Darmsanierung nach Antibiotika

Von Marieke Dammann
Aktualisiert am 23. Jun. 2022
© Unsplash/ Towfiqu barbhuiya
© Unsplash/ Towfiqu barbhuiya

Das Medikament kann wunder bei der Genesung bestimmter Krankheiten wirken, aber es bringt mitunter auch das empfindliche Gleichgewicht des Darms durcheinander. Doch mit einer Darmsanierung nach der Antibiotika-Einnahme können Sie es wiederherstellen. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Inhaltsverzeichnis

  1. Darmschutz bei Antibiotika-Einnahme
  2. Darmaufbau nach Antibiotika
  3. Antibiotika und Ernährung: Sollten zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel supplementiert werden?
  4. Wissen zum Mitnehmen

Bei manchen bakteriellen Erkrankungen muss zur Genesung Antibiotika eingenommen werden, denn es hemmt das Wachstum der krankheitsauslösenden Erreger oder tötet sie sogar ab. Doch das Medikament kann das Wachstum von Mikroorganismen im Darm stören, wodurch die Verdauungstätigkeit beeinträchtigt werden kann – auch eine Ansiedlung unerwünschter Pilze und Bakterien ist möglich.

Je nach Beeinträchtigung der Darmflora nach der Einnahme des Medikaments, gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Darmsanierung nach Antibiotika vorzunehmen. Aber auch schon während der Einnahme können Sie auf bestimmte Lebensmittel setzen, die gut für den Darm sind.

Darmschutz bei Antibiotika-Einnahme

Sie sollten die verschriebenen Antibiotika immer genau nach den Vorgaben des Arztes und über den gesamt vorgesehenen Zeitraum einnehmen. Doch wann ist nun der beste Zeitpunkt – sollten Sie Antibiotika vor oder nach dem Essen zu sich nehmen? Bei den meisten Medikamenten empfiehlt die Packungsbeilage, das Antibiotika auf leeren Magen zu sich nehmen. Viele Wirkstoffe können so besser vom Körper aufgenommen werden. Trinken Sie dazu ein großes Glas Leitungswasser und verzichten Sie im besten Fall auf die Einnahme mit Milch, Tee oder Kaffee. Diese Getränke können dazu führen, dass sich im Magen schwerlösliche Komplexe bilden, die die Aufnahme der Wirkstoffe behindern können (1). Einige Antibiotika werden hingegen erst zum Essen und demnach direkt zur Mahlzeit eingenommen.

Doch was sollten Sie bei Antibiotika essen? Bauen Sie, um die Auswirkungen auf Ihren Darm zu verringern und somit als Darmschutz bei der Antibiotika-Einnahme, täglich probiotische Lebensmittel in Ihren Speiseplan mit ein. Hierfür können Sie beispielsweise zu Naturjoghurt oder Kefir greifen, denn diese enthalten probiotische Bakterienstämme, die krankmachenden Keimen im Darm entgegenwirken. Zudem werden durch probiotische Lebensmittel die Immunzellen stimuliert und die Darmschleimhaut bei der Regeneration unterstützt (2).

Merke!
Nehmen Sie das Medikament nach Anweisung mit einem Glas Wasser zu sich. Integrieren Sie täglich probiotische Lebensmittel in Ihren Speiseplan, um Ihren Körper beim Darmflora aufbauen nach Antibiotika zu unterstützen.

Darmaufbau nach Antibiotika

Da das Medikament nicht nur die bakterielle Infektion bekämpft, sondern auch die nützlichen Bakterien im Darm angreift, kann es die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Daher ist es sinnvoll, nach Antibiotika die Darmflora aufzubauen, um den guten Bakterien das Wachstum zu erleichtern. Denn der Darm und die Mikrobiota befinden sich ständig im Umbau und sind daher permanent, aber besonders bei der Ernährung nach Antibiotika, auf gutes Futter für die Darmbakterien angewiesen.

Um förderliche Wachstumsbedingungen herzustellen, setzen Sie bei einer Darmsanierung nach Antibiotika auf eine vollwertige sowie ballaststoffreiche Kost mit Vollkornprodukten, Haferflocken sowie probiotischen Lebensmitteln. Hier können Sie auf Naturjoghurt, Kefir, Buttermilch, fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut oder Kimchi sowie Apfelessig zurückgreifen und Ihr Darmmilieu unterstützen. 

