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Krampfadern: Schönheitsfehler oder Gesundheitsrisiko?

Von Maja Biel
Aktualisiert am 03. Feb. 2020
© Unsplash/ Manki Kim
© Unsplash/ Manki Kim

Bläuliche Schlängelungen unter der Haut: Krampfadern sind lästig und meistens harmlos. Doch bei starker Ausprägung können sie auch zum medizinischen Problem werden. Wir verraten Ihnen, was Sie dagegen tun können.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Krampfadern?
  2. Warum entstehen Krampfadern?
  3. Können Krampfadern gefährlich werden?
  4. Was können Sie gegen Krampfadern tun?
  5. Wie kann man Krampfadern entfernen?
  6. Gibt es alternative Methoden zum Entfernen?
  7. Wissen zum Mitnehmen

Was sind Krampfadern?

Wenn die Venen ihre Spannkraft verlieren, erscheinen sie als bläuliche, verdickte Adern unter der Haut. Sie werden Krampfadern oder auch Varizen genannt. 

Besonders häufig zeichnen sich die hervorstehenden Gefäße an den Beinen ab. Kleine bläuliche Adern, die nicht hervorstehen, werden Besenreiser genannt. Diese leichte Form kann auch im Gesicht oder an anderen Körperstellen auftreten. Krampfadern sind oft erblich bedingt und prägen sich mit dem Alter meistens stärker aus, wobei manche Menschen sie schon in jüngeren Jahren bekommen. In Deutschland ist jeder Fünfte von Krampfadern betroffen – Frauen häufiger als Männer.

Merke!
Krampfadern sind hervorstehende bläuliche Adern, die häufig an den Beinen auftreten.

Warum entstehen Krampfadern?

Die Venen transportieren jeden Tag etwa 7000 Liter sauerstoffarmes Blut aus dem Gewebe zum Herzen zurück. Vor allem die Beinvenen leisten dabei Schwerstarbeit, denn das Blut muss entgegen der Schwerkraft zum Herzen gelangen. 

Blut staut sich

Verantwortlich für das Auftreten von Krampfadern sind die sogenannten Venenklappen. Wie Ventile regulieren sie den Blutfluss in den Beinvenen. Schließen die Klappen nicht mehr richtig, dann staut sich das Blut in der Vene zurück. Dabei erhöht sich der Druck, die Venenwände werden gedehnt und unter der Haut zeichnet sich eine verdickte, blaue Ader ab.

Ursachen für Krampfadern

Rund 70 Prozent der Krampfadern entstehen ohne bekannte Ursache. Fest steht: Die Venen werden mit dem Alter schwächer. Fast jeder Mensch über 70 hat Krampfadern. Mediziner sprechen hier von primären Krampfadern. Neben der genetischen Disposition gibt es ein paar weitere Gründe, die zu ihrem Entstehen beitragen. Dazu zählen unter anderem:

  • Übergewicht: Bei erhöhtem Gewicht müssen die Beine und auch die Beinvenen mehr Arbeit leisten.
  • Bewegungsmangel: Körperliche Aktivität aktiviert die sogenannte Muskelpumpe in den Beinen, die den Venen dabei hilft, das Blut aufwärts zu transportieren. Bei langem Sitzen oder Stehen erschlafft die Muskelpumpe dagegen. Wer körperlich wenig aktiv ist, begünstigt die Entstehung von Krampfadern.
  • Schwangerschaft: Die Venen müssen in der Zeit der Schwangerschaft nicht nur mehr Blut transportieren, das Schwangerschaftshormon Progesteron weitet auch die Venen. So sind sie weniger elastisch – Krampfadern können die Folge sein.
  • Hormone: Die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) schwächen das Bindegewebe. Das ist auch der Grund dafür, dass Krampfadern vermehrt bei Frauen auftreten. 

Merke!
Die meisten Krampfadern haben keine spezifische Ursache und entstehen erblich bedingt sowie mit dem Alter. Doch Faktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel können sie begünstigen.

Können Krampfadern gefährlich werden?

Viele stören sich an ihren Krampfadern – vor allem, wenn es mehrere nebeneinander sind und sie sich als bläuliche Landkarte an den Beinen breitmachen. Dabei sind die meisten Krampfadern harmlos. Im fortgeschrittenen Stadium können sie jedoch zum medizinischen Problem werden.

Check beim Haut- oder Venenarzt

Jeder, der von Krampfadern betroffen ist, sollte einen regelmäßigen Check beim Hautarzt oder Venenspezialisten (Facharzt für Phlebologie) machen. In der Regel gilt: Je stärker die Krampfadern ausgeprägt sind, desto mehr Probleme können sie bereiten. Im Anfangsstadium machen sie meist keine Beschwerden. 

