Pestizidmischung in deutschen Äpfeln gefunden
Äpfel stecken voller Vitamine und Mineralstoffe – das wird schon jedem Kind beigebracht. Doch neben den gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen fand Greenpeace jetzt auch eine Reihe verschiedener Pestizide in der konventionellen Apfelernte.
Greenpeace testet Obst
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat konventionelle Äpfel aus elf europäischen Ländern genauer unter die Lupe genommen und hinsichtlich ihres Pestizidgehalts getestet. Auf dem deutschen Markt wurden 33 konventionelle Apfelproben sowie sechs Äpfel aus biologischem Anbau untersucht. Die Stichproben für die deutschen Äpfel aus dem Jahr 2015 wurden bei Aldi, Alnatura, Basic, Edeka, Metro, Lidl und Rewe genommen.
Das Ergebnis
Das ernüchternde Ergebnis der Studie zeigt, dass nur in vier der konventionellen Proben keine Pestizidrückstände nachgewiesen werden konnten. Die Äpfel aus dem Bio-Sortiment waren hingegen komplett unbelastet. Die gefundenen Messwerte lagen zwar alle unter den gesetzlich zulässigen Höchstmengen, ganz unbedenklich sind sie jedoch nicht.
Bis zu sieben unterschiedliche Wirkstoffe konnte Greenpeace in seiner Untersuchung in nur einem Apfel nachweisen. Über die Wechselwirkung der verschiedenen Pestizide ist bislang allerdings nur wenig bekannt.
Kommt jetzt eine Pestizidsteuer?
"Handel, Politik und Erzeuger müssen gemeinsam erreichen, dass die Anwendung von Giften reduziert wird", fordert Umweltwissenschaftlerin Christiane Huxdorff. Eine Möglichkeit, das Spritzen mit Gift im konventionellen Obstanbau einzuschränken, sei eine entsprechende Steuer auf Pestizide, so die Greenpeace-Expertin für Landwirtschaft weiter.
Die Rechnung ist einfach: Je teurer die Pestizide, desto weniger werden sie genutzt. Der Anbau biologischer Lebensmittel zeigt bereits, dass das Spritzen von Obst und Gemüse gar nicht nötig ist. Ein Umdenken ist hier also dringend erforderlich.
(jbo)
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