Was bei Wechseljahresbeschwerden hilft – und was nicht | EAT SMARTER

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Was bei Wechseljahresbeschwerden hilft – und was nicht

Von EAT SMARTER

Frau in den besten jahren sitzt im Wald auf einer Wiese

Hitzewallungen, Schweißausbrüche, trockene Schleimhäute: Für etwa ein Drittel aller Frauen bringen die Wechseljahre lästige Beschwerden mit sich. Allerhand frei verkäufliche Mittelchen versprechen Abhilfe – doch von vielen ist abzuraten. Wie Sie die Beschwerden nachhaltig lindern, lesen Sie im Live Smarter-Blog.

Der Name „Wechseljahre“ sagt es bereits: Die hormonelle Umstellung, an deren Ende die Menopause, also das Ausbleiben der Monatsblutung steht, ist ein Prozess, der einige Jahre dauert.

Anders als Spermien werden Eizellen in den Eierstöcken nicht unendlich nachproduziert. Jede Frau hat einen „Pool“ von Eizellen, die ab der ersten Monatsblutung verbraucht werden.  Bereits ab dem 40. Lebensjahr sind viele Eizellen verbraucht, sodass immer seltener welche heranreifen. Diese Phase bezeichnet man als Prämenopause. Es wird weniger Östrogen gebildet, in der Folge nimmt die Häufigkeit der Eisprünge ab. Erste Anzeichen der Wechseljahre sind daher unregelmäßige Monatszyklen – feststellen können dies allerdings nur Frauen, die nicht die "Pille" einnehmen.

Während ein Drittel aller Frauen gar keine Probleme mit den Wechseljahren hat, fühlen sich zwei Drittel aller Frauen durch Wechseljahres­be­schwerden mäßig bis massiv beeinträchtigt. Zu den häufigsten Beschwerden gehören

  • Zyklusstörungen
  • Hitzewallungen
  • Schlafstörungen und Erschöpfung
  • Innere Unruhe
  • Nachlassende Gedächtnisleistung
  • Sexualstörungen

So können Sie Wechseljahresbeschwerden lindern

Eines vorweg: So belastend sie auch sein mögen, die Wechseljahre sind keine Krankheit. Auch ohne Behandlung lassen Hitzewallungen und Schweißausbrüche bei fast allen Frauen mit der Zeit nach und gehen schließlich von selbst wieder weg.

Ernährungsumstellung

Zur Ernährung in den Wechseljahren kursieren verschiedene Theorien, doch für die meisten von ihnen gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg. So empfehlen manche Experten Nüsse, Nussöl und verschiedene andere Pflanzenöle gegen Wechseljahresbeschwerden. Ihre Wirkung ist aber nicht gut untersucht. Das Gleiche gilt für Kräutertees, Weizen, Grapefruit und viele andere Lebensmittel.

Als vorbeugende Maßnahme gegen Hitzewallung wird zuweilen empfohlen, auf starken Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol, Schokolade, Salz und scharfe Gewürze zu verzichten. Auch hier ist unklar, ob dieser Verzicht sich auszahlt – zumal Frauen unterschiedlich auf mögliche Auslöser reagieren. Darauf zu achten, wie man selbst auf unterschiedliche Lebensmittel reagiert, ist aber auf jeden Fall sinnvoll.

Viele Fachleute empfehlen eine sojareiche Ernährung zum Beispiel mit Sojamehl und –milch, andere empfehlen Nahrungsergänzungsmittel, die bestimmte Soja-Inhaltsstoffe enthalten. Zu Soja gibt es eine Reihe von Untersuchungen. Nach den bisherigen Studien kann man jedoch nicht davon ausgehen, dass Soja zuverlässig Hitzewallungen und andere Beschwerden lindert.

Sport und Entspannungstechniken

Ob Sport tatsächlich einen positiven Einfluss auf Wechseljahresbeschwerden hat, ist noch nicht erweisen. Fest steht jedoch: Wer sich viel bewegt, tut seinem Körper etwas Gutes. Sport hilft vielen Menschen, sich zu entspannen und die Stimmung zu heben.

