Kritik am neuen Low-Carb-Brot | EAT SMARTER

Verbraucherzentrale Bayern

Kritik am neuen Low-Carb-Brot

Von EAT SMARTER

Deshalb steht das Low-Carb-Brot in der Kritik Deshalb steht das Low-Carb-Brot in der Kritik

Viel Eiweiß, wenig Kohlenhydrate: Mit dem neuen Low-Carb-Brot sollen Abnehmwillige überflüssige Pfunde verlieren. Mittlerweile finden sich diese Eiweißbrote in fast jeder Bäckerei. Verbraucherschützer aber raten von einem übermäßigen Verzehr ab. Der Grund: Das Low-Carb-Brot enthält deutlich mehr Kalorien und Fett als normales Brot.

Es liegt mittlerweile in fast allen Bäckereien: Das Low-Carb-Brot besteht aus wenig Kohlenhydraten, viel Eiweiß und wird daher häufig als neuer Schlankmacher angepriesen. Man soll es vor allem abends essen. Hinter dem Eiweißbrot steckt nämlich das Prinzip der Low-Carb-Diät, also einer Ernährungsweise, durch die der Anteil der Kohlenhydrate reduziert werden soll. Typische Verteter sind die "Ätkins"-Diät oder die "Schlank-im-Schlaf"-Diät nach Dr. Pape. Die Idee: Muss der Körper am Abend mit wenig Kohlenhydraten auskommen, greift er in der Nacht verstärkt auf das Fettdepot zurück.

Low-Carb-Brot hat mehr Kalorien

Allerdings raten Verbraucherschützer von einem übermäßigen Verzehr von Eiweißbroten ab. Der Grund: Low-Carb-Brot enthält deutlich mehr Kalorien und Fett als herkömmliches Brot. Dies zeigt nun auch ein Vergleichstest der Verbraucherzentrale Bayern, die 10 Eiweißbrote unter die Lupe nahm. Der Fettanteil im Low-Carb-Brot war nach Angaben der Verbraucherzentrale drei- bis zehnmal so hoch wie im normalen Brot. Manche Eiweißbrote hatten einen Kalorienanteil von 265 Kalorien pro 100 Gramm. Zum Vergleich: Ein Mehrkornbrot hat etwa 219 Kalorien pro 100 Gramm. Das getestete Low-Carb-Brot seien nach Angaben der Verbraucherzentrale auch teurer gewesen. Ein Pfund Low-Carb-Brot kostete rund drei Euro.

Allein durch Low-Carb-Brot nehme niemand ab

Dennoch schwören nach wie vor viele Menschen auf das Low-Carb-Brot. „Es gibt einzelne Untersuchungen, die nahe legen, dass eine kohlenhydratarme Kost am Abend zugunsten eines hohen Eiweißanteils beim Abnehmen hilft“, sagt auch Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern. Und genau darin sieht die Ernährungswissenschaftlerin den Grund dafür, dass das Interesse an dem Low-Carb-Brot derzeit boomt. Die Hersteller ersetzen beim Low-Carb-Brot die Kohlenhydrate durch pflanzliches Eiweiß, zum Beispiel Weizen-, Soja- oder Lupineiweiß, sowie Sojaschrot, Leinsaat, Sojamehl, Speisekleie oder Apfelfaser. Der Anteil der Kohlenhydrate wird beim Low-Carb-Brot auf fünf bis sieben Prozent gesenkt. „Ob dieses Prinzip der Insulin-Trennkost jedoch wirklich funktioniert, ist wissenschaftlich nicht erwiesen“, sagt Dr. Christiane Gerbracht vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung. Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale jedenfalls sagt, dass man allein durch das Low-Carb-Brot nicht abnehmen werde. Wer sein Abendbrot dagegen eiweißreich gestalten möchte, könnte Corned Beef, körnigen Frischkäse oder Ei essen. Abwechslung bieten die zahlreichen Rezepte mit wenig Kohlenhydraten von EAT SMARTER.

Backeigenschaften verschlechtern sich beim Low-Carb-Brot

Durch den hohen Eiweißanteil verschlechtern sich nach Angaben der Verbraucherzentrale auch die Backeigenschaften beim Low-Carb-Brot. Dies mache den Einsatz von Hilfsstoffen notwendig, damit Geschmack und Konsistenz nicht leiden. Und der Geschmack überzeugte die Verbraucherzentrale wenig: „Man hatte oft ein klebriges und pappiges Mundgefühl und die häufig schwammige Konsistenz ist deutlich anders als beim herkömmlichen Brot“, sagt Daniela Krehl.

Weitere Informationen zum Low-Carb-Brot

Warum ist das Low-Carb-Brot bei uns so beliebt? EAT SMARTER hat die wichtigsten Informationen zum Eiweißbrot für Sie zusammengefasst.