New York schlürft jetzt heiße Brühe statt Kaffee | EAT SMARTER

Der nächste Trend nach Cronut

New York schlürft jetzt heiße Brühe statt Kaffee

Von EAT SMARTER

Zuletzt sorgten Cronut, Cragel und Bruffin für einen wahren Hype. Doch nun haben die New Yorker ein neues – herzhaftes – Trendlebensmittel für sich entdeckt. Sie trinken heiße Brühe und lassen dafür sogar ihren beliebten Coffee to go links liegen, denn „Broth“ (engl. Brühe) soll angeblich super gesund sein.

Für einen Cronut standen die New Yorker schon morgens um sechs in einer ellenlangen Schlange vor der Bäckerei von Dominique Ansel, um einen der begehrten Teigkringel zu ergattern. Doch nun wurde der Hype um den Mix aus Croissant und Donut abgelöst. In der Stadt, die niemals schläft, trinkt man jetzt Brühe.

Kein günstiger Trend

Im angesagten Stadtteil East Village befindet sich der Laden von Marco Canora. In seinem „Brodo“ (italienisch für Brühe) verkauft der Italiener Brühe to go – im Pappbecher versteht sich. Jeden Tag bereitet Canora drei verschiedene Fleischbrühen und eine vegetarische Suppe zu. Für etwa vier Euro gibt es eine kleine Portion (230 ml) selbstgemachte Brühe. Eine große Portion kostet 7,60 Euro. Für 60 Cent extra gibt es Chiliöl, geriebene Gelbwurzel oder fermentierte Bohnen on top. Kein günstiges Vergnügen, doch die New Yorker glauben an die positive Wirkung der Brühe und trinken sie besonders im Winter gern als Alternative zu Green Smoothies.  Der Paleotrend sorgt dafür, dass es möglich ist tierische Brühe, die durch das Auskochen von Knochen gewonnen wird, im To-Go-Becher zu trinken, ohne von Kollegen oder Menschen in der U-Bahn schief angeguckt zu werden. Naja, zumindest im foodverrückten New York ist das so.

So wird die Brühe gemacht

Hergestellt wird die Brühe aus Gemüse und Bio-Rindfleisch von grasgefütterten Kühen oder Geflügel aus Freilandhaltung.  Angeblich soll die Flüssigkeit Erkältungen vorbeugen und sogar aufgrund des Kollagenanteils Gelenkschmerzen lindern. Außerdem liefert sie laut Ernährungswissenschaftlerin Tanya Zuckerbrot reichlich Calcium, Magnesium und Phosphor und soll durch die enthaltenen Aminosäureverbindungen heilungsfördernd und entzündungshemmend wirken, so die Expertin in einem Interview mit der amerikanischen Cosmopolitan. Denn der Mythos, dass eine heiße Hühnerbrühe bei einer Erkältung helfen kann, hält sich hartnäckig. Wissenschaftlich belegt sind die positiven Effekte allerdings nicht. Doch durch die hohe Temperatur der Brühe wird das Schwitzen angeregt, was wiederrum bei einer Erkältung förderlich sein kann. 

Den gleichen Effekt hat jedoch auch eine heiße Tasse Tee – nur dass Teetrinken eben nicht so hip ist.

Wer nicht in New York wohnt und sich keine Brodo to go kaufen kann, den Trend aber trotzdem einmal ausprobieren will, der findet hier das Grundrezept für eine Geflügelbrühe.

(chil)