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Die richtige Ernährung nach Herzinfarkt

Von EAT SMARTER

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Der Herzinfarkt ist einer der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Was genau dabei passiert, wie ein Herzinfarkt entstehen kann und worauf es bei der Ernährung nach einem Herzinfarkt ankommt, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was passiert bei einem Herzinfarkt? 
  2. Welche Risikofaktoren für einen Herzinfarkt gibt es?
  3. Was kann man mit einer smarten Ernährung erreichen?
  4. Ernährung nach Herzinfarkt: Was darf ich essen und was nicht?
  5. Unsere besten Rezepte nach Herzinfarkt
  6. Die 3 besonders guten Lebensmittel für ein starkes Herz
  7. Die 3 besonders schlechten Lebensmittel für das Herz
  8. Mediterrane Ernährung nach Herzinfarkt

Was passiert bei einem Herzinfarkt? 

Ein Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt genannt, kann nicht nur ältere Menschen treffen, sondern auch jüngere. Schuld dafür ist ein plötzlicher Verschluss der Herzkranzgefäße. Das Herz wird von drei großen Blutgefäßen, den Herzkranzgefäßen, mit Blut und Sauerstoff versorgt. Wird eines der Gefäße durch ein Blutgerinnsel verstopft, kann das Blut nicht mehr zirkulieren. Die Folge davon ist, dass die Sauerstoffzufuhr unterbrochen wird und der von diesem Gefäß versorgte Herzmuskel abstirbt. Im schlimmsten Fall kann das Herz dadurch sogar stehen bleiben, weshalb ein schnelles Eingreifen notwendig ist.

Ein Herzinfarkt kann unterschiedliche Symptome aufrufen. Während bei Männern meistens die als klassisch bekannten Beschwerden wie starke Schmerzen und Engegefühl im Brustkorb sowie Übelkeit vorliegen, treten bei Frauen häufiger unspezifische Symptome wie Luftnot und Schmerzen im Oberbauch auf (1).

Welche Risikofaktoren für einen Herzinfarkt gibt es?

Bei Menschen mit Fettstoffwechselstörungen (zum Beispiel hohes Cholesterin) ist das Infarktrisiko besonders hoch, aber es gibt noch weitere Risikofaktoren, die einen Herzinfarkt begünstigen (2):

Dies zeigt, dass die Ernährung einen erheblichen Einfluss auf das Risiko eines Herzinfarkts nimmt und es auch nach Auftreten eines Herzinfarkts sinnvoll ist, seine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten umzustellen.

Was kann man mit einer smarten Ernährung erreichen?

Neben einer Umstellung der Lebensgewohnheiten wie Stressreduzierung, mehr Bewegung und Verzicht auf das Rauchen, sollte die Ernährung nach einem Herzinfarkt umgestellt werden.

Oberstes Ziel ist es, die Blutfett- und Blutdruckwerte zu normalisieren und bestehendes Übergewicht (BMI größer als 25) abzubauen. Dabei ist es empfehlenswert, sich artgerecht zu ernähren.

Ernährung nach Herzinfarkt: Was darf ich essen und was nicht?

Wir haben ein paar hilfreiche Tipps für Sie, worauf Sie bei Ihrer Ernährung nach einem Herzinfarkt achten sollten:

1. Bereiten Sie Ihr Essen selbst zu

So können Sie Einfluss darauf nehmen, welche Zutaten Sie verwenden und ungünstige (gesättigte) Fette, überflüssige Kohlenhydrate und Zusatzstoffe vermeiden. Auch hochverarbeitete Backwaren, Fertigjoghurts, Fertigsaucen und -dressings sollten gemieden werden, da Fertiggerichte viel Zucker, ungesunde Fette und Zusatzstoffe enthalten. Frisch kochen ist wesentlich gesünder. Außerdem sollten Sie darauf achten, häufiger zu Getreidevollkorn- statt Weißmehlprodukten zu greifen, da diese wesentlich gesünder und nährstoffreicher sind.

2. Essen Sie viele pflanzliche Lebensmittel

Vollkorngetreide, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Obst sind reich an gesunden Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Bei dem Verzehr von Obst sollten Sie zuckerarmes Obst bevorzugen, wie beispielsweise säuerliche Äpfel und Beeren. Für Obst sowie Gemüse gilt, dass es mindestens fünf Portionen pro Tag sein sollten (3).

3. Greifen Sie mehr auf pflanzliches statt auf tierisches Eiweiß zurück

Bei der Ernährung nach einem Herzinfarkt ist es wichtig, vermehrt pflanzliches Protein zu verwenden. Wer rote Linsen, Bohnen und Tofu statt eines Rindersteaks isst, lebt eindeutig gesünder.

