Dieser Engländer macht Jamie Oliver Konkurrenz | EAT SMARTER

Dieser Engländer macht Jamie Oliver Konkurrenz

Von EAT SMARTER

Hugh Fearnley-Whittingstalls neues Buch Hugh Fearnley-Whittingstalls neues Buch

In England ist er so bekannt und beliebt wie Jamie Oliver. Bei uns sagt der Name Hugh Fearnley-Whittingstall vielen noch nichts. Doch das ändert sich hoffentlich bald. Denn der Brite dürfte mit seinen Gerichten besonders den Nerv von Menschen mit wenig Zeit treffen.

Als ich vergangene Woche bei der Präsentation seines neuen Buches Hugh Fearnley-Whittingstall traf, erlebte ich einen extrem netten, fast schon schüchternen und vor allem bescheidenen Koch. Und das obwohl der 49-Jährige in England ein Star ist. Mit diversen TV-Shows, wie z. B. „Cook on the wild side“, „River Cottage“ oder „TV Dinners“ erreicht er ein Millionenpublikum. Außerdem hat Hugh zahlreiche Kochbücher geschrieben, die allesamt zu Bestsellern in Großbritannien wurden und er setzt sich für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln ein.

Doch warum schreibe ich eigentlich eine Lobeshymne auf Hugh Fearnley-Whittingstall? Ganz einfach. Denn nicht nur die Person, sondern auch sein neues Buch „Drei gute Dinge auf dem Teller“ hat mich überzeugt. Bei mir ist es so: Ich wähle Rezepte, die ich gern nachkochen will, erst einmal nach der Optik aus. Spricht mich das Foto an, hat das Gericht schon mal gute Chancen. Ein absolutes K.o.-Kriterium ist hingegen eine ellenlange Zutatenliste. Wenn ich für einmal Kochen erst 20 Zutaten besorgen soll, dann wird es nicht nur zeitintensiv, sondern auch teuer.
Brauche ich allerdings nur drei Hauptzutaten und ein paar Gewürze oder Öl (hat ja eh jeder zu Hause), dann ist das Rezept wie für mich gemacht. Hugh Fearnley-Whittingstall wählt die Zutaten so, dass sie sich entweder gegenseitig intensivieren, einen tollen Gegensatz bilden und so zu überraschenden Geschmackserlebnissen führen. Oder habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, Rote Bete mit Makrele und Meerrettich zu kombinieren? Solltet Ihr aber, denn es schmeckt hervorragend!

Mein persönliches Lieblingsrezept aus dem Buch? Der Salat mit Zucchini, Zuckerschoten  und Zitrone. Einfach, lecker, erfrischend und gesund!

Hier kommt das Rezept:

Zutaten für 4 Personen:

4–6 junge Zucchini

1 Handvoll frische junge Zuckerschoten oder sehr frische Zuckererbsen

2 kleine Zitronen

2 EL kaltgepresstes Olivenöl

1 kleines Bund Minze, Blätter zupfen

1 kleines Bund Dill, Blätter grob zupfen

Zucker, Meersalz und frisch gemahlener schwarzen Pfeffer

Und so geht’s:

Die Zucchini in 2-3 mm dünne Scheiben schneiden. Von den Zuckerschoten falls nötig die Fasern abziehen. Rundliche Zuckerschoten schräg in dünne Streifen schneiden. Mit den Zucchini in eine Schüssel geben. Die Schale von 1 Zitrone fein über das Gemüse reiben.

Von beiden Zitronen die Schale und die bittere weiße Innenhaut entfernen. Dazu jeweils am unteren Ende eine Scheibe abschneiden, die Zitrone auf ein Brett stellen und rundherum mit einem scharfen Messer Schale und die weiße Innenhaut wegschneiden. Nun, um den Saft aufzufangen, über der Schüssel mit dem Gemüse die Zitronenfilets zwischen den Trennhäutchen herausschneiden und in die Schüssel geben; dabei alle Kerne entfernen. Abschmecken und falls es noch mehr Säure braucht, etwas von dem in den Häuten verbliebenen Zitronensaft in die Schüssel pressen.
Olivenöl, Kräuter und eine gute Prise Zucker und etwas Salz und Pfeffer hinzufügen. Gut mischen und 5-10 Minuten stehen lassen. Nochmal mit Salz und Pfeffer oder 1-2 Prisen Zucker abschmecken falls nötig.

Mit Blüten dekoriert macht der Salat besonders viel her. Für eine anderes Geschmackserlebnis kann auch Orange statt Zitrone verwendet werden.

Ihr seid neugierig geworden und wollt die anderen 179 Rezepte des Buchs probieren? „Drei gute Dinge auf dem Teller“ ist im AT Verlag erschienen und kostet 24,90.

Christin Ilgner