Aber auch die Präbiotika, die löslichen Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel, sollten Sie beim Darmaufbau nach Antibiotika nicht außer Acht lassen, denn diese gelten neben den unlöslichen Ballaststoffen als wichtige Nahrung für die Darmbakterien. Lebensmittel, die Präbiotika enthalten, sind zum Beispiel Chicorée, Topinambur, Artischocken, Zwiebeln, Knoblauch, Schwarzwurzeln, Bananen, Spargel, Haferflocken oder Vollkornprodukte.

Das könnte Sie auch interessieren: Ernährungsplan für einen gesunden Darm 

Verzichten Sie hingegen auf alkoholische Getränke oder minimieren Sie die Mengen auf ein Minimum, da Alkohol die Darmflora schädigt. Um den Darmaufbau nach Antibiotika nicht zu untergraben, verzichten Sie daher eine Zeit lang besser gänzlich auf Alkohol. Auch gepökelte Fleischprodukte sollten Sie besser vom Speiseplan streichen, da sich diese negativ auf die Darmflora auswirken können. Auch Zucker sollte nur in Maßen verzehrt werden, da dieser die Nahrungsgrundlage für schädliche Bakterien und Pilze darstellt. Zudem besteht die Möglichkeit, dass sich die Darmschleimhaut sowie -flora verändern oder mitunter sogar in Ihrer Funktion eingeschränkt werden (3)

Die Darmkur nach Antibiotika dauert einige Wochen, Sie sollten sich jedoch mindestens vier Wochen darmgesund ernähren. Wenn nach Antibiotika die Darmflora aufgebaut ist, merken Sie dies an der normalisierten Verdauungstätigkeit. 

Merke!
Um eine Darmkur nach Antibiotika zu unterstützen, verzichten Sie auf Alkohol, Zucker und gepökelte Fleischprodukte. Setzen Sie für mindestens vier Wochen auf vollwertige, ballaststoffreiche und darmgesunde Kost mit Vollkornprodukten, Probiotika und Co..

Antibiotika und Ernährung: Sollten zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel supplementiert werden?

Da Nahrungsergänzungsmittel nicht unter das Arzneimittel- sondern unter das Lebensmittelgesetz fallen, sind keine gesundheitlichen Wirkungen vorgeschrieben. 

Zudem können Nahrungsergänzungsmittel auch gesundheitliche Probleme verursachen, da beispielsweise zu große Mengen an probiotischen Bakterien aufgenommen werden. Setzen Sie bei der Ernährung nach Antibiotika stattdessen besser auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und lassen Sie sich, falls die Darmbeschwerden fortbestehen, von einem Arzt beraten.

Merke!
Setzen Sie besser auf eine darmgesunde Ernährung anstatt auf Nahrungsergänzungsmittel. Falls die Darmbeschwerden mit der Darmsanierung nach Antibiotika nicht in den Griff zu bekommen sind, begeben Sie sich in ärztliche Beratung.

Wissen zum Mitnehmen

Halten Sie sich bei der Einnahme von Antibiotika immer genau an die Anweisungen Ihres Arztes und nehmen Sie das Medikament über den gesamten Zeitraum. Die meisten Antibiotika werden auf leeren Magen, einige aber auch zum Essen eingenommen. Unterstützen Sie Ihre Darmflora währenddessen mit probiotischen Lebensmitteln. 

Um Ihre Darmsanierung nach Antibiotika im Anschluss der Medikamenteneinnahme zu unterstützen, setzen Sie bei der Ernährung auf ballaststoffreiche, vollwertige sowie darmgesunde Kost. Hierzu zählen Vollkornprodukte, Pro- sowie Präbiotika und reichlich Obst und Gemüse. 


Sie benötigen noch Ideen, was Sie bei Antibiotika essen können? Probieren Sie sich durch unsere Darmflora-Rezepte, die sich auch hervorragend als Inspiration für eine Darmsanierung nach Antibiotika eignen.

Schreiben Sie einen Kommentar