Nächtliche Wadenkrämpfe

Schreitet ihr Stadium jedoch voran, lösen sie zunächst Schwere- und Spannungsgefühle in den Beinen aus. Vor allem bei warmen Temperaturen können Krampfadern unangenehm werden. Die Beine schmerzen, fühlen sich schwer an oder jucken. Um die Venen zu entlasten, hilft es, die Beine hochzulegen. Krampfadern, die fortgeschritten sind, können auch nächtliche Wadenkrämpfe, geschwollene Beine oder eine bräunliche Verfärbung oder Verhärtung der Haut verursachen. Diese findet sich meist im Bereich des unteren Schienbeins. Dazu müssen die Adern nicht unbedingt besonders groß sein.

Wasseransammlungen und schlechte Wundheilung

Je länger der Blutstau in den Venen anhält, desto mehr strapaziert er die Gefäßwände und lässt sie durchlässiger werden. Dadurch können Ödeme, also Wasseransammlungen in den Füßen und Beinen, entstehen. Zudem sorgt der anhaltende Blutstau dafür, dass das umliegende Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, wodurch kleine Hautverletzungen entstehen können. Die schlechte Durchblutung hat eine langsame Wundheilung zur Folge. Geschwüre (Ulzera) können eine spätere Folge davon sein. Im schlimmsten Fall kommt es zum Absterben von Gewebe.

Bei Schmerzen schnell Handeln

Wer seine Krampfadern regelmäßig kontrollieren lässt, kann diese Folgen vermeiden. Achten Sie auch selbst auf Symptome: Bei geröteten, warmen Venen etwa, die brennende Schmerzen verursachen, ist schnelles Handeln geboten. Denn sie sind ein Zeichen für eine Komplikation: eine Venenentzündung mit oder ohne Blutgerinnsel (medizinisch Phlebitis beziehungsweise Thrombophlebitis). Diese treten zwar selten auf, können aber gefährlich sein und erfordern deshalb unbedingt eine medizinische Versorgung.

Merke!
Um gesundheitliche Folgen wie Ödeme oder im schlimmsten Fall Thrombosen zu verhindern, sollten Sie Ihre Krampfadern beobachten und regelmäßig ärztlich überprüfen lassen.

Was können Sie gegen Krampfadern tun?

Vor allem, wenn die bläulichen Schlängelungen noch keine Probleme machen, können Sie selbst einige Maßnahmen ergreifen, damit es auch dabei bleibt. 

  • Bewegung: Sport machen, aber auch mehr Bewegung in den Alltag zu bringen hilft. Vermeiden Sie zu langes Stehen. Sportarten wie Radfahren, Wandern, Schwimmen und Walking sind besonders gut geeignet. Sie fördern den Rücktransport des Bluts in den Venen zum Herzen.
  • Wechselduschen: Duschen Sie Ihre Beine abwechselnd kalt und warm ab. So regen Sie die Durchblutung an und unterstützen die Venen bei Ihrer Arbeit.
  • Beine hochlegen: Legen Sie nach längerem Stehen die Beine hoch. So erleichtern Sie den Transport des Blutes. Zudem hilft es, wenn das Fußende Ihres Bettes etwas höher ist als das Kopfteil. 
  • Kühl bleiben: Auch Menschen ohne Krampfadern spüren die Hitze oft an ihren Beinen. Sie schwellen an und werden heiß. Denn: Hitze weitet die Beinvenen. Menschen mit Krampfadern sollten daher extreme Temperaturen und Saunabesuche meiden.  
  • Kompressionsstrümpfe: Sie üben einen starken Druck auf die Beine aus und verringern so den Durchmesser der Venen. Das erleichtert den Blutfluss. Die Strümpfe unterstützen zudem die Venenklappen und wirken Ödemen in den Beinen entgegen. 

Wie kann man Krampfadern entfernen?

Die Entfernung von Krampfadern ist mittlerweile ein Standardeingriff, der auch ambulant in Arztpraxen stattfindet.

Arzt überprüft Notwendigkeit

Der richtige Ansprechpartner für die Behandlung ist ein Facharzt für Gefäßchirurgie oder Phlebologie. Wenn die Krampfadern Sie nicht stören und Sie beschwerdefrei sind, müssen sie nicht unbedingt entfernt werden. Es ist jedoch hilfreich, einen Facharzt einen Blick auf die Adern werfen zu lassen. 