4. Essen Sie mehr gesunde Fette

Fette aus pflanzlichen Quelle wie zum Beispiel Olivenöl, Nüsse und Avocado helfen dem Körper, fettlösliche Vitamine zu verwerten. Auch die mehrfach ungesättigten Fette aus Raps-, Lein- oder Nussöl sowie aus fettreichen Fischen sind für die Gesundheit unentbehrlich. Achten Sie zudem darauf, hochwertige Öle anstelle von billigen Fetten zu verzehren.

5. Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum

Wer nicht auf Fleisch verzichten möchte, sollte seinen Konsum auf einmal pro Woche reduzieren und dabei auf hochwertiges Bio-Fleisch zurückgreifen. Besonders geeignet sind fettarmes Fleisch und Fleisch von Tieren aus Weidehaltung. Verarbeitete Fleisch- und Wurstprodukte (zum Beispiel Schinken und Salami) sowie rotes Fleisch (Rind, Schwein oder Lamm) sollten vermieden werden. Greifen Sie zudem lieber häufiger zu Fisch als zu Fleisch.

6. Trinken Sie ausreichend

Trinken Sie vor allem Wasser, also Mineral- oder Leitungswasser, sowie ungesüßte Früchte- und Kräutertees. Sie sollten etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen. Zuckergesüßte Getränke und unverdünnte Fruchtsäfte sollten Sie allerdings weitestgehend vermeiden. Alkohol kann in moderaten Mengen (circa ⅛ Liter oder 0,3 Liter Bier) konsumiert werden. Bei Frauen liegen die Grenzwerte allerdings niedriger. Um sicher zu gehen, ist vorher aber unbedingt eine genauere Absprache mit dem behandelnden Arzt notwendig.

7. Verwenden Sie weniger Salz und reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum

Allgemein ist es notwendig, die Kochsalzzufuhr zu beschränken (weniger als 6g/Tag). Fertiggerichte und Konserven, die viel Salz enthalten, sollten vermieden werden. Eine gute Alternative ist es, die Speisen mit frischen Kräutern und Gewürzen abzuschmecken und auf Salz zu verzichten. Ebenso sollten Sie darauf achten, den Zuckerkonsum zu reduzieren, da ein hoher Zuckerkonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eindeutig erhöht wird (4).

Unsere besten Rezepte nach Herzinfarkt

Die 3 besonders guten Lebensmittel für ein starkes Herz

  1. Leinöl: Es steckt voller mehrfach ungesättigten Fettsäuren, den Omega-3-Fettsäuren. Diese schützen die Gefäße, indem sie den Cholesterinspiegel senken.
  2. Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen etc. halten dank ihrem hohen Gehalt an Ballaststoffen lange satt und bieten zudem reichlich pflanzliches Eiweiß. Bei der Ernährung nach einem Herzinfarkt sollten Sie pflanzliches Eiweiß dem tierischen Eiweiß vorziehen. 
  3. Nüsse: Sie bieten reichlich ungesättigte Fette, Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe plus wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Aufgrund des relativ hohen Fettgehalts, sollten pro Tag nicht mehr als eine Hand voll Nüsse verzehrt werden.

Die 3 besonders schlechten Lebensmittel für das Herz

  1. Wurst: Sie ist ein stark verarbeitetes Lebensmittel und steckt voller gesättigter Fettsäuren. Alternativ ist Fleisch zweimal mal die Woche in Ordnung, wenn es sich um mageres und unbehandeltes Fleisch, vorzugsweise Geflügel, handelt.  
  2. Salzreiche Snacks: Erdnüsse, Chips, Cracker & Co. sollten möglichst vermieden werden, denn Salz bindet im Körper Wasser und lässt den Druck in den Blutgefäßen steigen. Ein allgemeines Achten auf die Salzzufuhr ist von Vorteil. 
  3. Gezuckerte Obstkonserven: Sie liefern unnötig viel Zucker, greifen Sie lieber zu frischen zuckerarmen Obstsorten wie beispielsweise Heidelbeeren, Pflaumen und Wassermelone. Zu viel Zucker erhöht das Risiko für die Entstehung eines Herzinfarkts.

Mediterrane Ernährung nach Herzinfarkt

Für die Ernährung nach einem Herzinfarkt eignet sich also besonders die mediterrane Ernährung, auch Mittelmeerdiät genannt. Diese schützt Herz und die Gefäße, da sie wenig gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und Kochsalz enthält. Die mediterrane Kost besteht vor allem aus pflanzlichen Lebensmitteln wie Brot, Nudeln, Salat, Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchten. Tierische Lebensmittel kommen so gut wie gar nicht darin vor. Vor allem das Olivenöl spielt eine große Rolle bei dieser Ernährung, da es einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren besitzt. 

Im Bereich Bluthochdruck ist auch die DASH-Diät interessant, da sich Bluthochdruck leicht mit der richtigen Ernährung unter Kontrolle bringen lässt. Die DASH-Diät stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, um den Blutdruck langfristig zu senken. 

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