Kaffee kochen wie die Profis
2315 Tassen Kaffee trinken die Deutschen. Pro Sekunde! Und dabei geht es vielen immer mehr auch um Genuss und Qualität als nur um den reinen Wachmacher-Effekt. Die Experten der Kaffeerösterei „elbgold“ in Hamburg verraten, was wirklich guten Kaffee ausmacht und welchen heißen Trend man nicht verpassen sollte.
Die Kaffee-Experten
Annika Taschinski trinkt ihren Kaffee am liebsten schwarz. Keine Milch, kein Zucker, kein Sirup. „Nur dann schmecke ich das volle Aroma der Bohnen“, verrät die Hamburgerin. Und sie muss wissen, was einen guten Kaffee auszeichnet: 2004 machte Annika ihre Leidenschaft für die braunen Bohnen zum Beruf und eröffnete gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Thomas Kliefoth das „elbgold“ – ein Café mit eigener Kaffeerösterei. Auf der Suche nach dem perfekten Kaffee reisen sie seither um die ganze Welt. Und geben ihr Wissen und ihre Liebe zum herben Wachmacher an ihre Gäste weiter. Allerdings ohne erhobenen Zeigefinger: „Wir wollen nicht belehren. Kaffee ist Genuss und soll Spaß machen! Jeder kann ihn natürlich so trinken, wie er mag. Wir versuchen unsere Gäste aber dazu zu animieren, auch einmal etwas Neues zu probieren!“
Denn obwohl Deutschland eine echte Kaffeenation ist – jeder von uns trinkt im Durchschnitt 150 Liter Kaffee pro Jahr –, wissen die Wenigsten, wie viele Sorten es tatsächlich gibt und wodurch ein Kaffee zu einem perfekten Genuss wird. Denn ganz gleich ob Filterkaffee, Latte macchiato, Espresso oder Cappuccino – neben guten Bohnen (am besten immer frisch mahlen!) und der optimalen Röstung sind noch ein paar andere Dinge entscheidend.
Auf das Wasser kommt es an
Wenn der Kaffee bitter oder schal schmeckt, liegt das meist nicht an den Bohnen, sondern am pH-Wert des Wassers. Für ein optimales Aroma sollte der am besten neutral sein. Tipp: Mit einem Wasserfilter lässt sich auch stark kalkhaltiges Wasser neutralisieren. Zudem ist die richtige Wassertemperatur entscheidend. Ist das Wasser zu kalt, wird das Aroma nicht richtig aus den gemahlenen Bohnen gespült. Bei zu heißem Wasser können die Aromen verbrennen und der Kaffee wird schnell bitter. „Zum Aufbrühen von Kaffee sollte das Wasser nicht kochen – eine Temperatur von 92–93 °C ist optimal“, rät Annika Taschinski.
Die Milch macht's!
Bei Cappuccino & Co. gilt: je frischer die Milch, desto besser der Geschmack. „Wir verwenden frische regionale Milch mit einem Fettanteil von fast vier Prozent“, verrät Thomas Kliefoth. Damit ist eine Tasse Milchkaffee zwar kein ganz leichter Genuss mehr, dafür aber ein sehr aromatischer. Denn Fett ist ein natürlicher Geschmacksträger.
Süsse Angelegenheit
Sparsam sollte man dafür beim Zucker sein: „Viele süßen ihren Kaffee schon vor dem ersten Schluck“, weiß Kliefoth. „Dabei gibt es Sorten, die schon von Natur aus fruchtig-süß schmecken.“ Und der Kaffeetrend fürs nächste Jahr? „Filterkaffee pur!“, sagt Annika Taschinski lächelnd. Und brüht sich gleich noch eine Tasse auf.
(chil)
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