Blut wird umgeleitet

Mit einer Ultraschall-Untersuchung (Duplexsonografie) und eine Röntgen-Untersuchung der Gefäße (Phlebografie) kann der Arzt den Blutfluss in den Venen beurteilen und die Funktion der Venenklappen erkennen. Entscheiden Sie sich aus optischen oder medizinischen Gründen für eine Entfernung, wird das Blut in die gesunden Venen umgeleitet, sodass die Blutversorgung in den Beinen nicht gestört wird. Diese zwei Methoden sind die gängigsten:

  1. Venen-Stripping: Bei einem Stripping oder Teilstripping werden die komplette Krampfader oder nur die krankhaften Abschnitte entfernt. Dazu werden Schnitte gesetzt: oben am Bein (knapp unterhalb der Leiste) und in der Kniekehle oder am Knöchel. Die Vene wird am oberen Schnitt zunächst abgebunden oder abgeklemmt. Dann wird durch den unteren Schnitt ein langer Draht in die Vene eingeführt und vorgeschoben. Anschließend wird am unteren Ende des Drahtes ein knopfähnlicher Aufsatz befestigt und die Vene über den Schnitt oberhalb des Beines herausgezogen.
  2. Die Phlebektomie: Hier setzt der Arzt mehrere, wenige Millimeter kleine Schnitte entlang der betroffenen Vene. Über die Schnitte werden die Teile der Vene mithilfe eines kleinen Häkchens herausgezogen. Dieses Verfahren wird vor allem bei kleineren Venen eingesetzt – auch bei kleinen Seitenästen größerer Venen.

Merke!
Die sogenannte Phlebektomie und das Venen-Stripping sind Methoden, um Krampfadern operativ zu entfernen. Sie werden auch ambulant durchgeführt.

Gibt es alternative Methoden zum Entfernen?

Verschiedene Verfahren können alternativ zur herkömmlichen Entfernung der Krampfadern eingesetzt werden. Hierzu gehören:

  • Verödung (Sklerosierung): Hier wird eine künstliche Venenentzündung herbeigeführt. Der Arzt spritzt dazu ein Verödungsmittel in die Vene. Die Venenwände verkleben miteinander und vernarben. So kann die Krampfader nicht weiter durchblutet werden, benachbarte Venen übernehmen die Funktion und transportieren das Blut in Richtung Herz. Die Verödung kommt vor allem bei kleinen oder mittelgroßen oberflächlichen Krampfadern infrage. Nach dem Eingriff tragen die Patienten für etwa vier Wochen Kompressionsstrümpfe, um eine Schwellung und die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern.
  • Radiowellentherapie: Hitze führt hier zum Verschluss der Krampfader. Dafür führt der Arzt eine dünne Sonde in das Gefäß ein. Radiowellen erhitzen die Vene, bis sie verschlossen ist. Auch hier tragen Patienten anschließend einen Kompressionsstrumpf.
  • Endovenöse Lasertherapie: Bei dieser Methode wird die Vene ebenfalls von innen durch Wärme versiegelt. Der Ablauf ähnelt dem bei der Radiowellentherapie, allerdings werden statt Radiowellen Laserstrahlen verwendet.

Noch mehr Informationen und Hintergründe rund um das Thema Krampfadern finden Sie hier.

Merke!
Es gibt verschiedene alternative Methoden, um Venen zu verschleißen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Methode die richtige für Sie ist.

Wissen zum Mitnehmen

Krampfadern sind blaue, oftmals hervorstehende Venen. Meistens machen sie keine Probleme und stören Betroffene nur optisch. Mit Wechselbädern, viel Bewegung und Sport wie Radfahren, Schwimmen und Wandern unterstützen Sie Ihre geschwächten Venen. 

Häufig gibt es keine spezifische Ursache für das Vorkommen von Krampfadern. Oftmals sind sie erblich bedingt und treten mit dem Alter auf. Doch auch Übergewicht, Bewegungsmangel und eine Schwangerschaft können Krampfadern begünstigen.

Im fortgeschrittenen Stadium können die schwachen Venen medizinische Probleme herbeiführen. Daher sollte Menschen mit Krampfadern regelmäßige Kontrollen beim Arzt durchführen lassen. Im schlimmsten Fall kann es zu Venenentzündungen und Thrombosen kommen.

Wer seine Krampfadern aus optischen oder medizinischen Gründen entfernen lassen möchte, hat sowohl operative als auch alternative Möglichkeiten wie etwa die Lasertherapie.


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