Jymmin – die Sport-Revolution? | EAT SMARTER

Jymmin – die Sport-Revolution?

Von EAT SMARTER

Ob Jymmin-Geräte traditionelle Laufbänder ablösen? © Minerva Studio - Fotolia.com Ob Jymmin-Geräte traditionelle Laufbänder ablösen? © Minerva Studio - Fotolia.com

Wenn es nach Forschern des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften geht, werden schweißtreibende Einheiten erst dann effektiv, wenn Sie musikalischen Klängen nicht nur passiv lauschen, sondern beim Sport selbst welche produziert.

Die Wissenschaftler um den Neurologen Thomas Fritz haben Fitnessgeräte so nachgerüstet, dass Probanden ihnen harmonische Töne oder antreibende Beats entlocken konnten. Mithilfe der sogenanntenJymmin“-Maschinen – die Namenskreation vereint die englischen Begriffe „jamming“ und „gym“ – wollten die Forscher mehr über den Nutzen musikalischer Ekstase erfahren. Und siehe da: Es stellte sich heraus, dass Studienteilnehmer, die während des Trainings aktiv Musik machten, effektivere Bewegungen ausübten, ihre Muskeln besser einsetzen und deutlich mehr Glückshormone ausschütteten als ihre lediglich passiv Musik hörenden Mitprobanden. 

Doch brechen Sie jetzt bitte nicht in Aktionismus aus! Bongos, Trompete und Triangel sind keinesfalls dafür gemacht, sie ins Fitnessstudio zu schleifen und sein Gegenüber während des Workouts mit krummen Klängen zu malträtieren. Etwaige Glückshormone bleiben bei schiefen Tönen mit Sicherheit auf der Strecke, und ob Sie Ihre Muskeln während des Joggens tatsächlich effektiver trainieren, wenn Sie nebenbei auf der Geige Mozarts sechste Sinfonie intonieren oder mit der Ukulele „We will rock you“ schmettern, sei einmal dahingestellt.

Sagen wir es, wie es ist: Töne gebende Trainingsgeräte sind erst einmal Zukunftsmusik! Und da Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, malen wir uns schon einmal aus, wie es sein wird, wenn Biathleten durch Treffer am Schießstand kleine Hymnen komponieren, Fußballspieler bei gelungenem Passspiel fetzige Ohrwürmer zum Besten geben und Eiskunstläufer ihre Kürmusik mithilfe der Kufen einfach selbst inszenieren. Sport wird dann nicht nur eine Herausforderung für den Athleten, sondern auch für die Ohren der ihn umgebenden Mitmenschen sein. Doch bis es so weit ist, setze ich erst einmal weiter auf meinen iPod. Der garantiert vielleicht kein ideales Training, aber zumindest gute Musik...

Auszüge der Studie sind auf der Homepage der Max-Planck-Gesellschaft veröffentlicht.

Janina Darm