Palmöl: Nestlé und Mars täuschen Verbraucher

Von Marieke Dammann
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Schokoriegel

Palmöl wird immer noch größtenteils aus Palmen von Plantagen gewonnen, für die Regenwald gerodet wird. Mars und Nestlé wollten sich eigentlich von solchen Palmöl-Plantagen distanzieren. Doch wie es scheint, halten sie ihr Versprechen nicht.

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Palmöl – die Nachfrage nach dem günstigen Rohstoff ist hoch. Häufig wird Regenwald illegal und ohne Rücksicht auf Bewohner und Tiere abgeholzt, um den Bedarf zu decken. Auch Mars und Nestlé nutzen immer noch das Öl mit fragwürdiger Herkunft für die Herstellung der Süßigkeiten. Gleiches gilt für Hershey.

Das vor Jahren öffentlich bekanntgegebene Ziel, kein Palmöl von solchen Plantagen mehr zu beziehen, wurde damit also weder von Nestlé noch von Mars erreicht. Beide Firmen hatten sich als Ziel gesetzt, bis 2015 für die Produkte nur noch nachhaltig angebautes Palmöl zu verwenden. Das Palmöl, welches beide Firmen nutzen, zerstört zum Beispiel im Leuser-Naturreservat in Indonesien den Lebensraum von mehreren bedrohten Tierarten, wie Tigern, Elefanten und Orang-Utans.

Ein Hauptproblem, weshalb die Firmen immer noch das Öl aus fraglicher Herkunft verwenden, ist, dass die Produktions- und Lieferketten nicht transparent sind. Somit kann auch das Leuser-Gebiet als problematischer Herkunftsort nicht ausgeschlossen werden.

Es bleibt zu hoffen, dass Firmen wie Nestlé und Mars ihr Versprechen noch einlösen und ihre Zuliefererwege bis zur Palmenplantage nachvollziehbar machen. Nestlé will nun versuchen, bis 2020 nur noch Palmöl aus nachhaltig wirtschaftenden Plantagen zu verwenden, für das kein Regenwald zerstört wurde.

Das Aktionsnetzwerk Regenwald unterstellt den beiden großen Unternehmen Verbrauchertäuschung – Nestlé und Mars würden zwar in der Öffentlichkeit große Ambitionen zeigen, sobald die Ziele aber nicht erreicht würden, diese einfach weiter vertagen und keine nötigen Maßnahmen für die Umsetzung ihres Vorhabens ergreifen.

Ist Palmöl eigentlich gesund? Wir klären auf.

(mad)

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