Test: Babynahrung bekommt nur bedingt grünes Licht | EAT SMARTER

Ökotest

Test: Babynahrung bekommt nur bedingt grünes Licht

Von Katrin Koelle

Im Test: Babynahrung Im Test: Babynahrung

Geben wir es zu: Dem hungrigen Nachwuchs schnell mal ein Gläschen mit Brei wärmen und füttern ist einfach praktisch, auch und nicht zuletzt in eher hektischen Zeiten. Ein schlechtes Gewissen brauchen Eltern dabei außerdem nicht zu haben, denn im großen und ganzen haben selbst die strengen Lebensmittelprüfer von Ökotest Berlin an Babybrei aus dem Glas relativ wenig zu bemängeln. Das Ergebnis von ihrem Test: Babynahrung aus dem Glas hat gute Noten bekommen.

Wenn die Kleinsten ihren ersten Brei löffeln dürfen, gehört Gemüse natürlich unbedingt auf den Tisch. Besonders praktisch sind da Breis aus dem Glas, denn sie enthalten gleich einen fertigen Mix aus Grünzeug und – meistens – Kartoffeln. Das schmeckt den meisten Kleinkindern und es bringt eine gute  Portion Vitamine und Ballaststoffe. Allerdings stellten die Prüfer von Ökotest Berlin fest, dass nicht in jedem Gläschen Gemüse pur steckt: Immerhin drei Produkte enthielten zu viel Wasser und zu wenig Grünzeug. Mindestens 70 % Gemüse sollte ein Gemüsebrei enthalten, in einigen Gläschen steckt aber deutlich weniger.

Test: Babynahrung – das sind häufige Mängel

Die gute Nachricht vorweg: Die Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe von Ökotest stufen Gemüsebrei für Babys überwiegend positiv ein; Schadstoffe wurden nicht oder nur in vertretbaren Mengen gefunden. Zwar enthalten einige der untersuchten Breis Benzol, darunter sogar ein Bio-Brei, doch halten die Ökotester die anderen betroffenen Produkte von namhaften Markenherstellern trotzdem für „ausreichend“.  Vier Gemüsebreis für Babys, dabei wieder ein Bio-Produkt, bekamen von Öktotest nur die Note „befriedigend“. Allerdings nicht wegen eventueller Schadstoffe, sondern weil sie mehr Wasser enthalten als wünschenswert wäre und der Gemüsegehalt zu niedrig bleibt.

Test: Babynahrung – häufiger Etikettenschwindel

Bei fünf Gemüsebreis für Babys fanden die Tester gleich mehrere Deklarationsmängel. Im Klartext: Die Hersteller machen auf dem jeweiligen Etikett Versprechungen, die sie so nicht wirklich halten. Die Angabe „ohne Verdickungsmittel“ zum Beispiel trifft bei einigen Produkten bei genauerem Hinsehen nicht zu – die Ökotester fanden in einigen so deklarierten Gemüsebreis aber Reismehl oder gemahlenen Reis, die eindeutig sehr wohl als Verdickungsmittel einzustufen sind. Besonders häufig brüsten sich Hersteller von Gemüsebrei für Babys auch mit Positiv-Eigenschaften, die selbstverständlich sind: „Ohne Farb- und Konservierungsstoffe“ muss ein Brei für die Kleinen aufgrund der strengen Lebensmittelgesetze sowieso sein.

Test: Babynahrung – selbst machen lohnt sich

Das Fazit der Ökotester lautet: Nur eines von insgesamt 18 gecheckten Produkten hat das Prädikat „sehr gut“ verdient („Holle Pastinaken mit Kartoffeln“ von Demeter). Acht weitere sind immerhin „gut“, obwohl auch sie meist bei der Deklaration nicht ganz ohne Schummeln auskommen.  Bei sechs Gemüsebreis reicht es für die Note „befriedigend“, drei Gläschen schafften nur ein „ausreichend“. Kein Wunder also, dass die Tester einmal mehr empfehlen, Gemüsebrei für Babys im Zweifelsfall doch lieber selbst zu machen. Das dauert übrigens auch nicht so viel länger als ein Glas zu öffnen und zu erwärmen: Bei den streng nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) exklusiv für EAT SMARTER entwickelten Rezepten brauchen Sie maximal 30 Minuten zum Zubereiten. Ein leckerer Möhren-Dinkel-Brei oder Auberginen-Zwieback-Brei ist zum Beispiel in einer Viertelstunde fertig zum Löffeln. Der farbenfrohe Kartoffelbrei mit Roter Bete, ein nahrhafter Nudel-Steckrüben-Brei oder der feine Blumenkohl-Hafer-Brei brauchen 25 Minuten. Ein weiterer Vorteil, wenn sie Babybrei selbst machen: Sie wissen ganz genau, was drin ist und können durch gezielten Einkauf – zum Beispiel im Bioladen – dafür sorgen, dass nicht nur die Nährstoff-, sondern auch die Schadstoffbilanz stimmt! (koe)