung schwer. Auch im Alltag ist es schwierig, sich zu entscheiden. Es gibt unendlich viele Angebote und Verlockungen. Esse ich zum Mittag die Buddha-Bowl, die Kürbissuppe oder die vegane Pizza? Gehe ich ins Kino, mit Freunden etwas trinken oder zum Yoga-Kurs? Wir haben den Anspruch, immer das Beste zu wählen und nichts zu verpassen. Der ständige Stream an Fotos und Videos, der uns zusätzlich auf dem Smartphone erreicht, macht unser Leben nicht leichter.

Merke!
Der Vergleich mit anderen kann zu Unzufriedenheit und Minderwertigkeitsgefühlen führen. Daher sollten wir uns immer wieder bewusst machen: Jeder Mensch ist anders, hat eigene Interessen und macht seine eigenen Erfahrungen.

Wen kann FOMO betreffen?

Grundsätzlich gilt: Wer zufrieden mit seinem Leben ist, einen Job hat, den er mag und Freunde, auf die er zählen kann, ist weniger gefährdet. Menschen, die unzufrieden mit ihrer Lebenssituation sind und glauben, dass andere es besser haben als sie, können schnell in den Teufelskreis von FOMO geraten. Dabei führt die Angst etwas zu verpassen dazu, dass sie sich vermehrt in sozialen Netzwerken aufhalten. Das wiederum macht sie noch unglücklicher.

Jugendliche sind besonders gefährdet

Fest steht: Die digitalen Medien haben Auswirkungen auf unsere Psyche. Grundsätzlich ist jeder FOMO-gefährdet, der soziale Medien nutzt. Vor allem betrifft dies jedoch Jugendliche, die noch in der Entwicklung stecken und im Vergleich zu älteren Generationen schon früh mit sozialen Medien in Kontakt kommen.

Studie zeigt: digitale Medien machen Teenager traurig

Eine Umfrage aus den USA ergab: Der ständige Blick auf den Bildschirm macht Teenager traurig. Die Ergebnisse der Befragung einer Million Schüler ergab, dass digitale Medien schon ab einer Stunde Nutzung pro Tag auf das Gemüt schlagen. Seit 2012 ist es laut Umfrageergebnissen bei Jugendlichen in den USA mit der Lebenszufriedenheit, dem Selbstbewusstsein und dem Glück immer mehr bergab gegangen. Gleichzeitig ist die Anzahl der Amerikaner, die ein Smartphone besitzen, um 50 Prozent gestiegen. Die Psychologin und Erstautorin der Studie, Jean Twenge, ist davon überzeugt, dass dieser Zusammenhang eine plausible Erklärung für den plötzlichen Einbruch der seelischen Gesundheit von Teenagern sei. Am glücklichsten waren laut Umfrage diejenigen, die digitale Medien weniger als eine Stunde pro Tag nutzen (2)

Wie erkennen Sie, ob Sie unter FOMO leiden?

  • Sie sind traurig und niedergeschlagen, wenn sich Ihre Freunde treffen und Sie nicht dabei sind.
  • Sie schauen ständig auf Ihr Smartphone und scrollen durch soziale Netzwerke, selbst während des Essens oder wenn Sie in Gesellschaft sind.
  • Sie vergleichen sich mit anderen und schneiden dabei immer schlechter ab. Sie glauben, dass andere ein spannenderes und besseres Leben haben als Sie.
  • Sie zweifeln jede Entscheidung an, die sie treffen und haben Angst, dass Ihnen etwas Besseres entgeht.
  • Sie denken schon während Restaurantbesuchen, Partys oder der gemeinsamen Zeit mit Ihren Freunden darüber nach, wie Sie dies mit Fotos und Texten auf sozialen Netzwerken in Szene setzen können.
  • Sie können sich nur schwer auf das Lernen fürs Studium, die Arbeit oder Unterhaltungen konzentrieren, weil Sie ständig den Drang verspüren, auf Ihr Smartphone zu schauen.

Merke!
Wer unter FOMO leidet, sieht die Lösung häufig darin, so viel wie möglich zu erleben und bei jedem Event dabei zu sein. Diese Hetze führt jedoch zu großem Stress und noch mehr FOMO.

Wie entfliehen Sie der FOMO-Falle?

