Körperfett messen: Was ist die beste Methode? | EAT SMARTER

So erhalten Sie die richtigen Werte

Körperfett messen: Was ist die beste Methode?

Von EAT SMARTER

Körperfett messen © BigLike Studio - Fotolia.com Körperfett messen © BigLike Studio - Fotolia.com

Zuviel Körperfett macht krank. Zu wenig aber auch. Darum sollte Ihr Körperfettanteil bestimmte Richtwerte nicht über- oder unterschreiten. EAT SMARTER verrät Ihnen, welche Werte ideal sind und mit welcher Methode Sie am besten Ihr Körperfett messen können.

Ohne Fett geht es nicht: Unser Körper braucht es, um funktionieren zu können. Die wichtigste Aufgabe ist dabei, Energie zu liefern. Das kann kein anderer Nährstoff so gut wie Fett – ein Gramm hat neun Kalorien. Zum Vergleich: Ein Gramm Kohlenhydrate liefert nur vier Kalorien. Außerdem brauchen wir Fett als Baustein für Hormone, die zum Bespiel den Blutdruck regulieren oder entzündungs- und gerinnungshemmend wirken. Die Vitaminversorgung ist ebenfalls von Fett abhängig: Die Vitamine A, D, E und K können nur vom Körper aufgenommen werden, wenn sie in Fett gelöst sind. Auch die mechanische Schutzfunktion ist nicht zu unterschätzen: Fett beschützt die inneren Organe, indem es Schläge und Stöße abfängt. Besonders an der Fußsohle und am Hintern gibt es nützliche Fettpolster, die beim Laufen oder Hinsetzen abfedernd wirken. Zudem isoliert Fett die Wärme im Körper und vermeidet so, dass wir frieren.

Aber wann ist es zu viel Fett?

Der individuelle Fettbedarf ist von verschiedenen Faktoren abhängig: zum Beispiel von Alter, Geschlecht oder Körperbau. Die grobe Empfehlung, nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), lautet: 60 bis 80 Gramm Fett täglich. Alles, was darüber hinausgeht, scheidet der Körper nicht aus, sondern speichert es – als Körperfett. Und das kann krank machen: Übergewicht, Bluthochdruck und Herzinfarkte sind mögliche Folgen.

Doch auch zu wenig Körperfett ist gefährlich: Bei Frauen wird es ab 12 Prozent kritisch. Dann verändert sich der Stoffwechsel und der Hormonhaushalt kommt durcheinander. Typische Symptome sind das Ausbleiben der Menstruation und eine verminderte Knochendichte. Bei Männern sollte der Körperfettanteil nicht unter 6 Prozent liegen.

Körperfett messen: Das sind die Methoden

Ob im Elektronikmarkt, im Fitnessstudio oder bei dem einen oder anderen sogar zu Hause: Körperfettwagen hat fast jeder schon einmal gesehen, vielleicht sogar schon drauf gestanden. Sie sind günstig und praktisch. Doch die Ergebnisse sind meist alles andere als akkurat. Der Grund: Die Waagen leiten minimale Strommengen durch den Körper. Anhand der unterschiedlichen Widerstände – Fett hat einen niedrigeren als anderes Gewebe – kann die Waage den gesamten Körperfettanteil berechnen. So lautet zumindest die Theorie. Doch praktisch werden nur die Beine vermessen, bis zur oberen Körperhälfte gelangt der Strom erst gar nicht. Außerdem können nasse Füße, eine frisch eingecremte Haut oder eine volle Blase die Messung beeinflussen.

Das gleiche gilt für Körperfett-Messgeräte, die Sie nur in beide Hände nehmen. Diese Geräte ermitteln nur den Fettanteil der Arme und der Brust.

Genauer sind mechanische Messverfahren. Mit einem sogenannten Caliper (ähnlich wie eine Zange) messen – vor allem Ärzte – die Hautfaltendicke an verschiedenen Körperstellen und können mit Hilfe dieser Werte den Körperfettanteil des gesamten Körpers berechnen. Der einzige Nachteil: Um die Messwerte vergleichen zu können, muss Sie immer die gleiche Person vermessen, da nicht jeder die gleichen Messpunkte wählt. Außerdem kann auch diese Methode nicht das gefährliche Organfett erfassen.

Die genausten Messmethoden sind gleichzeitig auch die aufwendigsten: Bei der DEXA-Messung wird der Körper von Röntgenstrahlen abgetastet. Durch die große Strahlenbelastung ist diese Messung trotz hoher Genauigkeit nicht zu empfehlen. Ungefährlicher, aber mindestens genauso zeitintensiv sind Volumenmessverfahren – zum Beispiel die Hydrodensitometrie. Dafür muss der zu Vermessende in einer Badewanne untertauchen. Die dadurch entstehende Wasserverdrängung wird in Bezug zum Gewicht gesetzt, daraus ergibt sich der Körperfettanteil.

Körperfett messen: Das sind die Richtwerte

Die Durchschnittswerte für den optimalen Körperfettanteil sind folgendermaßen:

    FRAUEN     MÄNNER  
Alter gut mittel schlecht gut mittel schlecht
< 20 17-22 % 22-27 % > 27 % 12-17 % 17-22 % > 22 %
20-30 18-23 % 23-28 % > 28 % 13-18 % 18-23 % > 23 %
30-40 19-24 % 24-29 % > 29 % 14-19 % 19-24 % > 24 %
40-50 20-25 % 25-30 % > 30 % 15-20 % 20-25 % > 25 %
> 50 21-26 % 26-31 % > 31 % 16-21 % 21-26 % > 26 %

(bor)