Welches Öl zum Braten geeignet ist | EAT SMARTER

Das darf in die Pfanne

Welches Öl zum Braten geeignet ist

Von Katharina Borgerding und Marieke Dammann

Welches Öl zum Braten

Beim Braten wird es heiß in der Pfanne – bis zu 200 Grad. Diese hohen Temperaturen hält nicht jedes Öl aus. Die Folge: Das Öl verliert seinen Geschmack und die Inhaltsstoffe zerfallen. Was aber noch viel schlimmer ist: Es können sogar gefährliche Stoffe entstehen. EAT SMARTER verrät, welches Öl zum Braten geeignet ist und warum Sie unbedingt wissen sollten, was der Rauchpunkt ist.

Inhaltsverzeichnis

  1. Welches Öl zum Braten geeignet ist: Darauf kommt es an
  2. Welches Öl zum Braten geeignet ist: Gesundes Öl verbrennt schnell
  3. Welches Öl zum Braten geeignet ist: Olivenöl
  4. Welches Öl zum Braten nicht geeignet ist
  5. Im Video: Welches Öl zum Braten geeignet ist
  6. Wissen zum Mitnehmen

Sie stehen in der Küche, stellen die Pfanne auf den Herd und drehen den Herdknopf auf. So weit, so gut. Doch der nächste Schritt ist etwas kniffliger: Welches Öl gehört nun in die Pfanne? Eignet sich das gesunde Olivenöl zum Braten? Oder sollten Sie lieber das weniger wertvolle Butterschmalz verwenden? Wir verraten Ihnen, welche Bratöle Sie verwenden dürfen.

Welches Öl zum Braten geeignet ist: Darauf kommt es an

Generell ist Braten eine der ungesünderen Zubereitungsarten – weit schonender für die Lebensmittel und gesünder für Sie sind Dünsten, Kochen und Co.. Wer aber nicht auf's Braten verzichten möchte, kann einige Kleinigkeiten beachten.

Margarine, Olivenöl oder Butterschmalz – wichtig sind die Inhaltsstoffe, besonders die einzelnen Fettsäuren. Denn diese entscheiden, ob Fett oder Öl bei zu heißen Temperaturen gefährliche Stoffe bildet.

Ab welcher Temperatur ein Öl nicht mehr benutzt werden darf, gibt der Rauchpunkt an. Er markiert den Zeitpunkt, ab dem das Öl oder das Fett sichtbar anfängt zu qualmen. Der Rauch entsteht dadurch, das die einzelnen Fettsäuren anfangen zu oxidieren und sich aufspalten. Dabei entsteht das giftige Acrolein.

Merke!
Fettsäuren bestimmen, ob ein Öl bei heißen Temperaturen gefährliche Stoffe bildet. Ab welcher Temperatur ein Öl nicht mehr benutzt werden darf, entscheidet der Rauchpunkt.

Welches Öl zum Braten geeignet ist: Gesundes Öl verbrennt schnell

Manche Fettsäuren spalten sich schon bei sehr niedrigeren Temperaturen, dazu gehören vor allem mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Enthält ein Öl viele von diesen Fettsäuren, ist sein Rauchpunkt dementsprechend tief. Daher gilt grundsätzlich: Je mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren ein Öl enthält, desto weniger eignet es sich zum Braten.

Das Problem: Besonders gesunde Öle enthalten viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie zum Beispiel Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren. Diese sind zwar gesund, denn sie können den Cholesterinspiegel senken, Zellwände stärken und das Blut flüssiger machen, aber fangen bereits bei Temperaturen um die 150 Grad an zu rauchen.

Einfach ungesättigte (wie zum Beispiel Ölsäure) sowie gesättigte Fettsäuren spalten sich auch bei hohen Temperaturen nur kaum. Besteht ein Öl zu mehr als die Hälfte aus einfach ungesättigten Fettsäuren, eignet es sich zum Braten. Olivenöl, das kaltgepresst ist, enthält 72 Prozent Ölsäure, Rapsöl etwa 62 Prozent (1).

Feste Fette, wie zum Beispiel Kokosfett oder Palmkernfett, sind ebenfalls sehr hitzestabil. Das liegt am hohen Gehalt der gesättigten Fettsäuren. Diese Fette haben auch einen Nachteil: Sie können mitunter den Cholesterinspiegel erhöhen. Für Temperaturen über 200 Grad eignen sich zudem High-Oleic-Öle, wie High-Oleic Sonnenblumenöl oder Avocadoöl ohne Raffination, empfiehlt die Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB).

