Wissen Sie, wie das Sandwich entstanden ist? | EAT SMARTER

Wissen Sie, wie das Sandwich entstanden ist?

Von Katrin Koelle

Sandwich

Einen Toast auf den Earl of Sandwich! Wer weiß, ob ohne ihn die Angelsachsen eines ihrer wenigen kulinarischen Highlights rund um den Globus berühmt und beliebt gemacht hätten... Was heute zum britischen und amerikanischen Alltag gehört wie hierzulande das Brötchen, hat allerdings eine eher unrühmliche Ursprungsgeschichte.

Die Idee, zwei Toastscheiben zu belegen und zusammen geklappt zu servieren, entspringt einer Untugend des Namenspatrons: Der vierte Earl of Sandwich, Sir John Montagu, frönte dem zu seiner Zeit unter den Adeligen nicht seltenen Laster der Spielsucht. Das Glücksspiel galt im 18. Jahrhundert als große Mode; in Versailles verspielte Marie Antoinette mehr als ein Vermögen und auch der Earl soll ein echter Zocker gewesen sein.

Obgleich ihm bis heute nachgesagt wird, er sei sehr fleißig gewesen und immerhin vier Mal Minister im englischen Parlament, soll er bettelarm gestorben sein. Die Spielleidenschaft forderte eben ihren Tribut. Doch genau dieser verdanken wir eine der köstlichsten Varianten des belegten Brots: Das nach dem Earl benannte Sandwich.

Der Snack musste simpel und praktisch sein


Der Politiker war derart von seiner Leidenschaft besessen, dass er selbst zum Essen den Spieltisch nicht verlassen mochte. Dass man mit einer Hand voller Spielkarten schlecht mit Messer und Gabel essen kann, leuchtet ein. Übliche Speisen lehnte der Earl of Sandwich daher ab und machte aus der Not eine Tugend: Er ließ sich mit zusammen geklappten Weißbrotscheiben bedienen, die mal mit Bacon, mal mit Cheese belegt waren.

Wie nahrhaft Sandwiches sein können, beweist schon die Tatsache, dass der Diplomat immerhin 72 Jahre alt wurde - zu seinen Lebzeiten (1718 bis 1792) ein stolzes Alter. Übrigens gehörte der berühmte Seefahrer James Cook zu den Untergebenen des Earls; er taufte eine 1778 von ihm entdeckte Inselgruppe im Südpazifik auf seinen Dienstherrn.

Sandwich: alles ist erlaubt

Wer original Sandwiches zum Tee oder Bier und Wein reichen möchte, braucht eigentlich kein Rezept. Beim Belegen des Sandwichs sind der Kreativität und Phantasie keine Grenzen gesetzt. Puristen jedoch schwören auf Kastenweißbrot statt profanen Toast - es sollte entrindet und kann eventuell leicht angetoastet werden. Man bestreicht mit weicher, gern auch mit gewürzter Butter oder speziellen Sandwichcremes („Spreads“).

Zwischen zwei Scheiben kommen dann vom Salatblatt über hart gekochtes Ei oder dünn geschnittenen Braten bis hin zu Räucherlachs so ziemlich alles, was Gaumen und Herz begehren. Heutzutage kann man natürlich auch beim Brot variieren: Bagel oder Vollkorn-Stulle sind ebenso beliebt wie Toastbrot. Als Belag der Bagels und Sandwichs eignen sich Avocado, Schinken, Käse und Omelett. 

Allerdings kann dabei aus dem Sandwich eine wahre Kalorienbombe werden - insbesondere in Fastfoodketten wie Subway oder Starbucks. Wer das vermeiden und trotzdem genießen will, belegt das Brot darum am besten doch nach Rezept – natürlich hat EAT SMARTER auch hier die besten Ideen! Diese smarten Sandwiches hätten sicher auch dem spielwütigen Earl geschmeckt: Gurken-Sandwiches Tomaten-Sandwich mit Eiercreme Exotisches Roastbeef-Sandwich Vegetarische Club-Sandwiches Ziegenkäse-Sandwich (koe)