Für Personen in der FOMO-Falle ist es oft schwer, wieder herauszukommen. Ein grundsätzlich guter Ratschlag lautet, den Konsum von sozialen Medien zu reduzieren. Auch folgende Punkte helfen:

  • Jeder Mensch ist anders: Diese Erkenntnis kann helfen, FOMO entgegenzuwirken. Das klingt zwar trivial, doch FOMO entsteht, wenn wir glauben, alles erleben zu müssen, was andere erleben. Doch vielleicht sind Sie gar nicht der Typ für eine Reise mit dem Rucksack durch Südamerika. Vielleicht mögen Sie Urlaub am Strand oder in den Bergen lieber. Vielleicht liegt es Ihnen mehr, mit guten Freunden gemütlich ein Gläschen Wein zu trinken, als bis zum Sonnenaufgang in Clubs zu feiern. Und das ist auch okay so.
  • Cool ist, wer zu sich steht: Ist es nicht viel cooler und mutiger, genau das zu machen, worauf Sie Lust haben? Finden Sie heraus, was Ihnen Spaß macht und konzentrieren Sie sich darauf. Natürlich ist es toll, neue Dinge auszuprobieren, doch Sie müssen nicht all das machen, was die anderen machen – und das wäre auch unmöglich. Um FOMO zu entgehen, ist Eines ganz wichtig: Vergleichen Sie sich nicht mit anderen.
  • Gezielte Smartphone-Pausen: Immer erreichbar zu sein ist zwar einerseits praktisch, baut aber andererseits auch Druck auf. Machen Sie gezielte Smartphone-Pausen. Legen Sie Ihr Smartphone weg, wenn Sie den Abend mit Ihrem Partner genießen wollen oder sich mit einer guten Freundin auf einen Kaffee treffen. Nutzen Sie jede Gelegenheit in der Sie nicht erreichbar sein müssen, um zu üben, ohne das Smartphone auszukommen. Vermutlich werden Sie schnell feststellen, wie befreiend das sein kann.
  • Digital-Detox: Die Nutzung von sozialen Medien kann schnell suchtähnliche Züge annehmen. Wenn also alles nicht hilft, empfiehlt sich eine sogenannte Digital-Detox-Kur. Dieser zeitweilige Entzug führt oft dazu, dass Sie lernen, mit digitalen Medien und sozialen Netzwerken wieder bewusster umzugehen.

Was ist JOMO?

Glücklicherweise gibt es eine Gegenbewegung zu FOMO, die sich JOMO nennt, „joy of missing out“, die Freude, etwas zu verpassen. Ist es nicht herrlich, so frei zu sein, dass Sie sich ganz bewusst und voller Freude für ein Essen mit Freunden entscheiden können oder für einen Abend auf dem Sofa, ohne dabei Angst zu haben, etwas Besseres zu verpassen? Im Hier und Jetzt zu sein und genau das in vollen Zügen zu genießen, was gerade um einen herum geschieht – das ist Freiheit.

Wissen zum Mitnehmen

FOMO ist die Abkürzung für „fear of missing out“, die Angst, etwas zu verpassen. Wer viel in sozialen Netzwerken unterwegs ist, ist gefährdet, dieses ungute Gefühl zu entwickeln. Der ständige Stream von „Happy-Pictures“, der uns auf dem Smartphone erreicht, kann vor allem bei Jugendlichen leicht dazu führen, dass sie sich mit anderen vergleichen und sich dabei schlechter bewerten.

Die Tatsache, in sozialen Netzwerken fast ausschließlich positive Eindrücke von anderen zu erhalten, kann dazu führen, dass das eigene Leben als langweilig betrachtet wird. Dieser Vergleich mit anderen und der Anspruch überall dabei sein zu müssen, kann betrübend und frustrierend sein.

Wer sich klar macht, dass jeder Mensch andere Interessen hat und die Beiträge in sozialen Medien nicht das normale Leben darstellen, kann FOMO entgegenwirken. Ist der Drang, auf das Smartphone zu schauen so groß, dass es schwerfällt, sich dagegen zu wehren, kann Digital-Detox – der totale Entzug von Smartphone und Co. für eine gewisse Zeit – helfen. Danach fällt es vielen leichter, das Smartphone und soziale Plattformen wieder bewusster zu nutzen.