Regelmäßige körperliche Aktivität unterstützt auch dabei, ein normales Gewicht zu halten – oder bei Übergewicht abzunehmen.

Auch entspannende Übungen und meditatives Bewegungstraining empfinden viele Frauen als hilfreich, um Alltagsstress auszugleichen, ein besseres Körpergefühl zu bekommen und beweglich zu bleiben.

Pflanzliche und homöopathische Behandlungsmethoden

Um Wechseljahresbeschwerden zu lindern, stehen „natürliche“ Mittel und Methoden hoch im Kurs. Ob pflanzliche oder homöopathische Mittel, Chiropraktik oder Fußreflexzonenmassage –  allen Methoden ist gemeinsam, dass ein überzeugender wissenschaftlicher Beweis über ihre Wirksamkeit noch aussteht. Manche Arzneien haben zudem ernsthafte Nebenwirkungen.

Dennoch vertrauen viele Frauen in Sachen Wechseljahresbeschwerden auf alternative Behandlungsmöglichkeiten. Aus Umfragen geht hervor, dass in Deutschland 15 bis 17 von 100 Frauen vor allem bei leichten Wechseljahresbeschwerden rezeptfreie Naturprodukte verwenden.

Viele Ratschläge oder Empfehlungen zu Mitteln gegen Wechseljahresbeschwerden beruhen völlig auf Spekulation. Die folgende Beschreibung konzentriert sich auf die Behandlungsmethoden, die zumindest in einigen Studien systematisch untersucht wurden.

Soja-Isoflavone

Soja-Präparate sind die am besten untersuchten pflanzlichen Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden. Sie enthalten sogenannte Isoflavone, die zu den sogenannten pflanzlichen Östrogenen zählen. Es gibt schwache Hinweise, dass Soja-Isoflavone die Häufigkeit und Stärke von Hitzewallungen etwas verringern können.

Bei längerer Einnahme und hoher Dosierung ist jedoch mit Nebenwirkungen zu rechnen, unter anderem Magen-Darm-Beschwerden. Über einen kurzen Zeitraum stellt die Einnahme von Isoflavonen aber vermutlich kein gesundheitliches Risiko dar.

Rotklee

Auch Rotklee enthält Isoflavone; diese unterscheiden sich aber von den Inhaltsstoffen in Soja, sodass es nicht möglich ist, von der Wirkung des einen Mittels auf das andere zu schließen. Es gibt keinen Beleg, dass Nahrungsergänzungsmittel aus Rotklee zum Beispiel gegen Hitzewallungen helfen. Auch mögliche Nebenwirkungen von Rotklee sind nicht ausreichend untersucht.

Traubensilberkerze

Einige Produkte, die Extrakte der Traubensilberkerze enthalten, sind in Deutschland als pflanzliche Arzneimittel zugelassen. Es fehlt aber der Nachweis, dass diese Produkte Wechseljahresbeschwerden lindern können.

Der Wirkstoff der Traubensilberkerze gilt im Allgemeinen als unbedenklich, sind jedoch nicht frei von Nebenwirkungen: Etwa 5 von 100 Frauen, die Traubensilberkerze-Präparate einnehmen, berichten über Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Rötung der Haut. Auch einige Fälle von ernsten Leberschädigungen sind nach der Einnahme von Traubensilberkerzenpräparaten aufgetreten. Bei Anzeichen einer Leberschädigung wie zum Beispiel Müdigkeit, Appetitverlust, Gelbfärbung der Haut oder der Augen, auffällig dunkler Urin sowie Oberbauchbeschwerden und Übelkeit sollten entsprechende Präparate also unverzüglich abgesetzt werden. Zudem wird davon abgeraten, Traubensilberkerze gleichzeitig mit Östrogenen oder bei einer Krebserkrankung einzunehmen.

Arzneimittel mit dem Attribut „pflanzlich“ sind also alles andere als unbedenklich. Bevor Sie entsprechende Präparate einnehmen, sollten Sie in jedem Fall Ihren Hausarzt oder Gynäkologen um Rat fragen. Er kann gemeinsam mit Ihnen mögliche Unverträglichkeiten abzuklären und auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vorbeugen.