Merke!
Je mehr mehrfach ungesättige Fettsäuren im Öl vorhanden sind, desto niedriger der Rauchpunkt und umso weniger eignet sich das Öl zum Braten.

Welches Öl zum Braten geeignet ist: die Rauchpunkt-Tabelle

Öl Rauchpunkt in °C
Distelöl (raffiniert) 266
Rapsöl (raffiniert) 240
Palmöl 232
Erdnussöl (raffiniert) 232
Maiskeimöl (raffiniert) 232
Sesamöl (raffiniert) 232
Sojaöl (raffiniert) 232
Olivenöl (raffiniert) 216
Butterschmalz 200
Kokosöl 194
Sesamöl (unraffiniert) 177
Butter 175
Margarine 170
Hanföl 165
Erdnussöl (unraffiniert) 160
Sonnenblumenöl (High-oleic) 160
Maiskeimöl (unraffiniert) 160
Sojaöl (unraffiniert) 160
Walnussöl 140
Rapsöl (unraffiniert) 130-190
Olivenöl (unraffiniert) 130-175
Kürbiskernöl 120
Sonnenblumenöl (unraffiniert) 107
Distelöl (unraffiniert) 107
Leinöl 107

Von links nach rechts: Sesamöl, Sojaöl, Avocadospeiseöl, Fischöl, Erdnussöl

Welches Öl zum Braten geeignet ist: Olivenöl

Prinzipiell eignet sich Olivenöl zum Braten. Kalt gepresstes Olivenöl hat zwar einen Rauchpunkt bei circa 160 Grad, aber eine spanische Studie hat aufgedeckt, dass Olivenöl der höchsten Kategorie „nativ extra“ auch beim Anbraten in der Pfanne seine gesunden Eigenschaften behält (2).

Raffiniertes Olivenöl ist stärker verarbeitet: Schad- und Farbstoffe werden entfernt und das Öl wird "entschleimt". Dadurch wird das Öl aber auch stabiler und kann problemlos auf 200 Grad erhitzt werden.

Extra Natives Olivenöl BIO entspricht der ersten Güteklasse – direkt aus Oliven und ausschließlich mit mechanischen Verfahren gewonnen. Das Bio Extra Natives Olivenöl von Steinberger wird aus Oliven der Sorte Koroneiki-Oliven (griechisch Koroneïki) gewonnen und kommt aus Griechenland. Das Koroneiki-Olivenöl zählt zu den besten Olivenölen der Welt, da es geschmacklich und im Herstellungsprozess groß punkten kann. Das Olivenöl ist leicht fruchtig bis lieblich und dabei wenig bitter.

Merke!
Olivenöl kann zum Braten verwendet werden. Auch Olivenöl der Kategorie "nativ extra" behält seine gesunden Eigenschaften beim Anbraten.

Welches Öl zum Braten nicht geeignet ist

Lein-, Walnuss- und Kürbiskernöl sowie unraffiniertes Distelöl werden fast immer kalt gepresst angeboten und haben einen sehr hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Zudem haben sie einen niedrigen Rauchpunkt, weshalb diese Öle auf keinen Fall zum Braten verwendet werden sollten.

Im Video: Welches Öl zum Braten geeignet ist:

Welches Öl zum Braten Video

Wissen zum Mitnehmen

Generell gilt: Wenn sich ein Gericht auch anderweitig zubereiten lässt, sollten Sie die Zubereitungsart der des Anbratens vorziehen, da Braten nicht zu den gesündesten Kochtechniken gehört. Wenn Sie aber nicht auf's Anbraten verzichten möchten, sollten Sie darauf achten, welches Öl zum Braten geeignet ist.

Gesunde Öle verbrennen schneller, denn je mehr mehrfach ungesättige Fettsäuren im Öl vorhanden sind, desto niedriger ist auch der Rauchpunkt, was das Öl zum Braten ungeeignet macht. Besonders gut sind Erdnuss-, Sonnenblumen-, Soja- sowie Rapsöl zum Braten geeignet, aber auch Olivenöl kann zum Braten verwendet werden. Eine aus Spanien stammende Studie belegte zudem, dass auch Olivenöl der Kategorie "nativ extra" seine gesunden Eigenschaften beim Anbraten behält und somit zum Braten geeignet ist.