Das Wirrwarr mit den Pfandflaschen | EAT SMARTER
Das Wirrwarr mit den Pfandflaschen
Handelt es sich um eine Einweg- oder Mehrwegflasche? Bei vielen Verbrauchern sorgen die zahlreichen Pfand- oder Entsorgungslogo für Irritation. Hier erfahren Sie, wofür die Zeichen stehen.
Die Vorteile von Mehrwegflaschen
Mehr als die Hälfte der Deutschen können laut einer Emnid-Umfrage nicht mehr unterscheiden, ob sie nun eine Einweg- oder Mehrwegflasche in der Hand halten. Daneben bieten Discounter ausschließlich Wasser in Einwegflaschen an, für unschlagbare 19 Cent pro 1,5 Liter. Und das hat Nachteile für die Umwelt: Einwegflaschen werden nach dem Gebrauch in einem Pfandautomaten abgegeben, geschreddert und recycelt. Das Material Polyethlyen (PET) ist sehr begehrt: Es landet in Folien, Fleecejacken, Erdbeerschälchen, Autositzen und manchmal werden daraus auch neue Flaschen gemacht.
Auf jeden Fall wird deutlich mehr Material verbraucht als bei PET-Mehrwegflaschen. Die Stiftung Warentest rechnet vor: Füllt man 1000 Liter Wasser in 1-Liter-PET-Einwegflaschen ab, werden 35 Kilo Material benötigt. Füllt man das Wasser dagegen in 1-Liter-PET-Mehrwegflaschen, sind es weniger als 10 Kilogramm. PET-Mehrwegflaschen lassen sich bis zu 25-mal wieder auffüllen, Mehrwegflaschen aus Glas sogar bis zu 50-mal. Es gibt also gute Gründe, doch eher auf das Mehrwegsystem zu setzen. Um im Dschungel der Kennzeichnungen den Überblick zu behalten, finden Sie hier die wichtigsten Zeichen im Überblick:
Die wichtigsten Pfandzeichen
Einweg: Die Flaschen werden nur einmal gefüllt, danach geschreddert und recycelt. Ökologisch sind sie weniger sinnvoll. Die alten Flaschen sind als preiswertes Material vor allem bei der chinesischen Textilindustrie beliebt. Pfandpflichtige Einweg-Getränkeverpackungen erkennen Sie am einheitlichen Kennzeichen der Deutschen Pfandsystem GmbH (DPG). Das Logo ist beispielsweise auf Getränkedosen, Wasserflaschen und Flaschen aus dem Kunstoff PET vom Dicounter zu finden. Flaschen mit diesem Logo sind keine Mehrwegflaschen, sonder werden nur einmal befüllt. Das Pfand liegt hier bei 25 Cent.
Mehrweg: Mehrwegflaschen aus PET können bis zu 25-mal wieder befüllt werden, aus Glas sogar 50-mal. Glasflaschen sollten am besten von regionalen Anbietern gekauft werden. Denn längere Transportwege belasten die Umwelt stärker, als PET-Mehrwegflaschen, welche als umweltfreundlichste Getränkeverpackungen gelten. Das Logo verspricht, dass leere Flaschen gereinigt und wiederbefüllt werden. Das Pfand beträgt bei den meisten Flaschen 15 Cent, bei Bierflaschen ohne Bügel sind es nur 8 Cent.
Mehrweg-Flaschen erkennen Sie sowohl an dem Mehrweg-Zeichen (siehe oben) als auch an dem Umweltzeichen "Blauer Engel" oder am Hinweis: Leihflasche, Pfandflasche, Mehrweg, Mehrwegflasche, Mehrweg-Pfandflasche.
PETCycle: Die Einwegflaschen kommen über ein Pfandsystem zurück zum Hersteller, der das Material für neue Flaschen einsetzt. Eine PETCycle-Flasche besteht zu 50 Prozent aus recyceltem PET. Das System ist hier noch relativ unbekannt. Dieses Pfandsystem wurde von mittelständischen Unternehmen 1999 eingeführt. Das Prinzip: Händler aus der Region verkaufen Getränke in Einweg-PET-Flaschen im Mehrwegkasten gegen Pfand. Verbraucher können dann die Kästen mit den Flaschen zurückgeben. Von dort aus gelangen sie über den Abfüller zum Recyclingunternehmen, wo sie zerkleinert und zu neuen Flaschen verarbeitet werden. Die Flaschen müssen zu mindestens 55 Prozent aus recycelten Altflaschen bestehen.
Grüner Punkt: Das Logo, welches das Unternehmen "Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland" vergibt, finden Sie auf vielen Getränken ohne Kohlensäure wie Saft und Wein, für die kein Pfand fällig ist. Auch Getränkekartons und andere Verpackungen tragen den grünen Punkt, welche vom Verbraucher im gelben Sack bzw. in der gelben Tonne entsorgt werden sollten. Für das spätere Recycling sortieren moderne Sortieranlagen die leichten Verpackungen aus. Kunststoffflaschen hingegen können mit Einweg- und Mehrwegsystemen sortenreiner sortiert werden.